Hinweise des Tages II

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  1. Sparoffensive ohne Gegenspieler
  2. Deutsche Einheit bei der Gleichstellung? Bei 15 von 22 Indikatoren liegt der Osten vorn – Problem bei Einkommen
  3. Polen: Eingeschlagene Rakete kam aus Ukraine
  4. Waffen-SS in Ottawa: Beifall für eine fette Lüge
  5. Prof. John J. Mearsheimer: Wer hat wirklich den Ukraine-Krieg begonnen?
  6. Das Tauziehen um die EU-Glyphosatzulassung geht weiter
  7. Die zweite Rückkehr des „Populisten“
  8. Fragile Ruhe: Drusenproteste in Syrien: Gespräche mit Damaskus dauern an.
  9. Der Maitiga-Luftwaffenstützpunkt soll von den USA übernommen werden
  10. Nordafrika/Nahost: Hydrokultur bekämpft Hunger und Klimakrise
  11. Corona-Aufarbeitung und “unerwiderte Solidarität”: Alena Buyx provoziert
  12. Volle Heilfürsorge: Polittheater im Wahlkampf
  13. Zu guter Letzt: Ökodiktator Habeck kann einpacken! – Küppersbusch TV

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Verantwortlich für die Richtigkeit der zitierten Texte sind die jeweiligen Quellen und nicht die NachDenkSeiten. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Sparoffensive ohne Gegenspieler
    Der Kürzungshaushalt der Ampel ist eine soziale Katastrophe – und sollte eine Steilvorlage für alle Gegner der Sparpolitik sein. Dass linke Sozialdemokraten und Grüne schweigen und die Linkspartei sich kaum blicken lässt, ist durch nichts zu entschuldigen.
    Alemannia Aachen, der Fußballverein meiner früheren Heimatstadt, spielt seit zehn Jahren in der Regionalliga. Man stelle sich vor, durch irgendeine glückliche Fügung des Schicksals dürfte Alemannia gegen den FC Bayern München spielen.
    Nun stelle man sich noch abenteuerlicher vor, in besagtem Spiel verhielten sich die Bayern weltrekordmäßig dilettantisch und böten den Aachenern eine historische Chance: Der Keeper schläft im Tor ein, die Abwehr rennt in alle Richtungen weg. Und trotzdem schießt die Alemannia nicht aufs Tor. Stattdessen streiten ihre Spieler auf dem Feld intern darüber, ob sie nicht besser die anderen Trikots hätten tragen sollen.
    Klingt irre? Ist es auch – ungefähr genauso irre, wie man das Nichtverhalten der Linken in Deutschland gegenüber der anrollenden Kürzungspolitik der Ampelregierung bewerten muss.
    Quelle: Jacobin
  2. Deutsche Einheit bei der Gleichstellung? Bei 15 von 22 Indikatoren liegt der Osten vorn – Problem bei Einkommen
    Frauen in West- wie in Ostdeutschland haben in Puncto Bildung, Erwerbstätigkeit und soziale Absicherung in den vergangenen Jahren gegenüber Männern aufholen können. Trotzdem gibt es bei der Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West. Bei 15 von 22 wichtigen Indikatoren zu Themen wie Erwerbsbeteiligung, Arbeitszeit, Bezahlung, Führungspositionen oder Absicherung im Alter sind die Abstände zwischen Männern und Frauen im Osten spürbar kleiner als im Westen – allerdings beim Einkommen auf insgesamt niedrigerem Niveau. Und auch wenn die Gleichstellung in beiden Landesteilen vielfach vorangekommen ist, bleibt das Tempo oft niedrig und die durchschnittliche berufliche, wirtschaftliche und soziale Situation von Frauen weiterhin meist schlechter als die von Männern. Den aktuellen Stand und sinnvolle Strategien für Fortschritte beleuchtet anhand der neusten verfügbaren Daten eine Studie, die das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung heute im Vorfeld des 3. Oktober vorlegt.
