„Liebe ohne Grenzen“ – ein deutsch-russisches „FriedensLiebeslied“

„Liebe ohne Grenzen“ – ein deutsch-russisches „FriedensLiebeslied“

„Liebe ohne Grenzen“ – ein deutsch-russisches „FriedensLiebeslied“

Ein Artikel von Éva Péli

Ein Lied als Brücke zwischen zwei Welten, eine Melodie gegen Mauern und Misstrauen.

Vlad Melanhorny, ein russischer Informatiker in Deutschland, fand in der Liebe die Worte, die ihm in seiner Muttersprache fehlten, und in dem Berliner Chansonsänger Boris Steinberg einen Seelenverwandten. Gemeinsam schufen sie „Liebe ohne Grenzen“, ein deutsch-russisches „FriedensLiebeslied“, das mehr ist als nur Musik – ein mutiges Statement in einer Zeit, in der Gräben tiefer scheinen denn je. Wie aus einer Schüler-Lehrer-Beziehung ein kraftvolles Duett entstand, warum die Veröffentlichung so lange auf sich warten ließ und welche bewegende Familiengeschichte Boris Steinberg mit Russland verbindet – das und mehr enthüllen die beiden Künstler in diesem Interview. Tauchen Sie ein in die Entstehung eines Liedes, das ein Zeichen für Frieden und Verständigung setzen will. Mit Vlad Melanhorny und Boris Steinberg hat Éva Péli gesprochen.

Éva Péli: Vlad Melanhorny, Sie haben das Lied „Liebe ohne Grenzen“ komponiert, und Sie singen es im Duett mit dem Berliner Chansonsänger Boris Steinberg. Wie ist es dazu gekommen? Wie sind Sie sich begegnet?

Vlad Melanhorny: Ich komme ursprünglich aus Russland, südwestlich von Moskau. Als ich vor nunmehr acht Jahren nach Deutschland gekommen bin, um hier als Informatiker zu arbeiten, habe ich die Sprache gelernt: die Grammatik, die Phonetik, den Wortschatz. Es ist eine sehr schöne Sprache, man kann damit viel sagen, und ich wollte viel sagen, weil ich verliebt war, so verknallt, dass mir sogar in meiner Muttersprache Worte fehlten.

Ich habe angefangen, Lieder zu schreiben, auch auf Deutsch. Aber bloße Sprachkenntnisse reichen nicht aus, wenn das Herz vor Liebe überquillt. Reden ist eine Kunst, und damit meine ich nicht irgendwelche Manipulationstricks. Ich wollte nur das sagen und singen, was ich gefühlt habe, in allen Einzelheiten, mit den richtigen Wörtern, Emotionen und Aussprache. Ich suchte nach einem Rhetorik- und Sprachtrainer, und so habe ich Boris gefunden.

Stellen Sie sich vor, Sie stehen da, ein Lied auf den Lippen, ein Gedicht im Herzen. Jedes Wort ist geladen, wie ein Pfeil, der direkt ins Ziel trifft. Es ist mehr als nur Klang, es ist eine Welle, die von dir ausgeht und den Raum erfüllt, den anderen Menschen durchdringt, ihn innerlich berührt und bewegt. Dafür musst du dich öffnen, über deine Grenzen hinauswachsen. Es braucht Mut und Vertrauen, um diese rohe Energie, diese echten Gefühle zu zeigen.

Sofort entstand eine tiefe emotionale Verbindung zwischen uns, die schnell über das Schüler-Lehrer-Muster hinausgewachsen ist. Doch die Musik war immer und bleibt weiterhin ein roter Faden in unserer Freundschaft.

Wessen Idee war es, dieses „FriedensLiebeslied“ gemeinsam zu singen?

Vlad M.: Es mag abgedroschen klingen, aber für mich ist die Liebe alles, das habe ich jetzt begriffen. Sie ist die Basis für Frieden, Fortschritt, ja, für alles. All die großen Konzepte wurzeln in der kleinsten, wichtigsten Einheit: der zwischenmenschlichen Beziehung. Und die funktioniert nur mit Liebe – zum anderen und zu sich selbst.

Menschen sind von der Natur auf Selbstzerstörung programmiert. Wir schaden uns jeden Tag durch ungesunde Ernährung, Drogen und ignorieren unsere Bedürfnisse. Wir treffen destruktive Entscheidungen über unser Leben. Doch wer sich selbst und andere liebt, würde der sich und anderen so etwas antun? Liebe ist das einzige Mittel gegen Selbstzerstörung. Nicht die KI, nicht der Fortschritt, nicht die Medikamente – das sage ich als Informatiker.

