Institut der deutschen Wirtschaft: Soziale Umverteilung von oben nach unten?

Mit einer geradezu trotzigen Provokation rechtzeitig zum Vorwahlkampf bestreitet das IW [PDF – 11 KB] nicht nur die für jedermann spürbare, immer weiter auseinandergehende Schere zwischen Arm und Reich, es widerspricht auch allen Befunden und Studien, wonach in den letzten Jahren die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer geworden sind. Dass der Sozialstaat von unten nach oben verteile, dass sei nur ein Vorurteil, meint Michael Hüther, der Chef das arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(WL/AM)
Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. Krisenbank – wie erfolgreich ist die “Enteignung” der Hypo Real Estate?
  2. »Kein unbelastetes Personal für solche Positionen«
  3. attac: Gläubiger der Hypo Real Estate zur Verantwortung ziehen
  4. Sachsen müssen nicht nur bürgen sondern erstmals für SachsenLB zahlen
  5. Staatshilfen: Nach dem Dammbruch
  6. Opel-Rettung soll auch Auto-Industrie von Russland helfen
  7. Welche Interessen die Banken an Arcandor haben
  8. Ein Firmenjäger schürt im CD-Werk Existenzängste
  9. Der Postbank-Chef und sein Ein-Euro-Job
  10. Antwort der Bundesregierung zur Riester-Förderung
  11. Hessischer Datenschutzbeauftragter schaltet im Fall Deutsche Bank Generalstaatsanwalt ein
  12. Daimler räumt weitere Datenmissbrauchsfälle ein
  13. Datensucht als Ersatz für Gesinnungskontrolle
  14. Die Hälfte der Bürger sieht politische Korruption
  15. Konzerne drückten Sicherheitsstandards im Atommülllager
  16. “Wer soll das bezahlen?” – Bofinger und Polleit im Streitgespräch
  17. Friederike Spieker/Günther Grunert: Weltwirtschaftskrise und kein Ende?
  18. Meinhard Miegel: 2015 – das Jahr der finalen Krise
  19. Wie fleißig ist Silvana Koch-Mehrin?
  20. Pöttering schützt EU-Luxuspensionäre
  21. Bildungsgewerkschaft zum Hochschulpakt II
  22. Neues von Wirtschaft und Schule
  23. Du bist Deutschland, Du hast Angst

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Agrardiesel: Bauernverband sorgt für 500-Millionen-Geschenk für Großbauern

Lutz Ribbe, Direktor der Naturschutzpolitischen Abteilung von EURONATUR schickt mir einen Vermerk zur am 25.5. beschlossenen Aufstockung der Agrardiesel-Subvention. Hier wird gezeigt, wie der Bauernverband – mit Hilfe von Union und SPD – im Dunste der Debatte um die Milch Steuergeld an die großen Ackerbauern im Osten umlenkt. Eine Sauerei. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

(WL)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. Euro-Arbeitslosenquote auf Zehn-Jahres-Hoch
  2. Zeitarbeit kaum noch gefragt
  3. „Observation“ von Hartz-IV-Empfängern durch die Bundesagentur für Arbeit
  4. DGB und Linke erklären Dumpinglöhnen den Krieg
  5. 72 Prozent der CDU-Wähler fordern einen gesetzlichen Mindestlohn für alle Länder der EU
  6. Billiglöhne und Streikverbot – Christen als Arbeitgeber
  7. Opel-Beschäftigte: Verraten und verkauft
  8. Bahn-Affäre: Spuren verwischen statt Aufklärung
  9. Lebensmittel-Lobby half bei Kita-Standards nach
  10. Zeitbombe Rentensystem: Altersarmut als Normalfall?
  11. Schulbedarfspaket auch bei Kinderzuschlag
  12. Wiesheu bleibt als Berater bei der Bahn
  13. Merkel stellt sich gegen Arcandor-Hilfegesuch
  14. Krawall bei HRE-Aktionären
  15. Ulrich Beck: “Europa ist in großer Gefahr”
  16. Merkel und zu Guttenberg Gastredner bei der PR-Agentur INSM
  17. Petition: Ergänzung des Zentrums gegen Vertreibung vom 09.04.2009
  18. Gericht: Eltern müssen Studiengebühren und Semesterbeitrag zusätzlich zum Unterhalt zahlen
  19. Wie ehrlich sind Wissenschaftler?
  20. Jede Schule ein kleines Unternehmen
  21. Einfach mal die Klappe halten!
  22. Obama beruf Sonia Sotomayor in das oberste Gericht der USA