    „Die Ergebnisse unserer Studie belegen weiterhin klar erkennbare Geschlechterungleichheiten zu Ungunsten von Frauen. Meist sind die etwas ausgeprägter in Westdeutschland und etwas abgeschwächter in Ostdeutschland“, sagt Prof. Dr. Bettina Kohlrausch, wissenschaftliche Direktorin des WSI. „Unter dem Strich ist der Osten bei einigen wichtigen Aspekten der Gleichstellung also etwas fortschrittlicher. Dass erwerbstätige Frauen im Osten etwas weniger Rückstand auf die Männer haben, ist nach 33 Jahren deutscher Einheit allerdings nicht immer eine gute Nachricht, vor allem bei den Einkommen nicht“, betont Kohlrausch. So erhalten 12 Prozent der weiblichen Vollzeitbeschäftigten im Osten nur maximal 2000 Euro brutto pro Monat. Der Geschlechterunterschied ist dabei zwar kleiner als im Westen, allerdings auch deshalb, weil männliche Erwerbstätige im Osten ebenfalls häufiger als im Westen nur ein Niedrigeinkommen erzielen.
    Quelle: Hans Böckler Stiftung
  3. Polen: Eingeschlagene Rakete kam aus Ukraine
    Im November hatte ein Raketeneinschlag in Polen für Aufsehen gesorgt, zwei Menschen kamen ums Leben. Polnische Ermittlungen haben ergeben, dass die Rakete aus der Ukraine stammte.
    Eine Rakete, die vor zehn Monaten in Polen nahe der Grenze eingeschlagen war, stammte nach Angaben des polnischen Justizministers Zbigniew Ziobro tatsächlich aus der Ukraine. Ein Gutachten im Auftrag der Staatsanwaltschaft habe ergeben, dass es sich um eine ukrainische Rakete aus sowjetischer beziehungsweise russischer Produktion gehandelt habe, sagte der Minister am Donnerstag nach Angaben der Agentur PAP in Lublin. […]
    Ziobro, Vorsitzender der PiS-Koalitionspartei Solidarna Polska (Solidarisches Polen), kritisierte einen mangelnden Kooperationswillen der ukrainischen Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung des tödlichen Vorfalls. Das gehe schon seit Monaten so, beklagte der Justizminister. Er gehe davon aus, dass es sich um eine Entscheidung auf “hoher politischer Ebene” handele.
    Quelle: ZDF

    dazu: „Russische Raketen treffen Polen“ – Neuer Tiefpunkt von Politik und Medien in Deutschland
    Quelle: NachDenkSeiten vom 16. November 2022

  4. Waffen-SS in Ottawa: Beifall für eine fette Lüge
    Die freudvolle Ehrung des „Kriegshelden“ Jaroslaw Hunka geriet schnell zum bösen Kater. Kanadas politische Elite ringt ungelenk um Schadensbegrenzung; und manch anderer um seine Fassung.
    Am 22. September, während eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seiner Frau Olena im kanadischen House of Commons, wählte dessen jetzt ehemaliger Speaker einen älteren Herrn auf der Besuchergalerie aus für besondere Ehren. Jaroslaw Hunka, so erklärte er den Volksvertretern, sei ein “Held,” “ein ukrainisch-kanadischer Veteran des Zweiten Weltkriegs, der gegen die Russen für die ukrainische Unabhängigkeit gekämpft hat.” Das Parlament, zusammen mit dem Premierminister Justin Trudeau, seiner Stellvertreterin und Finanzministerin Chrystia Freeland und den Selenskyjs führte daraufhin begeisterte stehende Ovationen auf. Auch dabei: die deutsche Botschafterin. […]
    Seit dem Fiasko in Ottawa, haben auch einige deutsche Kommentatoren, einschließlich Historikern, sich berufen gefühlt, zu “differenzieren.“ Auch darum noch einmal das Wesentliche: Die Waffen-SS war ein Kerninstrument des Naziregimes und seiner Eroberungs- und Massenmordverbrechen. Sowohl die Waffen-SS als auch die Wehrmacht waren durchdrungen von Nazi-Ideologie und begingen massive Verbrechen. Weder die Wehrmacht noch die Waffen-SS waren schlicht “professionelle” Soldaten (was immer das sein soll). Beide dienten, bis zum bitteren Ende, einem der schlimmsten Regime nicht nur des letzten Jahrhunderts, sondern der Menschheitsgeschichte. Falls sie den Krieg für Berlin gewonnen hätten, müssten wir jetzt in der Hölle auf Erden leben.