Wir können uns die Liebe so vorstellen wie eine russische Matrjoschka: Ganz innen ist die Liebe, der Ursprung. Und die weiteren Schichten oder Schalen bauen sich um diesen Kern: Freundschaft, Respekt, Familie, einfach alles. Auch mein Lied hat diesen Kern. Ich erzähle im russischen Rap meine Liebesgeschichte, vom Anfang bis zum schmerzhaften Ende. Sehr persönlich, aber paradoxerweise kennen so viele, was so intim ist.

Als ich die erste Version des Liedes geschrieben habe, war ich geprägt von der Trennung, von dem für immer bleibenden Nachgeschmack der Ausgrenzung in der Corona-Zeit, die ich persönlich erlebt habe, und von den wachsenden Spannungen zwischen zwei Ländern, die ich liebe: Russland und Deutschland.

Boris‘ Energie und Magie haben mich immer fasziniert. Ich wollte schon lange etwas Großes mit ihm schaffen. Als ich zu Hause die ersten Worte zur Klavierbegleitung fand, wusste ich sofort: Das wird unser Lied. Ich kam mit meiner Musik und den ersten Textideen auf Deutsch und Russisch zu Boris. Er war sofort begeistert, brachte wertvolle Ideen ein, verfeinerte die deutschen Teile mit seinem besonderen Flair und seiner Magie. Am Ende entstand ein einzigartiger Genremix: Lyrisches Klavier trifft auf Rockgitarren und Schlagzeug, Rap, Gesang und Chanson – dazu noch in zwei Sprachen. Das Lied wurde Ende 2023 geschrieben und komponiert. Warum lag es so lange in der Schublade? Wir waren einfach nicht reif dazu, und die Welt war nicht reif …

Boris Steinberg: Seit Corona werden wir unentwegt mit immer neuen elenden Parolen zugemüllt, und nun sind wir bei „mit Waffen Frieden schaffen“ und einem falschen Pazifismus, wenn man sich für den Frieden einsetzt. Skandalös, solche Parolen … Die Kraft von Friedensministern steckt letztlich in uns allen selbst. Wir müssen uns nur von den Parolen der Politiker lösen und unseren Friedensminister, den wir alle in uns tragen, aktivieren: Nein zu Krieg! Nein zu alten Feindbildern! Nein zu alten Glaubenssätzen!

Sich von dieser elenden Kriegsrhetorik zu lösen, ist der erste Schritt, den man für die Freiheit gehen muss. Und wenn nun immer mehr Menschen ihrem inneren Friedensminister folgen, dann wird das eine starke Reaktion im Außen bewirken. Ich bin gespannt, ob sich eine starke Friedensbewegung bildet – insbesondere bei den jungen Leuten, denn die betrifft eine Wehrpflicht als Erstes.

Doch, es sind ja nicht nur die großen Kriegsschauplätze da draußen. Der Krieg innerhalb der Gesellschaft, diese elende Spaltung wiegt ja ebenso schwer! Die Politik der letzten Jahre nahm nahezu in jedem Bereich unseres Lebens Platz, in Form von Verboten, Einschränkungen, Regelungen, zu denen man besser nicht mehr Nein sagt, weil es sonst zu Konsequenzen führt. Es ist nun schon so weit gekommen, dass man quasi Angst vor Frieden haben soll. Wie pervers.

Was bedeutet für Sie Frieden?

Vlad M.: Liebe.

Sie singen in diesem Lied auch auf Russisch. Wir leben in einer Zeit, in der alles Russische diffamiert wird, auch in der Kunst. Was wollen Sie damit dem Publikum mitteilen?

Vlad M.: Es stimmt, besonders in Deutschland wird alles Russische derzeit gemieden. Ich halte das für schädlich, weil es den Menschen den Zugang zu Kunst, Kultur und anderen Perspektiven verhindert. Russland hat eine reiche Geschichte und 145 Millionen Einwohner und ist das größte Land der Erde. Kultureller Austausch bereichert alle. Für mich ist diese Ausgrenzung eine bewusste politische Entscheidung, um das kritische Denken der Bürger zu schwächen. Und das geht über die aktuelle Lage mit Russland hinaus. Unsere natürliche Todesangst wird genutzt, sei es durch Corona oder Krieg. Die Menschen sind bedrückt und merken kaum, wie sie zu lenkbaren Werkzeugen der Politik geworden sind – eine Tendenz, die weltweit sichtbar ist.

