Hinweise des Tages II
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Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
- “Wir schießen mit allem, was man sich vorstellen kann”
- Starmer ein Jahr britischer Premier: Die Autorität wackelt
- „Freiheit, Sicherheit, Wohlstand“ – oder: Was ist hier eigentlich noch verteidigenswert?
- „Das Land der Leistungen“: Trump wollte einen perfekten Krieg, eine Schlagzeile, die alle anderen in den Schatten stellt
- Werbung der Bundeswehr zur EM: Der Krieg als Spiel
- Der ausradierte Normalbürger
- Mindestlohn-Erhöhung geht vielen Friseuren nicht weit genug – „Für das Geld nehme ich keine Schere in die Hand“
- Millionen Amerikaner könnten Gesundheitsschutz verlieren
- Gesundheit: Arztpraxen immer seltener per Telefon erreichbar
- ‘Even if we stop drinking we will be exposed’: Parts of France have banned tap water. Is it a warning for the rest of Europe?
- Ex-Foodwatch-Chef zu Entwicklungshilfe: „Ich war Teil der Zerstörung“
- Open Source hat im Bund keine Lobby
- Justiz-Skandal: Steuerhinterziehung frei erfunden – Ballweg bekommt 200.000 Euro Steuern zurück!
- Chefredakteur: „Telepolis“ soll nicht mit „bestimmten Autoren“ in Verbindung gebracht werden
- Veranstaltungshinweise der Woche
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Verantwortlich für die Richtigkeit der zitierten Texte sind die jeweiligen Quellen und nicht die NachDenkSeiten. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
- “Wir schießen mit allem, was man sich vorstellen kann”
Nach Informationen der israelischen Tageszeitung “Haaretz” findet die Verteilung der Nahrungsrationen zumeist nur in einem Zeitfenster von einer Stunde am frühen Morgen statt. Die IDF schießen demnach auf Menschen, die vor der Öffnungszeit eintreffen, um sie daran zu hindern, sich zu nähern, oder nach Schließung der Zentren, um sie zu zerstreuen. Das sagten Soldaten und Offiziere der Zeitung. “Es ist ein Schlachtfeld”, sagte ein Soldat. “Wo ich stationiert war, wurden jeden Tag zwischen einem und fünf Menschen getötet. Sie werden wie eine feindliche Streitmacht behandelt – keine Maßnahmen zur Kontrolle der Menschenmenge, kein Tränengas – nur scharfe Schüsse mit allem, was man sich vorstellen kann: schwere Maschinengewehre, Granatwerfer, Mörser. Sobald das Zentrum öffnet, hört das Schießen auf und sie wissen, dass sie sich nähern können. Unsere Form der Kommunikation sind Schüsse.”
Quelle: n-tv - Starmer ein Jahr britischer Premier: Die Autorität wackelt
Vor einem Jahr gewann Keir Starmer die Wahl in Großbritannien. Nach den Chaos-Jahren der Tories sollte der neue Premier Seriosität in die Politik des Landes bringen. Doch seine Regierung macht einen Fehler nach dem anderen.
Quelle: tagesschaudazu auch: Friedrich allein zu Haus
Quelle: NachDenkSeiten - „Freiheit, Sicherheit, Wohlstand“ – oder: Was ist hier eigentlich noch verteidigenswert?
„Wir investieren in das Fundament unserer Freiheit, unserer Sicherheit und unseres Wohlstands“, verkündete Kanzler Merz nach dem Brüsseler NATO-Gipfel. Realisiert wird dies auf eine Weise, die genau dieses Fundament de facto nachhaltig untergräbt. Da kommt man auch als lammfrommer Staatsbürger ins Grübeln.