    Die “Galizien”-Division hat natürlich auch Verbrechen verübt, zum Beispiel gegen Juden und Polen. Die Motivationen sich freiwillig zu melden mögen komplex gewesen sein. Aber die immer wieder vorgetragene Mär, es sei den Freiwilligen ja “nur” darum gegangen, gegen die Sowjets zu kämpfen (immerhin die Armee, die in Europa den Krieg für die Alliierten und gegen die Nazis entschieden hat, auch wenn wir das jetzt gerade nicht so gerne hören), ist blanke, apologetische Desinformation.
    Quelle: Makroskop
  5. Prof. John J. Mearsheimer: Wer hat wirklich den Ukraine-Krieg begonnen?
    Mearsheimer: “Alles deutet darauf hin, dass die Ursache für diesen Krieg die Bemühungen des Westens war, die Ukraine zu einem westlichen Bollwerk an Russlands Grenze zu machen, und das Schlüsselelement dieser Strategie war, die Ukraine in die NATO einzubinden. Und ich möchte anmerken, dass Jens Stoltenberg, der NATO-Generalsekretär, gerade gesagt hat, dass dies die Ursache für den Krieg war.”
    Quelle: Seniora.org
  6. Das Tauziehen um die EU-Glyphosatzulassung geht weiter
    Das Totalherbizid Glyphosat wird in der EU im Dezember voraussichtlich weiter zugelassen. Umweltverbände wehren sich.
    Das Tauziehen um den Unkrautvernichter Glyphosat geht in die nächste Runde. Mitte Oktober wollen die EU-Staaten darüber entscheiden, ob die am 15. Dezember auslaufende Zulassung von Glyphosat verlängert wird. […]
    ECHA hält Glyphosat für ungefährlich, Umweltverbände kritisieren
    Die Europäische Chemikalienagentur ECHA sieht kein Krebsrisiko mehr, was für eine Wiederzulassung spricht. Mit Glyphosat gefütterte Nagetiere hatten zwar Krebs entwickelt. Es sei aber kein Mechanismus bekannt, wie Krebs unter Glyphosateinwirkung entstehen könne, argumentiert die Behörde. Der Entstehungsmechanismus bei Krebs ist allerdings häufig nicht abschliessend geklärt. […]
    Der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir kritisierte, dass ECHA und EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) Umwelteinflüsse nur unzureichend bewerteten. Das berichtet die «taz». Glyphosat ist das weltweit meistverkaufte Herbizid. Das Totalherbizid tötet alle Pflanzen, die nicht gentechnisch unempfindlich gemacht wurden. Es hat damit einen grossen Einfluss auf die Artenvielfalt.
    Zur Biodiversität oder den Folgen auf die Artenvielfalt gebe es «keine eindeutigen Schlussfolgerungen», so die EFSA. Als Grund verweist die Behörde auf fehlende Daten, die Komplexität der Fragestellung und eine mangelnde Standardisierung der Methoden.
    Quelle: Infosperber

    Anmerkung Moritz Müller: Hier wird gleich zweimal der gesunde Menschenverstand über Bord geworfen. Zum einen müsste man bei einem Gift, welches alle natürlichen Pflanzen tötet, besonders vorsichtig sein. Außerdem ist der Hinweis der EFSA auf fehlende Daten eine Umkehr der Beweislast. Die Produzenten (Bayer) und Nutzer (die meisten “konventionellen Landwirte”, und bei uns in Irland auch ordnungsliebende Privatgärtner) sollten zu beweisen haben, dass Glyphosat ungefährlich ist, und nicht umgekehrt.