Ich kenne viele russische und deutsche Gedichte auswendig. Eugen Onegin von Alexander Puschkin, diesen einzigartigen Versroman, habe ich auswendig gelernt. Welch eine Freude es ist, diese Worte in mir zu tragen und zu rezitieren! Dieser Wortreichtum, dieses Meisterwerk! Ist das nicht faszinierend? Mein Wunsch ist es, dass jeder diese beglückende Erfahrung machen kann. Lasst uns diese Quelle der Freude nicht voreinander verschließen.

Welchen persönlichen Bezug zu Russland haben Sie, Herr Steinberg?

Boris St.: Mein Opa väterlicherseits, den ich aber nie kennengelernt habe, da er im Bombenhagel von Hamburg 1943 ums Leben kam, war ein staatenloser Russe. Es gibt also eine russische Energie in meinen Genen, wenn man das so sagen kann. Ich verstehe und spreche aber kaum ein Wort Russisch – immerhin lerne ich nun ein paar Worte. Und im Westberlin der 70er-Jahre gab es viele Kinder in meiner Klasse, die einen russischen Namen trugen. Da gab es eine Tamara, auch eine Tanja, einen Alexander, eine Nastassja … und im Radio hörte man die Sängerin Alexandra, sie versprühte mit ihrer schönen Stimme und ihren russisch geprägten Melodien eine melancholische Stimmung. Später kam dann die russische Literatur hinzu – damit bin ich wie so viele andere meiner Generation aufgewachsen. Und jetzt bin ich Teil dieses kraftvollen deutsch-russischem Duetts!

Ja, es ist doch immer wieder schön, zu erleben, was das Schicksal für Überraschungen bereithält. Meine Zusammenarbeit mit Melanhorny ist eine solche. Und nun feiert „Liebe ohne Grenzen“ Premiere – ein „FriedensLiebeslied“, ein Zeichen gegen Krieg, Tod und Zerstörung.

Welche Rolle spielt in Ihrem Leben die Musik? Wann haben Sie Ihre Liebe zur Musik entdeckt?

Vlad M.: Musik hat mich immer tief berührt und in einen anderen Zustand versetzt. Schon als Kind besuchte ich parallel zur Schule eine Kunstschule, lernte sechs Jahre lang Malen, Zeichnen, Bildhauerei. Im selben Gebäude war eine Musikschule, deren Klänge mich auf den Fluren immer anzogen. Freunde spielten Gitarre und Klavier, und irgendwann wollte ich das auch. In der Schulzeit brachte ich mir selbst Gitarre bei. Nach der Universität, als ich nach Deutschland kam, intensivierte ich meine musikalische Ausbildung: Klavier, Gesang – alles, um meine Lieder auszudrücken. Musik ist für mich Meditation. Ich spiele und singe, wenn es mir besonders gut oder besonders schlecht geht.

Ein Russe in Berlin … Nun ist das Verhältnis der deutschen Politiker zu Russland schlechter als im Kalten Krieg, sagen viele. Sie sind aber zu jung, um sich daran zu erinnern. Wie erleben Sie die Stimmung in der Gesellschaft diesbezüglich?

Vlad M.: Ich kam nach Deutschland, um mich einer Herausforderung zu stellen – in Russland bekam ich eine exzellente Ausbildung als Informatiker und habe bereits einige Jahre in einer Telekommunikationsfirma gearbeitet. Als junger Mensch wollte ich raus in die Welt, andere Sachen erleben. Die ersten Jahre in Deutschland waren für mich traumhaft. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, mich hier für lange niederzulassen und vielleicht mal eine Familie zu gründen. Jetzt kann ich immer noch sagen, beruflich geht es mir hervorragend. Ich habe nämlich keine Konkurrenz – auch wenn es vielleicht ein bisschen überheblich klingt.

Aber seit der Corona-Zeit hat sich vieles geändert. Alles ist unsicher geworden. Ich bin jetzt 33. Vor Kurzem bin ich mit meiner Freundin zusammengezogen. Aber was die weiteren Pläne betrifft – es ist sehr kompliziert. Für mich als Russe in Deutschland ist der Druck besonders groß, vor allem die Unsicherheit. Außerdem ist meine ganze Familie in Russland.

