„Wir dürfen den Medien nicht vertrauen“ – O-Töne zum Kriegsgefahr-Narrativ

„Wir dürfen den Medien nicht vertrauen“ – O-Töne zum Kriegsgefahr-Narrativ

„Wir dürfen den Medien nicht vertrauen“ – O-Töne zum Kriegsgefahr-Narrativ

Ein Artikel von: Redaktion

Je näher die politische Entscheidung über die Einführung einer Wehrpflicht in Deutschland heranrückt, desto lauter sprechen Top-Politiker und namhafte Experten von einer wachsenden „Bedrohung durch Russland“. Bei Weitem nicht alle glauben aber diesem Narrativ. Immer mehr Leute demonstrieren gegen den Kriegskurs der Regierung. Und wie eine Livesendung im ZDF neulich zeigte, erzeugt die auf eine patriotische Mobilisierung gerichtete Medienkampagne gerade bei so manchen Jugendlichen, die als erste in den Krieg ziehen müssten, eher das Gegenteil. Eine neue Ausgabe der O-Töne.



EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am 8. Oktober 2025

„Machen Sie keinen Fehler: Dies ist Teil eines besorgniserregenden Musters wachsender Bedrohungen. In unserer gesamten Union wurden Unterseekabel beschädigt, Flughäfen und Logistikzentren durch Cyberangriffe lahmgelegt und Wahlen ins Visier bösartiger Einflusskampagnen genommen. Diese Vorfälle werden voraussichtlich im Dunkeln der Abstreitbarkeit verharren. Dies sind keine zufallsverteilten Belästigungen. Es handelt sich um eine kohärente und eskalierende Kampagne, die darauf abzielt, unsere Bürger zu verunsichern, unsere Entschlossenheit auf die Probe zu stellen, unsere Union zu spalten und unsere Unterstützung für die Ukraine zu schwächen.“

(Quelle: DRM News, ab Minute 0:48)


Rufus Weiß, Student (19), am 6. Oktober 2025

„Wir dürfen den Medien nicht vertrauen, würde ich sagen. Man will uns auf jeden Fall Angst machen, vor Russland vor allem. Die gleichen Leute kontrollieren Russland, die USA, Deutschland, auch Europa, überall eigentlich. Die wollen, dass Krieg ist, um uns Angst zu machen. (…) Der Krieg ist nur Show.“

Moderator: Ich glaube, das würden viele anders sehen. Aber darf ich mal fragen, woher Sie diese Ansicht haben?

Weiß: Wenn man seinen eigenen freien Willen nutzt, dann kann man selbst seine eigene Meinung bilden und nicht nur das glauben, was die Medien versuchen, einem beizubringen.“

(Quelle: Tagesschau, ab Minute 39:50 und ab Minute 40:19)


BSW-Politikerin Sevim Dagdelen am 10. Oktober 2025

„Lassen wir uns also nicht dumm machen. All diese Falschbehauptungen haben nämlich eines gemeinsam: Sie sollen Stimmung machen für Aufrüstung, für Konfrontation und letztlich für den Krieg. Dieser Wahnsinn muss endlich aufhören. (…) Wir müssen denen, die leichtfertig unser aller Leben aufs Spiel setzen, in den Arm fallen, liebe Freunde. Denn jetzt wollen Politiker wie Kiesewetter den Spannungsfall ausrufen. Was bedeutet das? Das bedeutet, Grundrechte außer Kraft zu setzen. Ziel ist es, jeden Protest gegen den Kriegskurs zum Schweigen zu bringen.“

(Quelle: youtube.com@MdB-SevimDagdelen, ab Minute 2:37)


CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter am 7. Oktober 2025

„Es ist eine Übergangsphase, und wenn wir wirklich den Frieden bewahren wollen, also uns vor dem Krieg schützen wollen, dass der Krieg sich nicht außerhalb der Ukraine ausweitet, dann müssen wir sehr klar begreifen, dass Russland gerade das versucht (…) Aber das Fatale ist ja, dass Russland in der Ukraine militärisch nicht vorankommt, aber bei uns versucht, ein Angstgefühl zu erzeugen, dass wir mehr auf uns selber konzentrieren. Und eben diese Frage, dass Russland hier weiter eskaliert, dass wir jetzt endlich debattieren müssen.“

(Quelle: ZDF, ab Minute 1:02:03 und ab Minute 1:04:09)


Militärhistoriker Sönke Neitzel am 8. Oktober 2025

„Ich würde nach wie vor sagen, die nächsten drei Jahre sind die gefährlichsten. Es kann nach wie vor zu einer militärischen Auseinandersetzung mit Truppen zwischen Russland und der NATO kommen, und es kann gut sein, dass unsere Truppen in Litauen kämpfen müssen – nächstes Jahr, übernächstes Jahr. Diese Gefahr ist nach wie vor da.“

(Quelle: Tagesschau, ab Minute 15:53)


Bundeskanzler Friedrich Merz am 5. Oktober 2025

„Deswegen stehen wir der Ukraine bei – nicht nur, um der Ukraine zu helfen, sondern um Russland davor abzuschrecken, weitere Länder in Europa anzugreifen. Das könnte als nächstes Moldau betreffen, das könnte die baltischen Staaten betreffen, das könnte Polen betreffen. Wir müssen die NATO so stark machen, dass Russland abgeschreckt wird. Und so haben wir es immer genannt. Ich habe es auf einen Satz gebracht: Wir wollen uns verteidigen können, damit wir uns nicht verteidigen müssen (…) Das ist Russland. Russland hat auf Aggression umgeschaltet, Russland will die gesamte politische Nachkriegsordnung zerstören, und dagegen müssen wir uns jetzt zur Wehr setzen. Und das tun wir auch.“

(Quelle: Tagesschau, ab Minute 7:12 und ab Minute 9:02)


Jan Wagner, Schüler (18), am 6. Oktober 2025

Moderator: „Und was ist aber, wenn das Land, in dem Sie leben, angegriffen würde?“

Wagner: „Dann würde ich es nicht verteidigen wollen. Also ich glaube, die Ukrainer haben sich zum Beispiel keinen Gefallen damit getan, dass sie gegen Russland kämpfen.“

Moderator: „Sie hätten das so akzeptieren sollen?“

Wagner: „Ich glaube, sie hätten aufgeben sollen. Denn im Krieg leben ist deutlich schlimmer als in der Herrschaft von Putin, zum Beispiel, leben. Deswegen würde ich auch lieber in Deutschland von Putin beherrscht werden als im Krieg in Deutschland sein.“

(Quelle: Tagesschau, ab Minute 7:51)


Titelbild: Screenshots tagesschau, youtube.com@MdB-SevimDagdelen, ZDF