NachDenkSeiten-Redakteur Jens Berger war am Donnerstag Gast beim Videoblog Komm:on und sprach mit den Machern Pedram Shahyar und Florian Kirner über seinen Artikel “Bin ich ein Spinner?”, die “Hygienedemos” und die sozialen Perspektiven, die sich durch die Pandemie verschoben haben.
Jens Berger hat sich in diesem Beitrag mit der Berichterstattung der „Qualitätsmedien“ über die Demonstrationen gegen die politischen Maßnahmen in der Corona-Zeit auseinandergesetzt. Demokratie ist ein hohes Gut unserer Gesellschaft und die Meinungs- und Versammlungsfreiheit gehören dazu. Sehr schnell haben viele unserer Leserinnen und Leser auf diesen Artikel reagiert. Zum Ausdruck gebracht wird vielfach die Sorge um das Recht der freien Meinungsäußerung im Besonderen und um den Zustand der Demokratie generell. Für die Antworten bedanken wir uns. Es folgt eine Auswahl der eingereichten Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.
Nun dringt – viel zu spät – auch die Sichtweise der vom Lockdown betroffenen Eltern und Kinder ins Radar der öffentlichen Wahrnehmung. Als Ende April/Anfang Mai die Lockerungen begannen, ignorierten die Verordnungen der Bundesregierung, wie auch die der Bremer Landesregierung, inkl. des Sozial- und Gesundheitsressorts, die Interessen der Mehrheit der Kinder und Eltern. Rodolfo Bohnenberger hat zu diesem Zustand und am Beispiel Bremen einige kritische Stimmen aus der Wissenschaft zusammengestellt.
Wir bringen hier gegenläufige Bewertungen. Zu Ihrer Information. Für Ihre eigene Urteilsbildung: 1. Die Ankündigung eines „Aktionstages gegen Verschwörungsmythen und Antisemitismus“ getragen von der Amadeu Antonio Stiftung. 2. Der Bericht eines Freundes, der die Demonstration in Stuttgart am 9. Mai besucht hat. 3. Die gegenläufige Bewertung der gleichen Demonstration und der Tagesschau-Berichterstattung. 4. Der Bericht der Wochenzeitung Kontext – auch zur Demonstration in Stuttgart vom 9. Mai. 5. Einen Leserbrief zur Berichterstattung des SWR von der Demonstration vom 9. Mai in Koblenz. – Albrecht Müller.
Die bundesweiten Demonstrationen gegen die „Corona-Maßnahmen“ haben es den Leitartiklern und Kommentatoren der großen Medienhäuser angetan. Mit Schaum vor dem Mund schreiben sich die Edelfedern in Rage und warnen vor der Gefahr für unsere Demokratie, die von der „Corona-Querfront“ aus „Spinnern“, „Verschwörungsgläubigen“, „Rechtsradikalen“, „Gates-Hassern“, „Reichsbürgern“ und „anderen Durchgeknallten“ ausgeht. Das ist doch bemerkenswert, war ich bislang doch der Meinung, dass Demonstrationen ein elementarer Bestandteil einer lebendigen Demokratie seien. Wer Demonstranten einfach so als Spinner abtut und Demonstrationen in eine antidemokratische Ecke stellt, hat offensichtlich nicht so recht verstanden, was Demokratie eigentlich ist. Ein sehr subjektiver Kommentar von Jens Berger.
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Am Sonntagabend waren kritische Töne zu den Zahlen des Robert Koch-Institutes (RKI) im „ZDF Berlin direkt“ – mit Berufung auf ein Thesenpapier von Wissenschaftlern – und zu der besonderen Belastung von Frauen durch die Maßnahmen in den Tagesthemen zu vernehmen. Siehe unten. Zu beiden wichtigen Themenkomplexen konnten Sie auf den NachDenkSeiten spätestens am 29.4. kritische Anmerkungen lesen. Anette Sorg.
Der infame „Immunitätsausweis“ ist vorerst zurückgezogen. Aber immer noch soll für eine Rückkehr zur „Normalität“ ein Preis in Form von Überwachung, Gängelei und gesellschaftlicher Spaltung verlangt werden dürfen. Von Tobias Riegel.
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Am vergangenen Donnerstag erschien die regelmäßig erscheinende Wochenschau von Sahra Wagenknecht „Jetzt zählt das Wir“? Meine Antwort auf die Solidaritätsheuchler. Heute erschien ein alarmierendes Stück von Ken Jebsen „Gates kapert Deutschland“. (Siehe dort auch die Quellenangaben.) Wir bemühen uns um die Darstellung der verschiedenen Positionen, erleben aber oft, dass auch Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten die Darstellung der Gegenposition nicht mehr ertragen und ausgesprochen harsch reagieren. Deshalb die Bitte, mit den beiden Videos freundlich und gelassen umzugehen – soweit das überhaupt in diesen Tagen geht. Albrecht Müller.