Erlauben Sie mir eine Frage zu Ihrem Pseudonym „Melanhorny“ …

Vlad M.: Alle meine Lieder sind sehr melancholisch, nachdenklich und ab und zu sogar traurig, aber dadurch sickert enorme Energie und Urkraft durch, und die große Hoffnung, dass nicht alles verloren ist. Daher ist die Kombination aus „melancholy“ und „horny“ (Englisch: scharf, geil).

Wie beeinflusst die aktuelle politische, gesellschaftliche Situation Ihre Tätigkeit als Musiker?

Vlad M.: Es ist schwierig, Anerkennung zu bekommen und einen Raum für Auftritte zu finden. Das beeinflusst meine Motivation ein wenig.

Wozu ist die Kunst aus Ihrer Sicht noch fähig? Was möchten Sie mit diesem „FriedensLiebeslied“ erreichen?

Boris St.: Vielleicht setzen wir ein Zeichen mit dem Song. Ein Weckruf, ein Impuls? Vielleicht verpufft der Song aber auch oder wird verunglimpft, wie so eigentlich jede Aktion, die sich für Frieden einsetzt. Im schönsten Falle wird der Song Teil einer neuen Friedensbewegung. Denn Friedenslieder wie Nicoles „Ein bisschen Frieden“ oder Nenas „99 Luftballons“ haben nichts an der Kraft ihrer Aussage verloren … Es braucht unbedingt mehr Friedenslieder.

Was erhoffen Sie sich von diesem Lied und was wünschen Sie sich?

Boris St.: Die Sinne öffnen: mit neuen Augen gucken, mit neuen Ohren hören, neu spüren und fühlen, den Geschmack der alten Zeit runterschlucken. Wer bist du, losgelöst von den Angstparolen, den niedrigen destruktiven Frequenzen? Wollen wir aus einem alten Käfig in einen neuen Käfig verfrachtet werden? Eine Neuausrichtung der Gesellschaft, das wünsche ich mir, denn nur mit einem erneuerten Bewusstsein und einem friedvollen Miteinander werden wir unsere Zukunft auf diesem Planeten gestalten können! „Sind wir in der Lage, ENDLICH mehr zu sein …“ ist eine Textzeile aus dem Song, die es auf den Punkt bringt. Nun wird sich zeigen, wohin wir steuern.

Wann und wo können die Menschen das Lied hören? Wen wollen Sie erreichen, welche Botschaft wollen Sie vermitteln?

Vlad M.: Auf digitalen Plattformen wie YouTube, Spotify, iTunes. Meine Zielgruppe ist nicht groß, aber gut definiert: Menschen, die zwei Sprachen kennen, wie Expats, Einwanderer aus dem Osten, oder Menschen, die eine Verbindung zu Russland haben.

Wo haben Sie das Lied schon gespielt, und was für Resonanz hatte es bis jetzt?

Vlad M.: Bisher haben wir das Lied bei zwei kleineren Konzerten mit jeweils rund 200 treuen Zuhörern gespielt. Das Publikum war jedes Mal begeistert. Und wenn ich schon mal dabei bin, darf ich erwähnen, dass ich den Titeltrack von Boris’ bisher letzter CD „Peep-O-Rama“ komponiert habe? Die Resonanz darauf war übrigens auch super.

Was bedeutet für Sie persönlich der 9. Mai, und wie begehen Sie normalerweise diesen Feiertag?

Vlad M.: Ich ehre diesen Tag, weil er direkt mit meiner Familie verbunden ist. Ich gehe mit meinen russischen Freunden mit Blumen zum sowjetischen Ehrenmal in Treptow.

Am 9. Mai soll europaweit mit dem European Peace Project ein Zeichen des Friedens gesetzt werden. Bei der daran beteiligten Demonstration in Berlin, organisiert von der zivilgesellschaftlichen Initiative „friedlichzusammen“, wird auch Ihr gemeinsames Lied „Liebe ohne Grenzen“ zu hören sein. Welche Wirkung erwarten Sie davon?

Vlad M.: Ich würde mich freuen, wenn Menschen diesen Song als moderne Hymne für den Frieden ansehen würden. (mit Augenzwinkern)

Welche weiteren künstlerischen Pläne haben Sie?

Vlad M.: Ich nehme den letzten Schliff an mehreren Liedern vor, die ich in diesem Jahr veröffentlichen werde – neun sind‘s schon. Der größte Teil meiner Lieder ist in zwei Sprachen: auf Russisch und Deutsch, und das macht diese Lieder besonders.

