Leserbriefe zu „„Er ist ein Held, und wir danken ihm für seinen Dienst“ – Kanadisches Parlament ehrt bei Selenskyj-Besuch Veteran der Waffen-SS“

Ein Artikel von:

In diesem Beitrag thematisiert Florian Warweg den Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Kanada. Als Ehrengast war unter anderem Jaroslaw Hunka geladen worden, ein ukrainischer Veteran der Waffen-SS. Dieser sei explizit als Kämpfer „der ukrainischen Unabhängigkeit gegen die Russen im Zweiten Weltkrieg“ sowie „ukrainisch-kanadischer Held“ geehrt und mit Standing Ovations gefeiert worden. Zahlreiche jüdische Organisationen hätten die Ehrung des Veteranen der Waffen-SS verurteilt. In Deutschland würden „Historiker und Journalisten der ´Slawa Ukrajini´-Fraktion“ jedoch versuchen, den Vorfall und die Rolle der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS zu relativieren. Wir haben hierzu zahlreiche und interessante Leserbriefe erhalten. Danke dafür. Es folgt nun eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.

1. Leserbrief

Sonderapplaus für Autor Warweg! Wer den Applaus der tumben Klatscher auf dem Titelfoto sieht, den überkommt ein Grauen. Es sind die Gräueltaten, die diesen Widerling heute noch mit “stehendem Applaus” segnen. Als Ex-Geschichtspauker, der ich mit meinen 84 Jahren auch heute noch in meinem Bekanntenkreis Menschen habe, die wortwörtlich (in der Bandera-Melnyk Sauerei auf dem Waldfriedhof in München) mich wissen lassen: So schlimm waren die Banderasten ja auch wieder nicht – da würde viel übertrieben, verspüre ich tiefe Abneigung gegen. NDS-Leser wissen schon was! Das Heldentum dieses rüstigen Abschaums erlebt gerade in der Ukraine Wiederauferstehung. Zu Beginn des “Angriffskrieges” (Unwort des Jahres) haben Fanatiker von der Schlangeninsel aus ein russisches Schiff verhöhnt, das ihnen empfahl die Waffen niederzulegen. Sie mussten alle sterben. Selenskyj hat sie zu HELDEN erklärt und ihnen Heldengräber versprochen! Das Heldentum in der Ukraine wird von uns in die Absurdität getrieben: Jungliberale auf dem Stuttgarter Schlossplatz letztes Jahr: „Krieg beenden Waffen senden!“

Dieter Münch


2. Leserbrief

Sehr geehrte Redaktion,

Hätten die Kanadier damals ARD geschaut, hätten sie erfahren können,
was dieses SS-Galizien Dingens war:

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2014/Abgeordneter-von-ukrainischer-Regierungspartei-ehrt-Waffen-SS,ukraine365.html

Und der zitierte “Historiker” könnte wissen, dass diese Division durchaus auch Kräfte der Ordnungs-Polizei besaß:

“…Außer den drei SS-Freiwilligen-Grenadier-Regimentern erhielt die Division die Galizischen SS-Freiwilligen-Regimenter 4 – 7 (Pol.), die durch die Ordnungs-Polizei gebildet wurden.”

https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/GrenadierdivisionenSS/14GDSS-R.htm

Die Sachlage ist so dermaßen eindeutig, dass es rein gar nichts zu relativieren gibt.
Der “Geehrte” war Mitglied der Waffen-SS und dies noch dazu in einem Freiwilligem-Regiment.
Einer solchen Person zu applaudieren hat dann auch nichts mehr mit Peinlichkeit zu tun.
Das ist auch nicht “blöd und kontraproduktiv”, sondern in unserem Land, nach unseren Gesetzen, sicher ganz nah an einer strafbewehrten Handlung.
Und das zu Recht!

Das der ukrainische Präsident hier brav die Faust zum Gruß hebt?!
Wer mag es ihm da verdenken, bei so viel Lobhuddelei ganz in seinem Sinne.
Da kann Herr Selensky sich mal ganz entspannt “wie Zuhause” fühlen.

