Leserbriefe zum Artikel „Fridays for Future – was bleibt nach den Schlagzeilen?“

Ein Artikel von:

Unser Artikel „Fridays for Future – was bleibt nach den Schlagzeilen?“ beschäftigte sich mit den ausbleibenden Folgen der Klimaproteste. Da dieses Thema selbstverständlich nach wie vor vielen unserer Leser am Herzen liegt, haben uns einmal mehr zahlreiche Leserbriefe erreicht, die wir gerne veröffentlichen. Zusammengestellt von Jens Berger.

1. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass die besonderen steuerlichen Regeln für Pluginhybridautos das genaue Gegenteil von CO2 Einsparung auf Kosten der Steuerzahlen bewirken.

Zwei Beispiele aus meinem Bekanntenkreis zeigen das:

  1. Der Nachbar meines Bruders fuhr bislang mit seinem privaten Polo zur Arbeit. 6-7l/100km schätze ich mal.
    Durch die neuen Regeln der Besteuerung von E-Dienstwagen (Halbierung des geldwerten Vorteils) lohnt es sich jetzt für ihn einen Dienstwagen zu fahren: BMW530 Pluginhybrid. 2Tonner mit einem Testverbrauch von 9,8l/100km im reinen Benzinbetrieb. (Siehe Testbericht)
    Das Ladekabel wurde noch nie benutzt.
  2. Bekannte aus Großunternehmen (SAP) fährt jetzt auch den Plugin BMW.
    Zuhause kann sie nicht laden und in der Firma gibt es wohl nur sehr wenige Ladestationen.

In der Praxis brauchen beide eher mehr Benzin als vorher Teuer vom Staat finanziert.
Hauptsache, die E-Auto Zulassungen steigen.
Der Nutzen für die Umwelt erschließt sich mir absolut nicht!

Anbei noch einen Testbericht vom BMW und wie diese Autos bei Flottenmanagern beworben werden.

Viele Grüße,
Klaus Haas


2. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

es gibt Anzeichen für mögliche positive Entwicklungen.

Es mag sein, dass die Politiker weltweit schlafen und das Problem des Klimawandels genauso wenig lösen wie andere Probleme.

Aber Fridays hat Eindruck auf das Kapital gemacht.

Dort beschäftigt man sich sehr intensiv mit dem Klimawandel, der dort viel drastischer gesehen wird als in der Politik und Gesellschaft.

Der Chef der Bank von England hat seinen Job quittiert und arbeitet jezt bei der UN gegen den Klimawandel, nachdem er in den Zulassungsanträgen für Finanzprodukte gesehen hat, dass alle Investmentgesellschaften übereinstimmend von einem Temperaturanstieg von 3,7 bis 3,9° ausgehen.

JP Morgan geht in einem internen Gutachten von 3,6 Grad aus und empfiehlt, sich aus Investiotionen in fossilien Anlagen zurück zu ziehen und hat ESSo auf verkaufen heruntergestuft.

Ebenso agiert der fürchterlich Larry Fink.

Der oberste Wirtschaftsweise Prof. Schmidt, umweltpolitischer Forderungen bisher völlig unverdächtig, hat eine Besteuerung con CO² gefordert, die dann auch prompt kam.

Es war dann der BDI (!) , der die Besteuerung mit 25 € als zu niedrig kritisiert hat und 80 € verlangte.

Und schließlich der europäische Emissionshandel für CO², der im Sommer letzten Jahres einen Preis von 29 € gesehen hat und damit die Kohlestromerzeugung schlicht und einfach zu teuer gemacht hat, sodass die die CO² Emissionen “versehentlich” fast auf das Ziel für 2020 gefallen sind, ohne dass unsere versagenden Politiker etwas dazu getan hätten.

Es gibt also die verrückte und perverse Hoffnung, dass Fridays und das Kapital die Politiker vor sich her treiben und sie dazu zwingen, brauchbare Strategien in Gestze zu fassen.

Es verbleibt allerdings ein schreckliches Gefühl, weil ausgerechnet die Brandstifter sich anbieten, den brennenden Globus zu löschen.