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Verschwörungstheoretiker? Die Realität der Manipulation ist schlimmer als die Theorie

In Kenntnis der bisherigen Tätigkeiten von Berlinpolis und der Person Dettling sowie unter Beachtung der „gestalterischen Möglichkeiten“ des Umfrageinstituts Forsa hätte man sich ohne Mühe und mit ziemlicher Sicherheit ausdenken können, was jetzt über die Dienstleistungen dieser beiden Einrichtungen für die Deutsche Bahn AG ruchbar wurde. Ergebnisse, wie von den Auftraggebern gewünscht. – Hätte man dies als Vermutung geäußert, dann wäre man als Verschwörungstheoretiker abgetan und abgelehnt worden. Jetzt hat sich die Verschwörungstheorie als real erwiesen. Da lohnt es sich festzuhalten, was heute alles möglich ist: PR auf allen Ebenen und mit allen Mitteln, die auftragsgemäße „Pflege“ von Internetseiten und Foren, mithilfe von kleinen und von großen Unternehmen wie Arvato, der Einsatz von bestellten Umfragen zur Meinungsbeeinflussung, die „Pflege“ von Wikipedia. Der Glaube an Pressefreiheit und insbesondere an Freiheit und Pluralität im Netz schrumpft zwangsläufig. Keine schöne Erfahrung. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(WL/AM)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. Moralische Schulden
  2. Thomas Fricke – Nach uns die Schuldenbremse
  3. Persönliche Erklärung Ortwin Runde – Entschließungsantrag – Wer stimmte wie?
  4. IMK: Ohne weiteres Konjunkturprogramm droht lang anhaltende Stagnation
  5. Jens Berger: Die Karstadtretter
  6. Mehr als 1100 Firmen wollen Staatsgeld
  7. Hypo Real Estate: Kontrolle kurios
  8. Sanio geißelt sich und seine Kollegen
  9. Time Warner und AOL – Das Ende einer Mär
  10. DGB-Studie: Ein-Euro-Jobs verdrängen reguläre Arbeit
  11. Psychische Gesundheit in der Arbeit – eine gemeinsame Herausforderung der Arbeitswelt von morgen
  12. Vier von zehn Alleinerziehenden beziehen Hartz IV
  13. Für Viele wird es im Alter knapp
  14. Bund zahlt nicht für Rentengarantie
  15. Christoph Schwennicke: Konterrevolution im Krisenkampf
  16. Deutsche Bank – Externe Kritiker, Vorstände und Ehefrau bespitzelt
  17. Datensucht als Ersatz für Gesinnungskontrolle: Die Dimension der Überwachung, Kontrolle und Einschüchterung im Betrieb
  18. Berlinpolis streitet ab – aber nicht den Kern: die Verwicklung in die PR-Affäre der Deutschen Bahn AG
  19. Bahn manipulierte auch Internet-Foren – Prominente warben verdeckt für das Unternehmen
  20. Aufstand der Graswurzeln
  21. Die heimlichen Botschaften der Konzerne / Typisches Beispiel Bertelsmann / ZAPP – Arbeitgeber finanzieren journalistische Inhalte
  22. Bahn-Chef Grube sieht Börsengang für 2010
  23. Streit um die Absenzen der FDP-Europapolitikerin Koch-Mehrin
  24. Generation D. Ideen für Deutschland. Gemeinsam anpacken
  25. Hochschulen: Für die Forschung ist dieser jetzt aufgenötigter Wettbewerb der falsche Anreiz, um den wissenschaftlichen Fortschritt voranzubringen
  26. Bildungsstreik vom 15. bis 19. Juni
  27. Nochmals: ZDF dünnt Internetangebote aus
  28. Frédéric Lemaître: Die nächste Wirtschaftskrise hat schon begonnen
  29. Tipp: 60 Jahre Bundesrepublik – Stefan Reusch bedankt sich
  30. Zu guter Letzt: Der europäische Durchschnittsarbeiter

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Der Kampf des Ritters zu Guttenberg gegen „Freibier“ für Opel und die seit Jahrzehnten offene Hand Bayerns für Subventionen vom Bund