Derartiges lässt mich einfach nur fassungslos zurück.
Zudem schwant mir sehr Böses, wenn solche Dinge mal eben in einem demokratisch gewählten Parlament passieren.

Die Ukraine hatte und hat eine lebendige faschistische Tradition.
Das ist sowenig zu leugnen, wie die Tatsache, dass die russische Armee in die Ukraine zu Unrecht einmarschiert ist.

Während das Eine tagein, tagaus aus allen Kanälen schallt, wird es immer schwieriger, das Andere unter der “demokratische Werte-Decke” zu halten.

Es wird interessant zu sehen, ob überhaupt und wie das Bundesaussenministerium sich zu der Sache äussert.

mit freundlichen Grüßen
Georg Meier


3. Leserbrief

Lieber Florian Warweg,

allen Verharmlosern der galizischen SS-Division, die da sagen, diese Division habe nur gegen die Russen und für eine unabhängige Ukraine gekämpft, ist entgegenzuhalten: Dieser Kampf hinderte eine frühere Befreiung von Auschwitz. Wer diese SS-Division verharmlost, verharmlost die Verbrechen von Auschwitz. Nicht die galizische SS-Division hat Auschwitz befreit, sondern die von ihr bekämpfte Rote Armee. Dank euch, ihr Sowjetsoldaten!

Viele Grüße
Wolf Göhring


4. Leserbrief

Hallo Herr Warweg!

Wenn es nicht so tragisch wäre müsste man ja darüber lachen wie sich hier die selbsternannten Guten durch eine Art freudschen Versprecher die Maske selbst vom Gesicht reißen. Das krampfhafte Festhalten an den selbst auferlegten Narrativen gestaltet sich immer mehr zum Possenspiel einer verblendeten Elite. Ach ja, wollte Putin nicht die Ukraine entnazifizieren. Er kann sie ja dann, zu gegebener Zeit, nach Kanada ausweisen.

Herzliche Grüße!
Frank Kanera


5. Leserbrief

Hallo und guten Tag,

in der Tat: es ist erschütternd, was sich an Lehrpersonal an den Unis tummelt… was für ein geschichtsrevisionistisches Gedankengut wird hier vermittelt! Nazis sind Helden…

Wenn schon von Rechtsoffenheit schwadroniert wird, hier haben wir sie in unverstellter Eindeutigkeit. Es ist unfassbar peinlich.

Hieran wird auch deutlich, dass “Vergangenheitsbewältigung” nichts als ein schöner Schein ist.

Danke für Eure Arbeit

Rainer Zwanzleitner


6. Leserbrief

Lieber Herr Warweg, liebe Redaktion,

erschütternd, geradezu gruselig, wie Geschichte heutzutage in Deutschland verdreht wird. Hier ignorante Parlamentarier, dort ein geschichtsvergessener deutscher Historiker, der sogar noch an der Universität lehren darf. Ich möchte lieber nicht wissen, was dort von dieser Koryphäe vermittelt wird. Aha, die Division Galizien war keine „Massenmordeinheit von SS und Polizei“ meinen der Herr Professor. Sehr beruhigend. Etwa nur hier und dort ein kleines Gemetzel, und nicht mehr? Na dann. Hätte er doch geschwiegen! Und der Herr Journalist (sorry, einer Ihrer peinlichen Kollegen) namens Dudek relativiert diese grausigen Untaten auch noch mittels läppischer Diktion. Schande über sie!

Es ist unsäglich, was bei uns mittlerweile alles möglich ist, wenn es nur darum geht die Ukraine zu unterstützen und Russland zu verteufeln. Und kaum jemand stört sich daran. Dazu passt die Preisverleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2022 an Serhij Zhadan für sein „gleichermaßen künstlerisches wie humanitäres Schaffen“. Der Mann, der Russen als „Horde“, „Verbrecher“, „Tiere“, „Unrat“ bezeichnet hat und weiter „Brennt in der Hölle, ihr Schweine.“ (TAZ 25.10.2022). Solche „Friedenschaffenden“ ehren wir, während wirkliche Friedensaktivisten in Deutschland mit Strafen belegt werden. Welch ein Niedergang.