Schon möglich, dass sie sich jeden Einsatz ihrer Löschfahrzeuge bei jedem brennenden Haus mit 1 Million vergolden lassen.

Wenn man zusätzlich das Commitment des Round Table der Wall Street, ihre Sozialdemokratisierung also, berücksichtigt, stehen uns interessante Entwicklungen bevor.

Wenn da nur nicht im Commitment im Kleingedruckten stünde “um Amerika groß zu machen”.

Da haben wir dann wohl nur noch Kolonialstatus, wie das der Botschafter der USA auch regelmäßig vorführt.

Dennoch.

Wir leben in einer Zeit wahnsinnig tiefgreifender Veränderungen, in der die Menschheit den Beweis erbringen muss, dass die Bezeichnung “homo sapiens” zutreffend ist.

Herzliche Grüße
Hans-Georg Tillmann


3. Leserbrief

Das Resümee der Klimabewegung ist beschämend. Die Reaktion zeigt, wie wenig man den Ernst der Lage erkennen will und wegen geistiger Armut auch nicht kann. Intelligenz und Verstand ist offenbar nur noch eine Illusion. Man hat deutlich gemacht, wie dumm Erwachsene wirklich sind, das die Kinder, die Jugend nichts zu melden haben. Keiner nimmt sie ernst. Das die Zukunft der Kinder niemanden interessiert und man sie nur schäbig verhöhnen kann. Man setzt dem persönlichen Schwachsinn sogar noch ein Denkmal, in dem man Greta Thunberg und Anhänger, mißbraucht und verunglimpft. Da muß man sich als geistig gesunder Mensch schämen, überhaupt zu der menschlichen Spezi zu gehören. Doch die Warnungen unserer Kinder ist aktueller denn je und die Rechnung für die bodenlose Dummheit der Erwachsenen kommt erst noch für uns alle teuer zu stehen.

Wer glaubt die “Klimakrise”, der “Corona Mumpitz” sei zu Ende, nur weil das dumme Erwachsene behaupten, wird sich eines Besseren belehren lassen müssen. Es wird sich “später” nicht mehr die Frage stellen, wie oder was konnte es nur so weit kommen, denn man ist selbst schuld daran. Mitleid mit den Inland, Ausland Klima – und Corna Virus Immigranten und Hohlköpfen habe ich dann nicht mehr. Ich würde Greta empfehlen von der Bühne abzutreten: “Ihr wollt es einfach nicht kapieren, wie kann man nur so blöd sein und nun seht zu wie ihr mit den Folgen zurecht kommt. Wie eure Felle davon schwimmen werden. Meine Warnung und all der anderen Kinder war doch wohl deutlich genug.”

Das Problem ist heute das der Wohlstand zur Dekadenz geworden ist. Das Gehirn existiert nur noch als Pseudonym Gerät, dem der Saft ausgegangen ist. Wichtiger ist das die Kasse klingelt und das Bier, Wein, Sekt usw auf dem Tisch steht. Aber die Erde steht vor dem “Ausverkauf”. Der heutige Wohlstand ist die Armut von morgen. Die Millionen Profite, die Milliarden Verluste von morgen und der Bankrott der Zukunft, all das steht längst vor der Tür. Der Corona Virus ist dabei global zu einer Volkskrankheit zu werden und er noch nicht mutiert.

Wir stehen vor dem “Romproblem”. Man sah die Zeichen der Zeit und des eigenen Tuns vor lauter Dummheit, Dekadenz nicht. Rom zerfiel nur, uns so steht viel schlimmeres bevor. Der Bürger ist zu blöd zu erkennen, das die eigene Regierung unser Leben zerstört, unsere Gesundheit arg gefährdet und für eine verbrannte Erde in der Zukunft sorgt. Mitmachen ist hier nicht mehr Sinn der Sache. Man sollte wirklich die Wohlhabenden, Reichen erschießen und mit einen Generalstreik, jegliche Tätigkeiten einstellen, bevor es dazu auch zu spät ist. Es stellt sich nur noch eine Frage: “Wer rettet unsere Welt und das was noch übrig ist?” Offenbar doch wohl niemand. Als normaler Mensch muß man hilflos zusehen, sie geisteskranke Psychopathen, Narzissmus verseucht, vom Ego zerfressen, mit unfassbarer Idiotie alles, wirklich alles zu Grunde richten.