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Die Berichterstattung über die Demonstration „Wir für das Grundgesetz – 5. Mahnwache für das Grundgesetz“ am Samstag, 2. Mai, ist für mich als Journalist und Journalismus-Dozent ein Beispiel dafür, wie bedauerlich schlecht manche Kolleginnen und Kollegen handwerklich arbeiten. Oder aber, wie sie die Wirklichkeit verzerren. Ich lehre meinen Studentinnen und Studenten, dass Journalisten eine hohe Verantwortung haben, da sie diejenigen sind, die die veröffentlichte Meinung „herstellen“ und somit die Basis für den gesellschaftlichen Diskurs und politische Entscheidungen schaffen. Sie sollten wahrheitsgemäß, unparteiisch und vollständig berichten. Das ist das Ideal. Natürlich weiß ich um die vielen Zwänge, unter denen Journalisten arbeiten, und wie schwierig es ist, dieses Ideal in der Realität umzusetzen. Nun war ich selbst auf der Demo am 2. Mai und musste quasi am eigenen Leib erleben, wie die Journalisten von SWR und ARD manipulieren – oder aber, wie wenig sie ihr Handwerk beherrschen. Von Constantin Schnell.
Schnell und umfangreich erreichten uns Leserzuschriften zu meinem Artikel. Ein befreundeter Mediator schrieb mir, dass man dem Geschriebenen anmerke, dass er von einer Mediatorin verfasst sei. Und in der Tat ist eine meiner großen Sorgen, dass während dieser Krise zwischenmenschliche Bande vielleicht irreparabel reißen könnten. Insofern wollte ich tatsächlich auch eine Art Brückenbauerin sein. Ein hoher Anspruch, ich weiß.
Für Ihre nahezu durchgängig positiven Rückmeldungen möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Auf zwei Leserbriefe (7 und 21) habe ich im Text reagiert. Ein Satz, der in ganz vielen Zuschriften (und Facebook-Kommentaren) zu finden war: „Sie sprechen mir aus der Seele“. Anette Sorg.
Seit vielen Wochen begleitet mich nun dieses Virus in meinem Job, in meinem Alltag, in meiner Freizeit – und in meinen Gedanken. Wahrscheinlich geht es vielen Leserinnen und Lesern der NachDenkSeiten ähnlich. Deshalb finden Sie hier ein paar zentrale, persönliche Beobachtungen – aufgelistet ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Ausgewogenheit. Möglich, dass Sie sich in der einen oder anderen wiederfinden. Anette Sorg.
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Nicht nur ich leide zunehmend an den restriktiven staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie. Kürzlich erhielt ich einen Anruf meiner Friseurin, die seit wenigen Tagen wieder arbeiten darf. Wir waren schon vor drei Wochen verabredet, und sie wollte einen neuen Termin vereinbaren. Nachdem sie mir ihr Leid als Freiberuflerin geklagt hatte, erklärte sie, mir nur die Haare schneiden zu dürfen, wenn sie mir entsprechend einer Anordnung der Friseur-Innung vorher die Haare wasche. Ich fragte sie, ob ich demnächst noch Schutzkleidung anziehen müsse.
„Wie sollen da die aktuellen Standards in dieser Krise aufrechterhalten werden, wenn auf den Schultoiletten noch nicht einmal funktionierende Seifenspender vorhanden sind?“ Das sagt der Kabarettist Thomas Freitag im Interview mit den NachDenkSeiten. Freitag, der viele Jahrzehnte auf der Bühne stand und in der legendären TV-Show Scheibenwischer auftrat, hat gerade mit seinem Buch „Hinter uns die Zukunft“ eine beeindruckende Autobiographie vorgelegt. Im Interview erklärt Freitag, der auch für seine Parodien von Helmut Kohl bekannt ist, was es mit dem Titel seines Buches auf sich hat und bezieht Stellung zum Thema Coronavirus. „Ich empfinde die getroffenen Maßnahmen keineswegs als diktatorisch. Es ist eine Möglichkeit, die Krise zu bewältigen“, sagt Freitag. Wir teilen in der Redaktion der NachDenkSeiten nicht alle von Thomas Freitag hier vertretenen Positionen – wir veröffentlichen sie aber als interessanten Diskussionsbeitrag. Das Gespräch führte Marcus Klöckner.
In diesem Interview werden Fragen zu unterschiedlichen Problemen angesprochen – u.a. die Folgen der aktuellen Politik auf Menschen in ihren konkreten Situationen, als Familien ohne Geldreserven, als Alte, als nach wie vor im Arbeitsprozess steckende Menschen. Albrecht Müller plädiert dafür, bei der politischen Entscheidungsfindung nicht nur die sogenannten Experten für Pandemien, sondern auch solche für die Lebenssituation der Mehrheit der Menschen heranzuziehen. Es geht um die Angriffe der etablierten Medien auf „das Netz“, um die dabei benutzte Manipulationsmethode, den Wippschaukeleffekt, und in diesem Zusammenhang auch um die Frage, ob es zwischen der Bundesregierung und den Führungspersonen der etablierten Medien Absprachen wie bei der Finanzkrise im Oktober 2008 gibt, usw. Hier sind die im Interview gestellten Fragen, die auch jeweils eingeblendet sind.
Auf den Beitrag “Risiken und Nebenwirkungen. Von Arno Luik.” hat es schnell viele Antwort-Emails seitens unserer Leserinnen und Leser gegeben. Generell ist die Resonanz auf den Inhalt positiv. Einige Formulierungen stoßen jedoch auf Widerspruch. Herzlichen Dank für die gesendeten Leserbriefe. Es folgt eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann. – Am Ende ist eine Stellungnahme der Wochenzeitung „Kontext“ und eine Antwort des Autors Luik angefügt. Albrecht Müller.