Mit freundlichen Grüßen, Joachim Seffrin


7. Leserbrief

Liebes Team der Nachdenkseiten, sehr geehrter Herr Warweg,

dieser aktuelle Vorfall mit der Würdigung Jaroslaw Hunkas ist leider kein Einzelfall. Im nachfolgenden Artikel “Ukraine: The CIA’s 75-year-old Proxy” wird auch auf den OUN-Kommandeur Jaroslaw Stetsko eingegangen, der in den USA als ukrainischer Nationalheld gefeiert wurde und der sich auch mit George H. W. Bush traf. In dem Artikel heißt es dazu; in deutscher Übersetzung:

“Die OUN, insbesondere die von dem deutschen Verbündeten Stepan Bandera und seinem Stellvertreter Jaroslaw Stetsko, OUN-B, geführte Fraktion, war eine gewalttätige antisemitische, antikommunistische und antirussische Organisation, die mit der Nazi-Besatzung kollaborierte und aktiv an der Abschlachtung von Millionen von Polen, ukrainischen Juden und ethnisch russischen und ukrainischen Kommunisten in der Region beteiligt war. Dennoch behandelte die Washington Post Stetsko als Nationalhelden, einen “einsamen Patrioten”.”

Mit freundlichen Grüßen
Torsten Miertsch


8. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg,

Kanada ist ein Schauplatz, ein anderer ist München.
Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit ein gemeinsames Abendessen mit einer Ukrainerin, die ihre 17-jährige Tochter mitgebracht hatte – letztere war gerade zu Besuch. Sie berichtete, dass sie während ihres Aufenthaltes in München schon 2-mal am Grab von Stepan Bandera gewesen sei, gemeinsam mit Freundinnen. Sie würde das eigentlich sonst nicht erzählen, sie wisse, dass die Deutschen ein “Problem” mit Stepan Bandera hätten.

Am darauffolgenden Wochenende bin ich mit einem Freund zum Waldfriedhof geradelt und dieses Grab ist augenscheinlich zu einer Kultstätte des ukrainischen Nationalismus mutiert, um es einmal vorsichtig zu formulieren.

Neben dem Vorfall im kanadischen Parlament ist es mindestens genauso schlimm, dass die Stadt München dieses Grab eines Massenmörders, Antisemiten und Faschisten niederster Gesinnung toleriert und zuschaut, wie dort täglich und massenhaft inbrünstige Verehrung zelebriert wird.
Die Asche der in Nürnberg hingerichteten Nazis wurde übrigens genau hier in München in die Isar gestreut, um eben solche Kultstätten vorsorglich gar nicht erst entstehen zu lassen.

Mit Grüßen – T. Held


9. Leserbrief

Lieber Florian Warweg,

bezugnehmend auf Ihren Artikel (dem wohl einzigen kritischen in der deutschen Medienlandschaft zu diesem „Vorfall“, der – wie Sie richtig schreiben: – Absicht war), möchte ich eine kleine sarkastische Anmerkung machen:

Wie GUT, dass wir in Deutschland solche … nun ja … „Menschen“, die vermutlich an grausamsten Menschenschlächter-Kriegsverbrechen beteiligt und nicht nur zufällig danebenstehend Zeuge waren, NICHT ehren. Oder?

Also mit Ausnahme eines Leutnants der Wehrmachts-Artillerie zum Beispiel, der ein Jahr lang an der Bombardierung von Millionen Zivilisten bei der Belagerung Leningrads teilnahm – dem vermutlich größten Kriegsverbrechen der Menschheitsgeschichte, selbst nach den schon damals gültigen Maßstäben (aber er war noch jung und noch nicht vom Weltgeist beseelt, der ihn das hätte erkennen lassen können … im Unterschied zu den jüngeren Geschwistern Scholl z.B.) – und der dafür mit dem „Eisernen Kreuz“ ausgezeichnet wurde. Da dies sein einziges bekanntes militärisches „Verdienst“ ist, wird man wohl auch die in „bester“ stalinistischer Manier erfolgte Benennung einer „Universität“ der „Bundeswehrmacht“ zu seinen Lebzeiten als Ehrung für diesen Einsatz interpretieren dürfen … Immerhin war sein engster Freund später ein Jude, der als Kind nur knapp den Nazis entronnen ist und später als der wohl größte Schreibtisch-Massenmörder der Nachkriegszeit berühmt werden sollte. Der feierte gerade seinen 100. Geburtstag, was seinem deutschen Freund leider nicht vergönnt war – sonst hätte den vielleicht doch noch mal jemand fragen können, ob er sich von seinen „Jugendsünden“ nicht ebenso distanzieren möchte wie der „Hubsi“ Aiwanger …

