Reden zum Mauerbau vom 13. August 1961

Reden zum Mauerbau vom 13. August 1961

Reden zum Mauerbau vom 13. August 1961

Albrecht Müller
Ein Artikel von: Albrecht Müller

Wir dokumentieren heute die Reden des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer (CDU) und des Regierenden Bürgermeisters von Berlin (West), Willy Brandt (SPD). Was auffällt: Die Rede des Regierenden Bürgermeisters war emotional bis aggressiv; erstaunlich, dass der gleiche Politiker dann nur knappe zwei Jahre später in Tutzing die Formel zur Verständigung – Wandel durch Annäherung – propagierte. Albrecht Müller

Hier die beiden Reden:

Rede des Bundeskanzlers Konrad Adenauer vor dem Deutschen Bundestag, 18. August 1961

Rede von Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer vor dem Deutschen Bundestag, 18. August 1961:

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Namens der Bundesregierung gebe ich folgende Erklärung ab:

Die Machthaber in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands haben seit den frühen Morgenstunden des 13. August den Verkehr zwischen dem sowjetischen Sektor und den drei westlichen Sektoren Berlins fast völlig zum Erliegen gebracht. Entlang der Sektorengrenze wurden Stacheldrahtverhaue erreichtet; starke Verbände der Volks- und Grenzpolizei bezogen ihre Stellungen an der Sektorengrenze, um die Abriegelung des Verkehrs zischen Ost- und Westberlin durchzuführen. Gleichzeitig wurden Truppen der nationalen Volksarmee eingesetzt. ….

Rede des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt vor dem Rathaus Schöneberg gegen den Mauerbau in Berlin, 16. August 1961


© Landesarchiv Berlin/Horst Siegmann

Drei Tage nach Beginn des Mauerbaus versammeln sich 300.000 Menschen vor dem Rathaus Schöneberg in West-Berlin zu einer Protestkundgebung. In seiner Rede verurteilt der Regierende Bürgermeister Willy Brandt die östlichen Maßnahmen als Bruch des Viermächtestatus von Berlin und fordert den Westen auf, dem Mauerbau nicht tatenlos zuzusehen. An die DDR-Grenzsoldaten appelliert er, Menschlichkeit zu zeigen und nicht auf die eigenen Landsleute zu schießen.

Zum Volltext der Rede.

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