Zugegeben, die Entscheidung über den Versuch zur Rettung von Opel mithilfe eines 1,5 Milliarden-Überbrückungskredit und andere Hilfen ist nicht einfach gewesen. Warum Opel retten und nicht Arcandor? Sind Arbeitsplätze bei der Automobilindustrie wertvoller als Arbeitsplätze im mittelständischen Gewerbe, beim Handwerk und beim Außenhandel? Meines Erachtens Nein. Wie weit reicht die Kraft zur Rettung? Warum keine Staatsbeteiligung, wenn schon öffentliches Geld fließt? Das sind durchweg berechtigte Fragen. Aber diese Fragen und Zweifel rechtfertigen keineswegs die jetzt begonnene Profilierung des Bundeswirtschaftsministers Guttenberg. Er lässt sich mit Polemik gegen die „Freibier-für-alle-Mentalität“ in Bayern feiern (siehe im Anhang zwei Beiträge von Spiegel Online), war aber in Berlin nicht konsequent genug, zurückzutreten, als sich seine Forderung nach Insolvenz nicht durchsetzen ließ. Und zu Guttenberg lässt bei seiner Wertung außen vor, wie sehr gerade Unternehmen in Bayern von der von ihm gegeißelten Freibiermentalität profitiert haben und profitieren. Albrecht Müller

Humboldts Begräbnis – Zehn Jahre Bologna-Prozess

Am 19. Juni dieses Jahres jährt sich das wohl einschneidendste Ereignis der jüngeren europäischen Hochschulgeschichte zum zehnten Mal. An diesem Tag kamen 1999 im italienischen Bologna die Bildungsminister 29 europäischer Staaten zusammen, um die Mobilität der Studierenden im „europäischen Hochschulraum“ etwa durch vergleichbare Studienabschlüsse voranzutreiben. Das Ergebnis war die Verabschiedung der sogenannten Bologna-Erklärung, die bis heute von 46 Staaten unterschrieben wurde. Ihr Ziel sollte, neben der Verständlichkeit und Vergleichbarkeit von Hochschulabschlüssen, die Einführung eines zweistufigen (angelsächsischen) Studiensystems (Bachelor und Master) sowie die Förderung der Mobilität von Hochschulangehörigen sein. Seither haben sich die deutschen Hochschulen grundlegend verändert.
Ein Beitrag von Wolfgang Lieb in den Blättern für deutsche und internationale Politik, 06/2009
Download: Beitrag im PDF-Format [116 KB]

Sind die NachDenkSeiten für Kinder und Jugendliche ungeeignet?

Nachdem die NachDenkSeiten noch vor einigen Tagen vom Jugendschutzverein JusProg e.V. als „gesperrt“, danach als „individuell“ – also nicht unter das (Sperr-)Raster fallend – eingestuft wurden, kommt derzeit auf eine Prüfanfrage die Rückmeldung: „Die Seite nachdenkseiten ist noch nicht in unserem Filter vorhanden.“ Dennoch scheint unsere Website vom Family Online Safety Institute (Fosi) offenbar „aufgrund bestimmter Wortverknüpfungen“ den „Extrem-Bereichen der Erotik, Gewalt und Politik“ zugeordnet zu werden und erst nach einer zusätzlichen individuellen Überprüfung nicht mehr unter das Raster fallend eingestuft worden zu sein.

Hinweise des Tages (2)

Heute zu diesen Themen:

  1. 25-Prozent-Skandal!
  2. Die Ein-Euro-Jobvernichter
  3. Einzelhandelsumsatz im April 2009 real um 0,8% gesunken
  4. Bund fordert Bündelung der Landesbanken
  5. Lernen ohne „goldenen Zügel
  6. Ich verabschiede mich…
  7. Gefahr für Patienten – Keine unabhängigen Pharmastudien in Deutschland

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Schuldenbremse – eine Absage an eine aktive, zukunftsgerichtete Wirtschaftspolitik

Der 29. Mai wird als ein schwarzer Tag für die aktive und die zukünftigen Generationen in die Geschichte unseres Landes eingehen. Kurz nach den Lobgesängen auf das wirtschaftspolitisch bisher neutrale Grundgesetz anlässlich des 60. Jahrestages seiner Verkündung wird einer aktiven makroökonomischer Wirtschaftspolitik und einer nachhaltigen Finanzpolitik eine verfassungsrechtliche Barriere vorgeschoben. Die Chance, von diesem unverantwortbaren Irrweg wieder mit einer Zweidrittelmehrheit im Bundestag und Bundes abzukehren, dürfte sich politisch so bald nicht mehr ergeben – das wäre nur noch durch eine dramatische Notsituation denkbar, die hoffentlich nie eintreten möge. Die Hoffnung, dass der Bundesrat oder die Gerichte diese Verfassungsänderung wegen ihres Eingriffs in die Finanzautonomie und damit in die Eigenstaatlichkeit der Länder [PDF – 270 KB] stoppen, ist nur gering.
Als Bürgerinnen und Bürger bleibt uns nur noch die Möglichkeit, die Kandidatinnen und Kandidaten für den künftigen Bundestag zur Rede zu stellen. Deswegen können wir Sie nur noch ermuntern, sich mit Argumenten gegen die Schuldenbremse zu wappnen, und – auf welchem Wege auch immer – Ihre Vertreterinnen und Vertreter für das Bundes- und für die Länderparlamente damit zu konfrontieren. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(MB/WL)