Quelle: Globalbridgedazu auch: Kriegstüchtigkeit neu gedacht
Quelle: NachDenkSeiten - „Das Land der Leistungen“: Trump wollte einen perfekten Krieg, eine Schlagzeile, die alle anderen in den Schatten stellt
Wenn wir die von Alastair Crooke dargestellte Schlagzeilen-Erhascher-Politik auf die skurrile Person Donald Trump reduzieren, greifen wir deutlich zu kurz. Hinter dieser Strategie steht eine ganze Spin-Doktor-Industrie, deren Sprechpuppe Trump ist. Die Analyse der psychischen Verfassung dieser Sprechpuppe führt zu nichts. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen. Seymour Hersh hat am 19. Juni 2025 in einem Aufsatz mit dem Titel „WHAT I HAVE BEEN TOLD IS COMING IN IRAN – The initial battle plan for a new war“ dargestellt, dass die US-Geheimdienst-Community und das amerikanische Militär überwiegend überzeugt waren, dass der Angriff auf den Iran zu einem Regimewechsel führen würde. „Dies ist eine Chance, dieses Regime ein für alle Mal zu beseitigen“, sagte „ein informierter Beamter“ zu Seymour Hersh, „and so we might as well go big.“ (also können wir es ruhig richtig krachen lassen). Wie sie jetzt auf den offensichtlichen Realitätsschock reagieren werden, bleibt abzuwarten.
Quelle: Seniora.org - Werbung der Bundeswehr zur EM: Der Krieg als Spiel
Die Bundeswehr wirbt während der EM in Werbespots um junge Frauen. Die kriegerische Stimmung im Land hat das Turnier erreicht. […]
Werbespots der Bundeswehr wurden schon des Öfteren kritisiert, weil sie das kriegerische Tun, für das Soldaten ja ausgebildet werden, so darstellen, als sei ein Krieg nichts anderes als ein großer Abenteuerspielplatz. Der Spot mit Nationalspielerin und Sportsoldatin Zicai, deren Karriere beim SC Freiburg von der Bundeswehr gefördert wurde, reiht sich da nahtlos ein. Krieg als Fortsetzung des Fußballs mit anderen Mittel?
Es ist eine schwer verdauliche Werbeeinblendung, die die Fußballfans bis zum Turnierende noch massenhaft über sich ergehen lassen müssen. Man mag ja die Aufrüstung in Zeiten wachsender Bedrohung aus Russland für richtig halten, aber deswegen muss man die Bundeswehr nicht als harmlose Sportspielgruppe darstellen.
Quelle: taz - Der ausradierte Normalbürger
Die „kleinen Leute“ werden von der Politik mit Zumutungen überhäuft — wo sie nicht überzeugt sind, haben sie gelernt, den Mund zu halten.
In Deutschland stirbt der „kleine Mann“ aus. Wirtschaftlich und gesellschaftlich. Der Fokus der Politik hat sich vom Kümmern aufs Zerstören verlegt. Und um die Perversion perfekt zu machen, soll der „kleine Mann“ nicht nur mehr arbeiten, sondern auch gleich noch seine Kinder im Krieg opfern.
Quelle: Manova - Mindestlohn-Erhöhung geht vielen Friseuren nicht weit genug – „Für das Geld nehme ich keine Schere in die Hand“
Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen, ohne dass die Löhne entsprechend angepasst wurden. Um dem entgegenzuwirken, wird der gesetzliche Mindestlohn zum 1. Januar 2026 erhöht. Ab dann steigt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland auf 13,90 Euro pro Stunde, ein Jahr später folgt die nächste Erhöhung auf 14,60 Euro. Das beschloss die Mindestlohnkommission am vergangenen Freitag einstimmig. Doch trotz dieser Anpassung regt sich in der Friseurbranche Kritik.
Quelle: FR OnlineAnmerkung unseres Lesers J.A.: Mal ein erfrischend anderer Blick auf die unsägliche Diskussion zum Mindestlohn. Während Arbeitgeberlobbyisten jammern, der Mindestlohn wäre zu hoch und die Erhöhung zwänge sie zum Stellenabbau, stellen die Betroffenen ganz trocken fest, dass der Mindestlohn als unterster Sockel heute und auch in der Zukunft ein Hungerlohn ist, der nicht zum Leben reicht. Und natürlich jammert die Branche (also die Arbeitgeberseite) über einen angeblichen Fachkräftemangel – und zahlt dann Löhne, von denen niemand leben kann. Sehr logisch.
- Millionen Amerikaner könnten Gesundheitsschutz verlieren
Mehr als 70 Millionen US-Bürger haben nur wegen des Medicaid-Programms Zugang zu gesundheitlicher Versorgung. Auch wenn Trump das Gegenteil versprochen hatte: Viele werden bald ihren Anspruch verlieren.
