Schlagwort:
zivile Opfer

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Blick aus dem Globalen Süden: Der Sudan braucht Frieden – jetzt

Blick aus dem Globalen Süden: Der Sudan braucht Frieden – jetzt

Mit Unterstützung ausländischer Mächte haben sich die sudanesischen Streitkräfte (SAF) und die Rapid Support Forces (RSF) in einen blutigen Krieg verstrickt, der verheerende Folgen für die Bevölkerung hat. Mit mehr als einem Viertel der Bevölkerung auf der Flucht, zahlreichen dokumentierten Kriegsverbrechen und weit verbreiteter Hungersnot ist das Land mit unvorstellbarer Gewalt und Not konfrontiert, während ein Großteil der Welt schweigt. Es gibt einen Weg, den Krieg zu beenden, aber es fehlt der politische Wille, ihn durchzusetzen. Von Vijay Prashad.

„Die haben keine Ahnung von dem, was journalistisches Handwerk eigentlich bedeutet“

„Die haben keine Ahnung von dem, was journalistisches Handwerk eigentlich bedeutet“

Woher wissen wir als Mediennutzer überhaupt, was es heißt, wenn Medien von „vor Ort“ berichten? Was heißt es, wenn eine Auslandskorrespondentin über den Iran berichtet – aber in der Türkei sitzt? Der Journalist und Autor Emran Feroz fokussiert in seinem neuen Buch „Wir wollen leben! Von Afghanistan bis Gaza – ein Aufschrei gegen Entmenschlichung und Krieg“ auf die Entwicklungen in Gaza, aber auch in anderen Krisengebieten. Dabei hinterfragt er auch das, was den Mediennutzern in Deutschland als „Auslandsberichterstattung“ vorgesetzt wird. Im NachDenkSeiten-Interview sagt der Spiegel-Bestsellerautor, kritische Berichterstatter würden schnell als „Hamas-Versteher“ oder „Putin-Apologet“ abgestempelt werden. „Ich habe meist den Eindruck, dass echte Expertise unerwünscht sei. Stattdessen braucht man Pseudoexperten, die einfach nur nachplappern, was manche gerade hören wollen, um etwa Stimmung zu machen oder irgendwelche neuen Bombardements zu rechtfertigen“, so Feroz. Von Marcus Klöckner.

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Bundesregierung verhindert Behandlung von schwerverletzten Kindern aus Gaza in Deutschland

Bundesregierung verhindert Behandlung von schwerverletzten Kindern aus Gaza in Deutschland

Mehrere Bundesländer, darunter Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen, haben sich in den vergangenen Wochen für die medizinische Aufnahme schwerverletzter Kinder aus Gaza eingesetzt. Die dafür nötigen medizinischen Kapazitäten stehen seit März 2024 bereit. Doch noch immer wehrt sich die Bundesregierung und insbesondere das zuständige Bundesinnenministerium (BMI) vehement gegen eine solche Aufnahme. In diesem Zusammenhang gab es mehrere Fragen auf der Regierungspressekonferenz nach den Gründen für diese Verweigerungshaltung. Das BMI tat sich sichtbar schwer, dies überzeugend zu begründen, und offenbarte zudem eklatante Wissenslücken. Von Florian Warweg.

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„Die unmittelbaren und längerfristigen Folgen eines möglichen Atomkriegs“

„Die unmittelbaren und längerfristigen Folgen eines möglichen Atomkriegs“

Vorangestellt sei das Motto[1]:Die Liebe zum Frieden basiert auf dem Wissen über den Terror des Krieges.“ Der folgende Text ist ein Bericht über einen Workshop mit dem oben genannten Titel beim 2. Kongress „Frieden und Dialog“ in Burg Liebstedt bei Weimar, der vom 24. bis 26. Oktober 2025 stattfand[2]). An diesem Mut machenden und hervorragend organisierten Kongress nahmen ca. 300 am Frieden interessierte Menschen aus vielen Teilen Deutschlands teil. Von Klaus-Dieter Kolenda.

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Eine Wahrheitskommission für den Donbass?

Eine Wahrheitskommission für den Donbass?

Nach der Absage des in Budapest geplanten Treffens zwischen Präsident Trump und Präsident Putin bleibt die Hoffnung auf Fortschritte in Richtung einer Beendigung des Ukraine-Konflikts vorerst unerfüllt. Unabhängig davon sollte jedoch eine zentrale Frage nicht aus dem Blick geraten: Wie ist die ukrainische Armee zwischen April 2014 und Februar 2022 im Donbass und in den übrigen östlichen Gebieten mit überwiegend russischsprachiger Bevölkerung mit der eigenen Bevölkerung umgegangen? Zwar steht derzeit das Geschehen seit dem russischen Einmarsch 2022 im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit – insbesondere die begangenen Menschenrechtsverletzungen. In welchem Umfang die russische Seite tatsächlich für die ihr vorgeworfenen Verbrechen verantwortlich ist, wird sich wohl erst nach Kriegsende zweifelsfrei klären lassen. Ein Beitrag von Clivia von Dewitz.

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Der „Friedhof der Dörfer“ oder: Wie ich für immer „kriegsuntüchtig“ wurde – Besuch der weißrussischen Gedenkstätte Chatyn, Herbst 1988

Der „Friedhof der Dörfer“ oder: Wie ich für immer „kriegsuntüchtig“ wurde – Besuch der weißrussischen Gedenkstätte Chatyn, Herbst 1988

Über die unfassbar grausamen Details des deutschen Vernichtungskrieges auf sowjetischem Boden wissen hierzulande die meisten Menschen nach wie vor so gut wie nichts. In Belarus haben SS-Einheiten, nicht selten mit Unterstützung der Wehrmacht, Tausende Dörfer zerstört oder abgefackelt – Hunderte davon mitsamt den Einwohnern. Die Gedenkstätte Chatyn, wo am 22. März 1943 das SS-Sonderkommando Dirlewanger ein schreckliches Massaker anrichtete, soll daran erinnern und mahnen. – Unser Autor hat den „Friedhof der Dörfer“ vor 37 Jahren besucht und dabei ergreifende Szenen der Versöhnung erlebt, die ihn – allerspätestens damals – für den Rest seines Lebens „kriegsuntüchtig“ gemacht haben. Von Leo Ensel.