Heute zu folgenden Themen:

  1. Zurzeit keine Brückenfinanzierung für Opel möglich
  2. Entscheidung über Opel-Zukunft vertagt
  3. Verkorkster Krisengipfel
  4. Hypo Real Estate – Fahrlässiges Handeln
  5. IMK: Von der Finanzkrise zur Weltwirtschaftskrise
  6. Robert von Heusinger: Deflation
  7. Maschinenbau: Größter Einbruch aller Zeiten
  8. DIW-Chef für Mehrwertsteuer-Erhöhung auf 25%
  9. Es geht weiter wie bisher
  10. Statistikänderung lässt 200.000 Arbeitslose verschwinden
  11. Outsourcing in Berlin: Die Republik der Anwälte
  12. Ex-Oberstaatsanwalt vertuscht Datenaffäre
  13. Heribert Prantl: Der Deal wird Gesetz
  14. G8-Innen- und Justizminister beraten über Terror- und Migrationsabwehr. Italien gibt den Kurs vor
  15. Der Kita-Streik zeigt, wie man soziale Unruhe schürt
  16. Atom-Endlager vor dem GAU – was wusste Kohls Umweltministerin Angela Merkel?
  17. Nuklearer Schwarzbau in Gorleben?
  18. Urteil: Empfänger von EU-Agrarhilfen offenlegen
  19. Professoren wollen Uni-Präsidentin stürzen
  20. “Die Studienbedingungen sind unerträglich”
  21. Bertelsmann startet Online-Lernportal für Schüler
  22. LobbyControl enthüllt verdeckte PR-Aktivitäten der Deutschen Bahn
  23. Bahn fingierte positive Leserbriefe
  24. Scharping und Schaeffler: In diskreter Mission
  25. Springer hatte mit 1968 nichts zu tun (2)
  26. Böckler Impuls Grafiken und Daten zu Arbeit, Wirtschaft und Sozialem
  27. Abu Ghraib: Bilder von Vergewaltigungen von Frauen und Kindern
  28. Zu guter letzt: Verschuldet

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Die kommunale Daseinsvorsorge hat wieder Zukunft

Die Rückführung vieler privatisierter Betriebe in die öffentliche Hand stand im Mittelpunkt der Jahrestagung des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), die am 29./30. April in Berlin stattfand. Der aktuelle Informationsbrief des Bayerischen Städtetags 5/2009 enthält einen interessanten Beitrag zur Jahrestagung, in deren Mittelpunkt die Aussage stand, dass die kommunale Daseinsvorsorge durch Stadtwerke wieder eine Zukunft habe, da gerade die Wirtschafts- und Finanzkrise das Dogma „Privat vor Staat“ widerlegt habe. Von Christine Wicht

Warum die kriminellen Akte, denen wir einen Teil der Finanzkrise verdanken, vermutlich nie gesühnt werden

„Wie würde unsere Gesellschaft aussehen, wenn ‚freie und unabhängige Wissenschaft’ und ‚unabhängige und effektive Rechtsprechung’ nicht zerstört, sondern gepflegt worden wären ? Hätte es dann z.B. eine ‘Finanzkrise’ gegeben ? Ich denke, nein …
Die wirklichen, mächtigen ‘Feinde und Zerstörer des Rechtsstaats’ üben nicht in irgendwelchen Lagern in Pakistan, sie sitzen auf den Stühlen in den Ministerien und den Parlamenten.
Und wissen Sie, was das Schlimmste daran ist ? Es ist häufig gar nicht Vorsatz, sondern schlichte Dummheit – denn sie wissen nicht, was sie tun…“
So endet eine Erläuterung des Problems von Prof. Dr. Schmelz. Interessant, deshalb unseren Lesern zur Kenntnis. Albrecht Müller