    dazu auch: All but one person in Irish volunteer group test positive for Glyphosate
    Quelle: Irish Independent

  7. Die zweite Rückkehr des „Populisten“
    Mit der Parlamentswahl in der Slowakei am morgigen Samstag droht der Bundesregierung der Verlust eines wichtigen Verbündeten im Ukraine-Krieg. In den Umfragen führt die Partei SMER des ehemaligen Ministerpräsidenten Robert Fico, der gute Aussichten hat, eine Regierungskoalition bilden zu können – zum vierten Mal nach 2006 und 2012. Zwar geht seine Popularität vor allem auf die soziale und wirtschaftliche Misere zurück, in die das Land unter den vergangenen Regierungen gestürzt ist. Aus Sicht Berlins und des Westens wiegt jedoch schwer, dass Fico einen Kurswechsel in der Ukrainepolitik in Aussicht stellt; so will er nicht nur die Waffenlieferungen an die Ukraine beenden, er lehnt auch die EU-Sanktionen gegen Russland ab. Zudem favorisiert SMER eine engere Zusammenarbeit unter anderem mit China und Kuba. Die derzeitige prowestliche Präsidentin der Slowakei, Zuzana Čaputová, erklärt den Urnengang zur „Schicksalswahl“. Fico und seine Partei SMER wurden wegen ihrer abweichenden außenpolitischen Orientierung bereits während ihrer früheren Regierungsjahre in Deutschland massiv attackiert. Ähnliches zeichnet sich nun erneut ab.
    Quelle: German Foreign Policy
  8. Fragile Ruhe: Drusenproteste in Syrien: Gespräche mit Damaskus dauern an.
    Die Proteste in der südsyrischen Provinzhauptstadt Suwaida sind deutlich zurückgegangen, der Alltag hat sich weitgehend stabilisiert. Sie waren in Reaktion auf eine deutliche Verteuerung der Lebenshaltungskosten Mitte August ausgebrochen, die wirtschaftliche Lage bleibt jedoch in ganz Syrien schwierig. Die Demonstranten in dem mehrheitlich von Drusen bewohnten Suwaida forderten Maßnahmen der Regierung gegen die hohe Inflation, es ging ihnen um ein Leben in Würde. Nach wenigen Tagen änderten sie die Parolen jedoch und richteten sich gegen Präsident Baschar Al-Assad, den sie für die schlechten Lebensbedingungen verantwortlich machten. Das Büro seiner Baath-Partei wurde gestürmt, Regierungsangestellte in öffentlichen Einrichtungen, Schulen, Krankenhäusern, Banken wurden bedroht, es kam zu Entführungen. Zwar ging die Zahl der Demonstranten auf dem zentralen Karama-Platz von bis zu 5.000 auf einige hundert zurück, die Forderungen aber wurden erweitert: Die UN-Sicherheitsratsresolution 2254 aus dem Jahr 2015 (Waffenstillstand, Fahrplan für den politischen Übergang) müsse umgesetzt und die Regierung abgesetzt werden. Seit Jahren wird in Genf vergeblich zwischen Delegationen der syrischen Regierung, ausgewählten Oppositionsvertretern und einem von der UNO vorgeschlagenen Frauenrat verhandelt. Die Demonstranten forderten zudem einen Autonomiestatus für Suwaida und einen eigenen Grenzübergang nach Jordanien.
    Quelle: Karin Leukefeld in junge Welt
  9. Der Maitiga-Luftwaffenstützpunkt soll von den USA übernommen werden
    Das Gezerre und der Kampf der ausländischen Großmächte um den Einfluss und die Ressourcen Libyens und die Rückkehr in koloniale Vor-Gaddafi-Zeiten gehen weiter. Noch ein Schritt in Richtung Spaltung des Landes.
    Laut einer Abmachung zwischen den USA und der Türkei werden die türkischen Militärangehörigen von dem nahe der Hauptstadt Tripolis gelegenen Maitiga-Luftwaffenstützpunkt in das etwa 200 Kilometer weiter östlich gelegene Misrata verlegt. Der komplette Maitiga-Luftwaffenstützpunkt soll anschließend an die US-Luftwaffe übergeben werden.
    An die Bewohner der Gegend um den Maitiga-Luftwaffenstützpunkt ist bereits ein Räumungsbefehl ergangen. Sie sollen ihre Häuser und Wohnungen freimachen, damit dort die Angehörigen von Offizieren und anderen hochrangigen US-amerikanischen Militärs untergebracht werden können, die sich bereits auf den Umzug vorbereiten. Mit der Behauptung, die Bewohner hätten gegen den mit der Wohnungsbauabteilung des Stützpunkts geschlossenen Vertrag verstoßen, gab ihnen der Militärstaatsanwalt von Tripolis ganze fünf Tage Zeit, um ihre Häuser zu verlassen.[1] Gegen die Übernahme ihres Wohngebiets durch das Pentagon fanden bereits Proteste statt.[2]
    Mit dieser Übernahme des Maitiga-Luftwaffenstützpunkts durch die USA werden die Hauptstadt Tripolis und das westliche Libyen zum US-amerikanischen Einflussgebiet, während sich die Kontrolle über die Stadt Misrata die Türkei und Italien teilen sollen.