Hier können Sie das Lied hören:

Liebe ohne Grenzen
(Von Vlad Melanhorny feat. Boris Steinberg)

Sag, was bleibt. Bleibt noch was von dir und mir?
Ein letztes Wort, ein letzter Blick, ein letzter Kuss –
Was bleibt von uns?

Küss mich, halt mich, spür mich,
Lass mich nicht mehr gehen.
Sag, was bleibt von uns, von dieser crazy Zeit, Baby?!

In dieser Zeit, die alles – und uns – entzweit.
My oh my, hast du Angst? – Komm, es ist so weit!

Küss mich, halt mich, spür mich,
Lass mich endlich gehen.
Sag nichts, sag nichts von uns, von unserer crazy Zeit, Baby!

Sind wir jenseits unserer Tage, jenseits unserer Zeit?
Sind wir in der Lage… mehr zu sein?

Liebe ohne Grenzen, wo sind wir? (Wo sind wir?)
Im Jetzt und Hier alles wird neu geboren. (Alles wird neu geboren.)

Liebe ohne Grenzen, wo sind wir? (Wo sind wir?)
Im Jetzt und Hier alles wird neu geboren. Ewiges Gehen und Kommen.

Die Essenz der Liebe steckt in jedem Detail.

Вхожу в темноту, глаза привыкают,
Глаза привыкают смотреть на тебя.
Я вырос, но снова летаю:
Петля, затянуло, нет больше руля.

Привет. Я тебя вижу впервые,
Но сильно скучал! И ты? Докажи!
Ты пахнешь как лето, как жажда, как ливень.
К чему я это сейчас?

Давай потанцуем. Мы словно больные,
Давай я найду для нас общий язык.
И завтра не будет отныне,
Отныне для нас с тобой есть только миг!

Давай потанцуем. Ты пахнешь как нежность,
Как похоть и смелость, на грани мечты.
Потрогай меня не как б мне хотелось,
А так, как этого хотела бы ты!

Я стоял на своем, его и не стало.
И слеза на щеке… еще раз упала.
Не пара, не парься, мы больше не пара,
Листай дальше фотки налево-направо.

Я высох в потоп, умер по сути.
Я – испарение ртути.
Я – испарение ртути!
Догонит тебя потом.

Liebe ohne Grenzen, wo sind wir? (Wo sind wir?)
Im Jetzt und Hier alles wird neu geboren. (Alles wird neu geboren.)

Liebe ohne Grenzen, wo sind wir? (Wo sind wir?)
Im Jetzt und Hier alles wird neu geboren. Ewiges Gehen und Kommen.

Freund oder Feind? Wahrheit – Lüge.
Anfang – Ende. Leben – Tod.
Laut – leise. Heiß – kalt.
Zärtlichkeit oder Gewalt?

Sind wir jenseits unserer Tage, jenseits unserer Zeit?
Sind wir in der Lage… endlich mehr zu sein?

Übersetzung des russischen Teils ins Deutsche:
(Von Vlad Melanhorny)

Ich trete in die Dunkelheit, die Augen gewöhnen sich,
Die Augen gewöhnen sich daran, dich anzusehen.
Ich bin erwachsen geworden – und fliege wieder:
Im Loop gefangen, kein Steuer mehr in der Hand.

Hallo. Ich sehe dich zum ersten Mal,
Doch ich hab dich so sehr vermisst! Und du? Beweis es!
Du riechst nach Sommer, nach Sehnsucht, nach Regen.
Warum ich das gerade sage?

Lass uns tanzen, als wären wir krank vor Gefühl,
Lass mich unsere Sprache finden.
Und das Morgen gibt es nicht mehr –
Von nun an zählt nur noch dieser Moment!

Lass uns tanzen. Du riechst nach Zärtlichkeit,
Nach Lust und Mut, am Rand eines Traums.
Berühr mich nicht so, wie ich es gern hätte –
Sondern so, wie du es wirklich willst!

Ich habe auf meinem Standpunkt beharrt – nun ist er weg.
Und eine Träne… ist wieder gefallen.
Kein Paar – kein Stress, wir sind kein Paar mehr,
Blätter weiter durch die Bilder, nach links und rechts.

Ich bin in der Flut verdorrt, im Grunde gestorben.
Ich bin das Verdampfen von Quecksilber.
Ich – das Verdampfen von Quecksilber!
Es wird dich später einholen.

Wir empfehlen Ihnen auch das Interview mit Boris Steinberg auf den NachDenkSeiten.

Titelbild: Vlad Melanhorny

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