Apropos Bayern:

Oder mit Ausnahme des „Offiziers für wehrgeistige Führung“ (also Kriegs-Propaganda) der Nazi-Wehrmacht, der bei Massenmorden an Juden und Russen an der Ostfront – ganz zufällig natürlich – sicherlich nur Zeuge, aber nie Beteiligter war, und dessen faschistischer Ungeist sich noch Jahrzehnte später darin äußerte, dass er Menschen im schlimmsten Nazi-Jargon als „Ratten und Schmeißfliegen“ bezeichnete. Und sicher nur, weil er es so „mit dem Fliegen hatte“, hat man dann eben einen großen deutschen Flughafen nach ihm benannt – und ganz zufällig den Münchens, der „Hauptstadt der (NS-) Bewegung“. (Hat sich Söder eigentlich schon von seinem Vorbild distanziert?)

Oder mit Ausnahme des geistigen Mitvaters der Nürnberger Rassengesetze, der als Kanzleramtsminister Adenauers vermutlich immer noch in eben jenem Amt “in Ehren” gehalten wird. Hängt sein Bild eigentlich immer noch in der „Ahnengalerie“ der Kanzleramtsminister?

Oder mit Ausnahme jener ostelbischen Junker, die bis 1944 in Führungspositionen am „Ostfeldzug“ – dem wohl blutigsten der Menschheitsgeschichte – teilnahmen und die, als sie ihre „Felle davonschwimmen“ (also ihre ererbten Güter im Osten in Gefahr) sahen, schnell noch zu „Widerständlern” mutierten … ohne sich dem von ihnen aus Standesdünkel und „Klassenbewusstsein” verachteten Pöbel aus der Arbeiterklasse anzuschließen, der schon seit mehreren Jahren vor 1933 unter hunderttausenden Opfern echten Widerstand gegen die Nazis geleistet hatte. Wären sie nicht von den Nazis selbst hingerichtet worden, hätten einige vermutlich später in Nürnberg „den Kopf verloren“ …

Oder mit Ausnahmen der größten Förderer und Kriegsprofiteure der Nazis, ohne die der kleine österreichische Gefreite nie Kanzler geworden wäre und zu deren Ehren heute noch zahlreiche „wohltätige“ steuerbegünstigte Stiftungen benannt sind …

Oder … oder … oder … ich höre hier mal lieber auf. Denn die Zahl der alten Nazis, die zumindest oft „in der Nähe“ waren, wenn ihre „Brüder im Geiste“ schlimmste Kriegsverbrechen begingen, und die später dafür in der Bundesrepublik nicht nur Karriere machen konnten, sondenr auch noch bis heute geehrt wurden, ist Legion.

Also: Wie GUT, dass „standing ovations“ und andere Ehrungen für Nazi-Mörder (tatsächlich blutverschmierte oder auch „nur“ Schreibtischtäter wie Eichmann) „in diesem unserem Lande“ nicht denkbar sind, oder?
Aber „wir schaffen das“ auch noch! Denn wenn der Bundestag schon den – wortwörtlich – „Schlacht“-Ruf der ukrainischen Faschisten skandiert, ist es bis zur Wiederzulassung von „Sieg Heil!“ oder „Heil [hier bitte den jeweiligen Kanzler:_*Innen namen einsetzen]!“ sicherlich nicht mehr weit.