Quelle: tagesschau - Gesundheit: Arztpraxen immer seltener per Telefon erreichbar
Man hat eine Nachfrage oder möchte einen Termin vereinbaren: Doch beim Hausarzt oder bei der Fachärztin geht einfach niemand ans Telefon. Stattdessen sollen Patientinnen und Patienten mailen oder Termine online buchen. Für ältere Patienten ist das oft gar nicht so einfach. Wieso sind die Praxen telefonisch inzwischen so schlecht erreichbar?
Raja Kraus, Autorin, Reporterin
Quelle: mdr - ‘Even if we stop drinking we will be exposed’: Parts of France have banned tap water. Is it a warning for the rest of Europe?
Forever chemicals have polluted the water supply of 60,000 people, threatening human health, wildlife and the wider ecosystem. But activists say this is just the tip of the Pfas iceberg
Quelle: The Guardian - Ex-Foodwatch-Chef zu Entwicklungshilfe: „Ich war Teil der Zerstörung“
Am Beispiel Tunesiens zieht Ex-Foodwatch-Chef Thilo Bode eine ernüchternde Bilanz der EU-Entwicklungszusammenarbeit. Auch aus eigener Erfahrung.
taz: Herr Bode, Sie haben vor 30 Jahren in Tunesien Entwicklungshilfeprojekte betreut. Kürzlich haben Sie das Land wieder einmal besucht. Welche Bilanz ziehen Sie?
Thilo Bode: Ich war damals auf der Insel Djerba für ein Wasser- und ein Tourismusprojekt zuständig. Heute verfügen private Haushalte auf Djerba über Trinkwasseranschlüsse, das war früher nicht der Fall. Damals gab es dort aber auch nur rund zehn große Hotels – heute sind es über hundert. Der Tourismus hat Arbeitsplätze geschaffen, und Deutschland finanziert dort Meerwasserentsalzungsanlagen. Aber die Insel ist zu einer Müllkippe geworden, und das Wasser wird verschwendet. Djerba ist heute ein zerstörtes Paradies. Ich war Teil dieses Zerstörungsprozesses. Das macht mich unfassbar traurig.
taz: Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat das Ziel, anderen Ländern zu helfen, die Armut zu überwinden. Hat das in Tunesien geklappt?
Bode: Wenn ich Entwicklungszusammenarbeit über Projekte definiere, dann sieht es nicht schlecht aus. Aber wenn man das Gesamtbild nimmt, kommt man zu anderen Ergebnissen.
Quelle: taz - Open Source hat im Bund keine Lobby
Die Verwaltung lässt sich nur mit Open-Source-Software souverän digitalisieren. Doch der Bund nutzt sie bislang kaum. Warum? […]
Allein die Verwaltung des Bundes überweist Oracle in den kommenden fünf Jahren 4,6 Milliarden Euro. Das sieht der größte IT-Rahmenvertrag der Bundesregierung vor. Ihn braucht sie, weil Bundesministerien und -behörden 80 Prozent ihrer Verwaltungsdaten in Datenbanken von Oracle speichern.
Da 96 Prozent aller Verwaltungsangestellten an ihrem Arbeitsplatz mit Software von Microsoft arbeiten (PDF), hat der Bund auch einen Kontrakt mit diesem US-Konzern. Der Vertrag muss 2025 verlängert werden. Bislang hatte er ein Volumen von 1,3 Milliarden Euro. Allein 2024 überwies die Bundesregierung Microsoft 197,7 Millionen Euro. Das war viermal so viel wie noch 2015.
Broadcom wiederum bekam seit 2022 600 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt – vor allem für seine Virtualisierungssoftware VMWare. Insgesamt bezahlt der Bund für Rahmenverträge und Lizenzen für Software von Firmen aus den USA 13,6 Milliarden Euro im Jahr.
Quelle: golem - Justiz-Skandal: Steuerhinterziehung frei erfunden – Ballweg bekommt 200.000 Euro Steuern zurück!