Ich wage zu behaupten, das man den Atomkrieg, Weltkrieg provoziert, weil man längst begreift, man hat den Karren in den Dreck gefahren und kriegt ihn nicht mehr raus. Ich sage ja zum totalen Welt – Atomkrieg. Der Phönix kann nicht aus Trümmern, sondern nur aus der Asche neu entstehen. Alles andere führt zum endgültigen Exodus, aus dem nichts Neues mehr entstehen kann. Alles andere ist nur billiges Flickwerk, das unweigerlich zum endgültigen Ende führt.

PS: Um Julien Assange tut es mir leid. Aber er ist nur der Anfang.

Mit freundlichen Grüßen
F. B.

Anmerkung: Selbstverständlich unterstützten die NachDenkSeiten in keiner Form irgendwelche Aufrufe zur Gewalt.


4. Leserbrief

Hallo Herr Berger,

die Fakten stimmen traurig und wenig hoffnungsfroh. Ich persönlich glaube kaum, daß wir als Menschheit die Kurve noch kriegen. Es wäre mir lieber, ich würde mich irren, aber ich glaube es kaum.

Viele Grüsse,
Thomas Bürklin


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger !

Ich möchte einmal anders herum fragen: ” Was hatten Sie denn erwartet?”

Diese Doppelzüngigkeit der Deutschen ist doch nichts Neues.

Die Autobahnen und Bundestrassen, der ÖPNV und die Flughäfen sollen gut erreichbar sein, aber nicht vor meiner Haustür vorbeiführen.

Windräder, natürlich, aber doch nicht in der Nähe meines Hauses!

Offshore Windparks wunderbar ,aber keine oberirdischen und natürlich auch keine unterirdischen Trassen an meiner Hütte vorbei, um den Strom zu den Menschen zu bringen.

Zu der völlig absurden PS Aufrüstung der deutschen Autofahrer. Fragen Sie mal einen Händler, wenn er drei Motoren (z.B. 100,150,200 PS)zu einem Fahrzeug im Angebot hat, was der “umweltbewusste” Käufer vornehmlich erwerben wird. Obwohl der Stau heute das Fahren bestimmt, braucht man ja genügend Leistungsreserve.

Das Ganze ließe sich fast grenzenlos fortführen. Im Übrigen sollten die Protagonisten der im Grundsatz richtigen Bewegung (Fridays for Future) mal kritisch auf ihre Altersklasse schauen. Bekanntlich richten sich 3 Finger auf einen selbst, wenn man auf andere zeigt.

Es gibt wohl in der Geschichte keine Generation die solch ein ausgeprägtes Konsumverhalten zeigt, wie die jetztige.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass insbesondere im Bereich der Elekronik die Nutzungszeiten der Geräte inzwischen in Wochen bemessen werden, da man ja unbedingt auch im Freundeskreis auf dem neuesten Stand sein muss.

Die Müllberge stammen daher nicht nur von den Alten.

Der vergessen geglaubte Ablasshandel hat wieder Konjunktur, denn er besteht u.a. darin die Grünen zu wählen und sich dadurch ein gutes Gewissen zu verschaffen.

MfG
Axel Beu


6. Leserbrief

Hallo Herr Berger,

ich finde es geht fehl, den Effekt von FFF an erfolgten oder nicht erfolgten individuellen Verhaltensweisen messen zu wollen, so wie sie es implizieren.