Denn, wie Brecht schon vor 70 Jahren konstatierte:
„Der Schoß ist fruchtbar noch,
aus dem DAS kroch.“

Viele Grüsse,
Bernd Kulawik


10. Leserbrief

Hallo liebes Team der nachdenkseiten, liebe Leserinnen und Leser,

das ist ein anschauliches Beispiel, wie kontrafaktisch die deutsche Justiz ein Gesetz zur “Verharmlosung der Verbrechen der NS-Diktatur” missbraucht und in ihr Gegenteil verkehrt (man kann es auch als Orwell’sches Neusprech bezeichnen).

Was vorgefallen ist? Die deutsche Justiz hat jetzt schon mehrfach Antifaschisten verurteilt, die durch Bezugnahme (Darstellung von gefühlten oder echten Parallelen) vor den Gefahren (!) der verbrecherischen Ideologie dieser Zeit GEWARNT haben, diese Ideologie also tatsächlich als schädlich und gefährlich ansehen. Auffällig nicht geahndet hat sie bisher Fälle, die man – wie in dem Artikel nach der Art “war doch gar nicht so schlimm” (oder Gauland “ist doch nur ein Fliegenschiss in der Geschichte Deutschlands” oder CxU-Poliriker zu Sicherheitspersonal, die das Ende einer Partynacht eingeläutet haben: “ihr seid ja schlimmer als KZ-Aufseher”) – tatsächlich als Verharmlosung der Verbrechen der NS-Diktatur einordnen kann und muss.

Das Ding ist: wenn man Krieg führen will, dann braucht man solch eine Ideologie. Wie sonst will man Soldaten, also Menschen dazu bringen auf andere Menschen zu schießen. Das geschieht immer auf der Ebene andere Menschen als minderwertig einzuordnen, sei es aufgrund ihrer Herkunft oder weil man ihnen unterstellt für die falsche bzw nicht die richtige (also die eigene) Sache zu kämpfen (in dem Kontext sehe ich auch die Okkupation von LGBTQ, Demokratie und Menschenrechten etc durch den militärisch industriellen Komplex kritisch).

Unter Anderem um auch solche Tendenzen abzuwehren – wenn man es mal positiv betrachtet – sehe ich entsprechende Gesetze, wie das von mir Angesprochene, eigentlich. Wenn sie nun aber angewendet werden, um sie gegen jene einzusetzen, die nichts Anderes machen als “wehret den Anfängen” zu betreiben…. anders gesagt: gerade die Anfangszeit ist ausschlaggebend. Wenn die Dämme einmal gebrochen sind, es zu offenen Verfolgungen kommt, dann ist es sehr schwer das wieder einzufangen.
Wenn man so ein System errichten will, dann muss man es also gerade schaffen diese Anfangszeit zu überbrücken. Das muss mehr oder minder unterm Radar laufen, damit die Bevölkerung nicht aufschreckt und vll doch noch zu umfassendem Protest greift. Da ist es wichtig – aus Sicht der Macht – möglichst früh anzusetzen und jene in Angst zu versetzen, von denen solch ein Protest initiiert werden könnte, jene also, die Zweifel säen. Und was bietet sich da besser an, als Gesetze so zu missbrauchen, dass man Antifaschisten den Duft pardon Gestank des Faschismus anheftet, konkret zB via “das ist aber Verharmlosung der Verbrechen der NS-Diktatur” oder Linke als Rechte zu bezeichnen etc etc. So wird sogar noch der Anschein erweckt der Staat stehe auf der Guten, der richtigen Seite und die Bevölkerung – auf die es ja ankommt – wird dazu gebracht sich bloß nicht mit eben diesen solchen kritischen Menschen zu solidarisieren, sich ihnen also anzuschließen.

Ich sehe den Vorgang in Kanada (wie auch die deutliche Zusammenarbeit mit genau solchen Faschisten in der Ukraine) auch nur als ein weiteres Puzzlesteinchen im großen Gesamtkontext. Wer weiß…. vll war es ja ein Testballon wie weit man inzwischen gehen kann.