Ein Skandal erschüttert die Bundesrepublik: Michael Ballweg, Gründer der „Querdenken“-Bewegung, der wegen angeblicher Spendenveruntreuung und Steuerhinterziehung neun Monate in U-Haft saß, soll nun 200.000 Euro vom Finanzamt zurückerhalten! Ja, Sie haben richtig gelesen: Derselbe Staat, der ihn ohne rechtskräftiges Urteil wegen angeblicher Steuerhinterziehung hinter Gitter brachte, schuldet ihm auch noch selbst Geld. Was wie ein schlechter Witz klingt, ist bittere Realität und zeigt, wie tief die politische Justiz inzwischen in Deutschland gesunken ist. Nach einer gerichtlichen Anordnung musste das Finanzamt endlich eine konkrete Berechnung der angeblichen „Hinterziehung“ vorlegen. Das Ergebnis? Nicht nur waren die Vorwürfe haltlos – der Staat hatte sogar zu viel kassiert!
Quelle: Unser Mitteleuropa - Chefredakteur: „Telepolis“ soll nicht mit „bestimmten Autoren“ in Verbindung gebracht werden
Die Kritik an der Sperrung aller „Alt-Artikel“ sei Neuber zufolge ein „Sturm im Wasserglas“ gewesen. Die „lautesten Kritiker“ seien die Autoren, „deren Inhalte problematisch sind“. Diese früheren Autoren seien keine Journalisten sondern „Missionare“, die „eine bestimmte Botschaft unter die Leute bringen wollen“ – dafür hätten die Autoren das Magazin „missbraucht“. Ein Teil der Kritiker gehöre einer „geschlossenen Szene“ an, die sich um Neubers Vorgänger Florian Rötzer schare und dort „ihrer Wut“ Ausdruck verleihe.
Quelle: multipolar - Veranstaltungshinweise der Woche
- “Nicht in unserem Namen”
Montag, den 7. Juli 2025, 19 bis 21 Uhr, Einlass 18.30 Uhr
Völkermord in Gaza – Deutschland macht wieder mitVortrag und Diskussion mit Wieland Hoban, Autor, Komponist und Übersetzer. Er vertritt die „Jüdische Stimme“ bei den Dachorganisationen GJP (Global Jews for Palestine) und EJP (European Jews for Palestine).
“Nicht in unserem Namen..”Ort: Holstenstraße 157,
22765 Hamburg (S-Bahn Holstenstraße)Veranstalter: Fried:A, Nachdenken-in-Hamburg, Hamburger Forum
Quelle: Hamburger Forum - 70 Jahre Russell-Einstein-Manifest
5.Juli 2025 | 11:30-16:30 Uhr
Universität Göttingen, Hörsaal ZHG 002, Zentrales Hörsaalgebäude, Platz der Göttinger SiebenAm 7. Juli 1955 – vor 70 Jahren – wurde das berühmteste Anti-Nuklearwaffen-Manifest, das von Wissenschaftlern erstellt wurde, veröffentlicht. Die Nobelpreisträger Bertrand Russell und Albert Einstein waren die Initiatoren des von 10 Nobelpreisträgern gezeichneten Dokuments. Sie warnten vor den verheerenden Gefahren weiterer atomarer Aufrüstung und stellten dem die Chancen und Perspektiven für eine friedliche Welt gegenüber. Wissenschaftler erhoben aus Verantwortung für den Frieden ihre Stimme und warnten mit wissenschaftlicher Kompetenz.
„Wir wenden uns als Menschen an unsere Mitmenschen: Erinnert Euch Eures Menschseins und vergeßt alles andere! Wenn Ihr das vermögt, dann öffnet sich der Weg zu einem neuen Paradies. Könnt Ihr es nicht, dann droht Euch allen der Tod.“ (Aus: Russell-Einstein-Manifest)
Wann war dieses Dokument je aktueller als heute: die Doomsday-Uhr, die vor dem Atomkrieg warnt, steht auf 89 Sekunden vor 12 Uhr.
Mit dieser Veranstaltung soll an das Manifest erinnert werden, um auf die ungeheure Dimension der aktuellen Gefahren für einen Atomkrieg aufmerksam zu machen und für eine umfassende atomare Abrüstung zu werben.
Einmischung aus und Courage in der Wissenschaft sind heute erneut gefordert.
Quelle: Friedensdienst
Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie auf eine interessante Veranstaltung hinweisen wollen, dann schicken Sie uns bitte die nötigen Informationen mit dem Betreff „Veranstaltungshinweise“ an [email protected]. Die Veranstaltungshinweise erscheinen wöchentlich am Freitag im Rahmen der Hinweise des Tages II.
- “Nicht in unserem Namen”