    Quelle: Gela News
  10. Nordafrika/Nahost: Hydrokultur bekämpft Hunger und Klimakrise
    In ariden Klimazonen zerstören Dürren und Starkregen immer öfter die Ernten. In der Not hilft eine wassersparende Technik.
    Das Gemüse wachse schneller und schmecke besser als jenes, welches mit traditionellen Methoden angebaut werde, schwärmt Khalifa Muhammad. Der Gemüsebauer testet seit Kurzem eine Methode, bei der die Pflanzen nicht direkt in der Erde, sondern im Wasser und in Temperatur geregelten Zelten zieht. Nach jahrelangen Missernten hält er die Hydrokultur für ein Geschenk des Himmels. In seinem Heimatort Ubari, einer Oasenstadt tausend Kilometer südlich von Tripolis, herrschten in den letzten Jahren Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius.
    Auch Khaled Ibrahim, der auf Grund der anhaltenden Trockenheit die Hälfte seiner Ernten verlor, kann mit Hilfe der Hydrokultur wieder schmackhaftes Gemüse wie Tomaten, Gurken und Zucchetti anbauen, die er dank ihrer gleichmässigen Grösse und Form auf dem lokalen Markt gut verkaufen kann.
    Quelle: Infosperber
  11. Corona-Aufarbeitung und “unerwiderte Solidarität”: Alena Buyx provoziert
    “Hat Corona seinen Schrecken verloren?”, fragte das ZDF seine Zuschauer am 17. September. Gegenfrage: Wer hat den Schrecken eines schon ewig existierenden und bekanntlich saisonal auftretenden Virus ab dem Frühjahr 2020 systematisch und kontinuierlich als manipulatives “Szenario” aufgebaut? Auch das ZDF, dabei mit tatkräftiger Unterstützung einer mehr als dienlichen Multiplikatorin restriktiver Maßnahmenpolitik: der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrats Alena Buyx.
    Dies erfolgte nachweislich im Rahmen einer weiterhin nicht aufgearbeiteten bedenklichen Melange medial-politischer und wissenschaftlicher Institutionen. Der Ethikrat wird als “unabhängiger Sachverständigenrat” verkauft, dessen Aufgabe es sei, “die ethischen, gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen sowie die voraussichtlichen Folgen für Individuum und Gesellschaft” zu verfolgen. Wer das Agieren und die Statements von dessen Leiterin Buyx in den Jahren 2020–2022 regelmäßig verfolgte, stellte sich recht schnell die Frage, ob dieses regierungsberatende Gremium seine zugesagte “Unabhängigkeit” für diesen Zeitraum mehr als auffällig hatte pausieren lassen.
    Buyx war zudem von Dezember 2021 bis zu dessen Auflösung im April 2023 Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung.
    Bevor an die fragwürdige Rolle der Vorsitzenden in der Corona-Krise erinnert wird, folgt die jüngste mehr als provokative Behauptung Buyx’ via ZDF (ab Min. 01:35):
    “Uns ist es ja genommen worden, nach dieser furchtbaren Zeit der Pandemie, gemeinsam aufzuarbeiten und zu heilen. Das wäre so wichtig gewesen, gerade mit Blick auf die Jungen, die ja wirklich gelitten haben, da gab es so eine unerwiderte Solidarität, so haben wir das genannt. Ich würde mir wirklich wünschen, dass wir da stärker hinkucken, die Jungen stärker ins Zentrum stellen.”
    Mit “Jungen” meint Buyx die Millionen von Kindern und Jugendlichen, denen vollkommen willkürlich seitens der Verantwortlichen drei so wichtige Jahre ihres Lebens mutwillig und mit zum Teil noch nicht absehbaren Folgeschäden geklaut wurden. Zum Gesamtverständnis dieser mehr als anmaßenden subjektiven Wahrnehmung muss jedoch noch aus dem ZDF-Beitrag die Anmoderation zur Buyx-Einblendung zitiert werden:
    “Da ist dieses ‘Nie wieder Pandemie’-Gefühl bei vielen. Die verlorene Zeit, samt Lockdown und FFP2-Maske: vergessen, verdrängen. Das ist zwar verständlich, findet Medizin-Ethikerin Alena Buyx, aber auch kurzsichtig.”