Ich hab ein tiefes Misstrauen unserer Macht ggü. Das kann erst aufgehoben werden, wenn sich die Politik ganz grundsätzlich ändert. Dazu gehört die Unterstützung einer solchen Ideologie – egal wo – zu beenden. Dazu gehört ua auch die Finanzierung von Organisationen, die sich der Verfolgung Andersdenkender verschrieben haben, zB das “Zentrum liberale Moderne”.

Viele Grüße,
R.A.


11. Leserbrief

Lieber Herr Warweg,

ja, so sieht die Realität in Deutschland im Jahre 2023 inzwischen aus. 78 Jahre nach Ende des II. Weltkriegs und Deutschlands Niederlage. Die Zeit ist endlich reif, um die Schmach von damals auszuwetzen. Da kommt – dank des heutigen Polit-Establishments – ein ewig Gestriger Kai Struve daher ( trefflich “Historiker”) und macht die berüchtigte Waffen-SS wieder salonfähig. Samt deren Verbrechen, die einfach mal so twittermäßig – quasi per Bierzelt-Atmosphäre – verharmlost werden. Ich frage mich, wann und wie der Bogen zum “Führer” gespannt wird und dieser von solchen Verharmlosern posthum zum Heiligen erklärt wird. Schließlich ist der bis nach Stalingrad vorgestoßen, um den Feind im Osten zu vernichten. (Der 2. Versuch und taktisch schlau aus der 2. Reihe kämpfend ist bereits seit gut anderthalb Jahren im Gange. Frau Baerbock hat sich entsprechend ja schon öffentlich geäußert). Unfassbar und entsetzlich, was in diesem Land wieder möglich ist.

Danke für Ihre Arbeit,

Claudia L.


12. Leserbrief

Hallo,

2015 erschien auf amazon.de eine Serie „Die Wahrheit über den Holocaust“ Historiker sprechen über die Zeit 1922 – 1945. Wenn man diese und andere Dokumentationen über die Zeit 1922 – 1945 sieht, in denen über die Art und Weise berichtet wird, in der NAZI-Deutschland aufzieht, die Macht übernimmt und schließlich niedergeht, findet man ekelerregend viele Parallelen. Es ist allerdings auch nicht erstaunlich, denn die Intelligenz der Menschen hat seit 1945 abgenommen. Einige Höhepunkte gab es, Herr Brandt, Herr Bahr, Herr Chomsky, Herr Ganser führen in ähnlicher Weise den Leisegang an, zugegeben, Herr Chomsky ist da schon eher „laut“, in dem ein deutscher Kanzler vor dem polnischen Denkmal niederkniet als ein Symbol der Aussöhnung und ein Herr Bahr einen kompletten Friedensplan mit Russland, der Sowjetunion baut, der sogar von Herrn Schmidt und Herrn Kohl weitergeführt wurde. Ich bin erst viel später geboren und lese und schaue seit Jahren über diese Zeit und bin erstaunt, wie ein Nationalist aus der Ukraine den Westen immer tiefer in einen Krieg zieht, den er selbst nur verlieren kann. Dass es in Deutschland keine Lobby mehr für Menschen gibt, die Herrn Brandt nachtrauern, sondern die Idee von Herrn Bahr, der ja der eigentliche Architekt der Ost-Annäherung war, mit Füssen treten, liest man und hört man jeden Tag. Die deutsche Außenministerin blökt wie Schaf und redet wirr in der Weltgeschichte herum, die Grünen sind mal wieder Kriegspartei und alles ruft nach der NATO. Die NATO ist eine US-amerikanische Idee und addiert man die Kriegstaten der USA seit ihrem Bestehen, dürfen die USA auch gern den Rest Ihrer Schuld an sich selbst und allen anderen Ländern begleichen, aber das tun sie nicht. Wir müssen dafür bezahlen, alle Länder, in denen die USA gewütet haben, müssen die Schuld begleichen. Glaubt man den Darstellungen der Historiker in o.g. Dokumentationen, denen auch Bücher der auftretenden Historiker zu finden sind, dann sind 2015 erst 34 % der NAZI Zeit aus Akten ausgewertet. Mittlerweile ist mir klar, warum. Es ist peinlich, es ist schmerzhaft und unerträglich für einen Deutschen, dass die eigenen Vorfahren für die geistigen Ausfälle des Kaisers, Hindenburgs und dann Hitlers, der ja nicht mal Deutscher war und mit seinem hässlichen Aussehen den germanischen Ritus verehrt : Zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl, schnell wie ein Windhund, verantwortlich sind. Erst 2010 ist die letzte Kriegsreparation gezahlt worden, aber schaut man genau hin, ist der NAZI Geist weder zurück in der Flasche, noch stört es großartig und die bequemen Deutschen schauen weg, wenn solche Vorfälle wie in Kanada auftreten. Wer weiß denn noch, dass 1,3 Mio. Juden in Deutschland und 4,7 Mio. Juden im Ausland, vor allem in Polen und der Ukraine vernichtet, erschossen, gequält und vergast wurden?