  1. Die politischen Forderungen von Fridays for Future sind doch bekannt:
    • Nettonull 2035 erreichen
    • Kohleausstieg bis 2030
    • 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035

    und ab sofort:

    • Das Ende der Subventionen für fossile Energieträger
    • 1/4 der Kohlekraft abschalten
    • Eine CO2-Steuer auf alle Treibhausgasemissionen. Der Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen muss schnell so hoch werden wie die Kosten, die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen. Laut UBA sind das 180€ pro Tonne CO2

    Lebensstilfragen mögen darüber hinaus von Interesse sein, sie gehören aber nicht zu den Kernforderugen von FFF. Manche Medien versuchen, FFF darauf zu reduzieren, das sollte gerade kritische Medien nicht mitmachen.

  2. FFF kritisieren immer wieder die klimapolitische Untätigkeit der Bundesregierung et.al. vor allem auf ihrem Twitter-Account.

Man sollte FFF also nicht Naivität vorwerfen. Das tun Sie in Ihrem auch Artikel nicht, aber ich finde, der Realimus von FFF bezüglich der eigenen Erfolglosigkeit hätte durchaus ein, zwei Sätze in Ihrem Artikel verdienst gehabt.

Schöne Grüße
Andreas Riekeberg


7. Leserbrief

Hallo Herr Berger,

kann es sein, dass sie selbst nicht viel Langstrecke fahren müssen?

Dann schätzen Sie Sich glücklich!

Wer sich diesen Luxus jedoch nicht leisten kann, der hat wenig von einem Elektroauto, was nebenbei so gar nicht umweltfreundlich ist, wenn man die Entsorgung der Lithiumbatterien bedenkt, von der Förderung gar nicht zu sprechen. Letzten Sommer hörte ich diesbezüglich jemanden sagen, dass es, „für die Umwelt“, in Kauf zu nehmen wäre, Menschenleben bei der Lithiumförderung zu opfern. Die betreffende Person hätte ich gerne postwendend in eine Lithiummiene geschickt!

Woher der Strom kommen sollte, wenn tatsächlich alle Welt auf Elektro umstiege, ist dann wieder eine ganz andere Frage. Aus „erneuerbarer“ Energie sicher nicht, denn die deckt wohl grade mal 2% des aktuellen Gesamtbedarfes.

Allgemein bin ich der Ansicht, dass wir unseren Energiebedarf SENKEN und nicht steigern sollten. Wieso kein Homeoffice? Das wird in einigen Ländern schon konsequent angeboten und erscheint mir um ein Vielfaches umweltfreundlicher, als Elektroautos!

Fahren Panzer übrigens zukünftig auch mit Elektro? 500l Sprit auf 100km, hat mir ein ehemaliger Soldat mal verraten! Was ist mit Schiffen, LKWs, Flugzeugen?

Zum Thema „regionale Produkte“, sollten Sie erneut recherchieren. Regional darf nämlich so ziemlich ALLES genannt werden, auch wenn es aus Afrika kommt. Das ist nämlich auch eine Region. Hier wird der Kunde mal wieder dezent über den Ladentisch gezogen und muss darauf achten, ob die Region konkret angegeben ist! Letzteres würde ich dann auch nicht für einen Garant halten, dass die Ware nicht doch einmal um die Welt geschifft wurde, denn meines Wissens kann man sich dadurch absurde Steuervorteile verschaffen…

MfG,
V.W.


8. Leserbrief

Hallo Herr Berger,

Sie schreiben:

„…wer meint, dass die Fridays for Future tatsächlich zu maßgeblichen Änderungen unseres Verhaltens geführt haben, muss sich leider angesichts der jüngsten Statistiken eines Besseren belehren lassen. Noch nie flogen die Deutschen so viel wie im Jahr 2019. Noch nie rollten auf unseren Straßen so viele Geländewagen und noch nie verkauften sich PS-starke Autos besser als im letzten Jahr…“

Ich denke, das war klar, dass der Aufruf zu Verzicht (auf Flüge, SUVs usw) eben genau den gegenteiligen Effekt haben würde: die Menschen „nehmen noch schnell alles mit“, bevor es verboten oder durch Besteuerung teurer wird (so ihre Befürchtung).

Meiner Meinung nach ist das auch der Grund, warum Fridays for Future medial so gehypt wurde: weil die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik genau diesen Effekt vorausgesehen haben.

Gruß,
T. Karsten, Berlin


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