    Es folgte im ZDF-Beitrag unmittelbar die zitierte Buyx-Aussage. Diese empfindet das unterstellte “Vergessen, Verdrängen” also als “kurzsichtig”. Da ist sie wieder, diese gelebte Arroganz der Deutungsmacht. Buyx startet ihre Aussage mit dem verräterischen “Uns”, es fällt natürlich auch das noch heuchlerische “Wir” in ihren drei Sätzen. Beides Wörter die in den drei dunklen Jahren der Corona-Krise seitens der wissenschaftlich-politischen Vorgehensweise mutwillig missbraucht wurden.
    Quelle: Bernhard Loyen in RT DE

    Anmerkung Christian Reimann: Es sei daran erinnert, dass noch immer fast alle – einschließlich Frau Buyx – in Amt und Würden sind und nichts aufgearbeitet ist. Die Forderung “Entschuldigt euch endlich!” ist – leider – berechtigt.

  12. Volle Heilfürsorge: Polittheater im Wahlkampf
    Am Montag entschied sich Innenministerin Nancy Faeser (SPD) zu einem entschiedenen Jein. Einerseits soll es mehr Grenzkontrollen gegen Migranten im Osten geben, andererseits nicht. Am Mittwoch kommentierte die FAZ, diese »Kehrtwende« diene »der Schleierfahndung nach hessischen Wählerstimmen«. Am selben Tag drang etwas von einem »Machtwort« des Bundeskanzlers aus dem Kabinett: Seine Regierung blockiert nicht mehr die Änderung der EU-Asylordnung, nach der Migranten u. a. willkürlich für längere Zeit inhaftiert werden sollen. (…)
    Um so lauter war das Geschrei, als CDU-Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz am Abend bei Welt-TV sich selbst und den AfD-Bundestagsabgeordneten Martin Sichert zitierte. Merz diagnostizierte, »die Bevölkerung« werde »wahnsinnig«, wenn sie sehe, »dass 300.000 Asylsuchender abgelehnt sind, nicht ausreisen, die vollen Leistungen bekommen, die volle Heilfürsorge bekommen«. Und weiter: »Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine.« Das waren Wiederholungen. Der sauerländische Mittelstandsflieger hatte vor einem Jahr etwas von »Asyltourismus« aus der Ukraine gemurmelt, der AfD-Pöbler am 23. September 2022 im Bundestag gehetzt: »Während ukrainische Nobelkarossen vor deutschen Zahnarztpraxen stehen und Ukrainer sich auf Kosten der deutschen Beitragszahler die Zähne richten lassen, wissen viele Deutsche nicht mehr, wie sie angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten selbst ihre Grundnahrungsmittel finanzieren sollen.« Demnach will die SPD deutschen Arbeitern nicht mehr deren Villen im Tessin wegnehmen, wie Klaus Staeck 1972 aufs Plakat knallte, heute wollen Migranten die Zahnfüllungen der Kollegen. Die Änderung charakterisiert 50 Jahre Bundesrepublik vollständig: Dank SPD/Grünen-»Agenda 2010« kann »die Bevölkerung« kaum Mieten und Nahrung bezahlen, soll aber nicht deswegen »wahnsinnig« werden, sondern wegen Zahnplomben für »Ausländer«. So sieht Niedergang aus.
    Quelle: Arnold Schölzel in junge Welt
  13. Zu guter Letzt: Ökodiktator Habeck kann einpacken! – Küppersbusch TV
    Wir reisen heute mich euch zusammen nach #Wernigerode. Was wir da wollen? Gute Frage, die wollen auf jeden Fall unseren Vizekanzler Robert #Habeck nicht. Außerdem fragen wir uns wieder einmal: Was macht unsere Regierung eigentlich mit dem Geld. Vor allem mit dem Geld, was für die Kommunen bestimmt ist, um Geflüchtete zu unterstützen. Zum Schluss schauen wir uns mal die Geschichte der Badebekleidung an.
    Viel Spaß und gute Unterhaltung!
    Quelle: Küppersbusch TV via YouTube

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