Der Präsident der Ukraine würdigt einen SS-Mann, weil er gegen die Russen gekämpft hat in einem Krieg, in dem im Unternehmen Barbarossa 27 Mio. Russen und vor allem, weil es auf dem Gebiet der Ukraine passierte, Ukrainer ums Leben gekommen sind?

Der Präsident der Ukraine würdigt einen SS-Mann, der vor 82 Jahren auf dem Gebiet der Ukraine, Menschen getötet hat.

Deutsche haben 27 Mio. Ukrainer und Russen umgebracht. Der Präsident der Ukraine hat soeben diesen Vorgang, dieses abscheuliche Mal der Geschichte, hervorgehoben und gewürdigt.

Dieser Präsident bekommt von den US-Amerikanern und den Deutschen Waffen, um wieder gegen Russen zu kämpfen. Die Amerikaner haben vor und im 2. Weltkrieg Waffen an Deutschland geliefert, IBM hat Maschinen an die NAZIs geliefert, damit sie ihre Judenmorde organisieren und dokumentieren konnten(Lesen in Paderborn im HNF nach). US-amerikanische Truppen sind erst in den 2. Weltkrieg eingetreten, als es für sie wichtig war, gegen Russland anzutreten, das ist die Essenz aus allen geschichtlichen Tatsachen und Vorkommnissen, Truman hat das 1947 in eine Doktrin gegossen und wir alle, die wir im Westen wohnen, haben daran teil, nicht zuletzt wegen Ramstein und Präsident Obama.

Ich entschuldige mich für Frau Baerbock, Herrn Hofreiter, Herrn Scholz, Frau Strack-Zimmermann, Herrn Merz für all ihre Verstrickungen in dem jetzt gerade stattfindenden Krieg gegen Russland, dass seit 30 Jahren von den US-Amerikanern gedrückt, belogen und diffamiert wird, bei denen, die unter den NAZIs gelitten haben und dem Terror durch Deutsche entkommen konnten. Ich entschuldige mich im Namen meiner Regierung für den Ekel, der durch Präsident Selenskyj erneut hervorgerufen wurde und entschuldige mich dafür, dass das Land, in dem ich wohne, nichts aus dem Horror des 3. Reiches dazu gelernt hat.

Dieser schreckliche Krieg in der Ukraine ist das Werk des Westens und er wird erst aufhören, wenn wir alle wach werden und das Blut an unseren Händen uns daran erinnert, dass es schon einmal Deutsche waren, die unermessliches Leid auf diesen Planeten gebracht haben.

Ich habe zu dem Krieg 1991 im Nahen Osten als Zivi in einem Zeitungsartikel geschrieben: „Wir streiken nicht, wir trauern in dieser Zeit, in der wir das Geld für den Krieg verdienen“ Das hat damals niemand verstanden und es würde heute auch niemand verstehen. Unser Geld landet bei den Waffen, mit denen Russen und Ukrainer getötet werden. Niemand in Deutschland begreift das, niemand in Deutschland will das wahrhaben. Die wenigen, die das verstehen, muss ich nicht ansprechen, denn sie wissen das alles bereits.

mit freundlichem Gruß
Markus Westbomke


13. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg,

danke für diesen erhellenden Artikel.

Es ist eines der widerlichsten und verdammungswürdigsten Ereignisse rund um die „Nazi & Faschisten- Verherrlichungen“ unserer Tage.

Der „Korrupte NATO-Zwerg & Schlächter seines Volkes“ Selenskij, in Tateinheit mit dem Kanadischen Premierminister Trudeau ( Stoltenberg und ihn verbindet eines :
Großvater und Vater waren schon Berufspolitiker) huldigen einem SS-Veteranen.

Wie pervers ist das denn? Baerbock, Pistorius, Scholz … wo wart ihr denn ?

Kein Wort der Kritik . . . Stopp ich vergass, Hauptsache es geht gegen Russland, da ist jeder und jede willkommen, der/ die seinen/ihren Braunen Geist und Tugenden mitbringt.

Kanada ist eines der Länder, wo sich viele Ukrainische Faschisten und Kriegsverbrecher nach ihrer Flucht niederliessen.
Und da solche Leute, wie ihre Landsleute in Deutschland, vor allem in München – dem Sammelbecken aller osteuropäischen Rechten und Faschisten, ehemalige slowakische Tiso-Leute, Ungarische Pfeilkreuzler, Mitglieder der Rumänischen Eisernen-Garde oder Ex-Militärs, Leute aus den Baltischen WAFFEN-SS Verbänden, sie alle fanden ihre neue Heimat in München und Umgebung – gerne auch auf wohlwollende Deutsche Altnazis und Anglo-Amerikanische Geheimdienste trafen,ist es nicht verwunderlich, das seit Jahrzehnten die Ukrainische Karte gespielt wird.

Und wen wundert es, wenn in München der Ukrainische Faschisten-Führer Stefan Bandera
von Bogdan Staschinsky, einem KGB- Agenten, liquidiert wurde.

Es ist aber ein Unterschied von einem „Freiheitskämpfer“ zu sprechen, der in Wirklichkeit
mit Freiheit und Demokratie nie etwas am Hut gehabt hatte, seine Vorbilder in Hitler und Mussolini sah und einem Kämpfer für eine Politische Unabhängigkeit.

Was Selenskij & Co. dort feiern, ist lediglich ein Austausch von Sowjetischer -gegen eine Faschistische Diktatur.
Dieses haben die Ukrainische OUN (Politischer Arm der UPA) und UPA ( Ukrainische Aufständischen Armee ) im Zweiten Weltkrieg sehr deutlich bewiesen.

Ideologisch gegen alles was als Demokratisch, Politisch Links oder Kommunistisch verortet wurde und aktiv bekämpft, was Russen, Polen, Juden und Deutsche betraf.
Letztere wurden in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs aktiv unterstützt.

Viele Ukrainer waren als Hilfstruppen der Wehrmacht und Waffen-SS zu geordnet.
Nicht unter Zwang sondern, weil sie zum Grossteil antisemitisch, antirussisch eingestellt waren. Auch der politische Katholizismus in der Westukraine spielte hier eine grosse Rolle.

Nach dem die UPA Verbrechen an Juden,Polen und Russen im Grossen Stil begangen hatten, konnten sie sich wie die Deutschen Soldaten ausrechnen, was ihnen blühte, wenn sie der Roten Armee oder dem NKWD in Hände fielen.
Die Verbrechen von Deutscher Wehrmacht und Ukrainischen Nationalisten waren zu frisch.

Deshalb waren wichtig sich nach Westen zu dem Amerikanern und Briten abzusetzen.

Und so gelangten Abertausende von Ukrainern nach Kanada und Westdeutschland.

In den Folgejahren, dem Kalten Krieg gelang es den Ukrainern in eine Opferrolle zu schlüpfen.
Die Ukrainische Universität in München war maßgeblich daran beteiligt, die Geschichte der UPA, sowie von Bandera und Melnyk verharmlosend darzustellen.

Und so ist bis heute dabei geblieben.

Trudeau und Selenskij im “Anti-Russischen NATO-Gleichschritt” und verharmlosen solche Waffen-SS Veteranen und ihre Taten.

Einfach typisch für die “Westliche-Werte-Welt” von heute . . .

MfG
B. Schroeder

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