Deutsche Journalisten und Israel – Zu lange geschwiegen

Deutsche Journalisten und Israel – Zu lange geschwiegen

Israel im Krieg: seit 748 Tagen – so steht es im Kopfbanner der Times oft Israel, wenn man die englischsprachige Ausgabe dieser israelischen Tageszeitung im Internet aufruft. Seit 748 Tagen hat die israelische Armee mehr als 200 Journalisten im Gazakrieg und Libanon, bei seinen Angriffen auf Iran und Jemen getötet. Auf israelischer Seite starben zwei Journalisten am 7. Oktober 2023 bei dem Angriff palästinensischer Kämpfer auf israelische Dörfer entlang des Sicherheitszauns, der den Süden Israels vom Gazastreifen trennt. Von Karin Leukefeld.

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Phase 2 des israelischen Völkermords: Besetzung von 53 Prozent des Gazastreifens, Morde, Segregation und gelbe Linie

Phase 2 des israelischen Völkermords: Besetzung von 53 Prozent des Gazastreifens, Morde, Segregation und gelbe Linie

Im Folgenden die Einschätzung von Olga Rodríguez, bekannte spanische Menschenrechtsaktivistin und Vor-Ort-Kennerin des Geschehens im Nahen Osten, insbesondere im Gazastreifen. Der Artikel erschien am 19. Oktober 2025 in der reichweitenstarken digitalen Zeitung elDiario.es, deren Mitbegründerin sie ist. Deutsche Übersetzung und Veröffentlichung durch Eckart Leiser mit dem Einverständnis der Autorin.

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Jenseits der Schlagzeilen – Die Trümmer von Gaza und ein neokoloniales Projekt

Jenseits der Schlagzeilen – Die Trümmer von Gaza und ein neokoloniales Projekt

Sie „blicken nach vorn“, sie sprechen vom „Wiederaufbau von Gaza“ – aber ohne die Palästinenser einzubeziehen. Die scheinbaren „Siegermächte“ hinter Trump und Netanyahu haben, wenn sie „nach vorn“ blicken, nicht nur die unerschlossenen Gasfelder vor den Küsten von Syrien, Libanon und Gaza im Blick. Das angebliche Engagement für die Menschen in Gaza zielt auch auf die Kontrolle und Plünderung der gesamten Region. Von Karin Leukefeld.

Die Geschichte des US-Empire in Zahlen: 392 Militärinterventionen in allen Weltregionen

Die Geschichte des US-Empire in Zahlen: 392 Militärinterventionen in allen Weltregionen

Das Buch „Dying by the Sword” von Monica Duffy Toft und Sidita Kushi ist sowohl ein wissenschaftliches Werk als auch eine schonungslose Anklage. Es widerlegt den hartnäckigen Mythos, dass die Vereinigten Staaten ein zögerlicher Krieger seien, der nur widerwillig in Konflikte anderer verwickelt werde. Stattdessen beweisen sie anhand ihres Military Intervention Project – der umfassendsten Datensammlung ihrer Art –, dass die USA der interventionistischste Staat der modernen Geschichte sind. Eine Rezension von Michael Holmes.

Interview mit Sidita Kushi: Ein Imperium im Dauerkrieg – 393 US-Militärinterventionen bis heute

Interview mit Sidita Kushi: Ein Imperium im Dauerkrieg – 393 US-Militärinterventionen bis heute

Sidita Kushi ist Professorin für Politik am Mount Holyoke College und Mitautorin des Buches „Dying by the Sword: The Militarization of U.S. Foreign Policy“. Grundlage ist der umfassendste Datensatz zur US-Außenpolitik: das Military Intervention Project. Es erfasst sämtliche Anwendungen militärischer Gewalt seit 1776. Im Gespräch erklärt Kushi, dass die USA zu keinem Zeitpunkt ihrer Geschichte militärische Zurückhaltung zeigten. Schon im 19. Jahrhundert führten sie unzählige Kriege gegen indigene Nationen und dehnten ihre Macht in Lateinamerika und im Pazifik aus. Später griffen sie in sämtlichen Weltregionen militärisch ein. Die Geschichte der USA ist, so Kushi, von Beginn an die Geschichte eines äußerst interventionsfreudigen Imperiums. Das Gespräch führte Michael Holmes.

Trump und Netanjahu im Rampenlicht

Trump und Netanjahu im Rampenlicht

20 Punkte aus Washington sollen mehr als 100 Jahre koloniales Unrecht regeln. Der US-Plan für ein Ende des Krieges zwischen Israel und der palästinensischen Hamas im Gazastreifen stößt international auf Zustimmung, heißt es in deutschen Medien. Die Palästinenser wurden nicht gefragt. Eine Einschätzung von Karin Leukefeld.

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Bundesregierung zu UN-Genozid-Bericht und rechtlichen Folgen: „Bis dahin ist noch ein bisschen Zeit“

Bundesregierung zu UN-Genozid-Bericht und rechtlichen Folgen: „Bis dahin ist noch ein bisschen Zeit“

Vor dem Hintergrund, dass die vom UN-Menschenrechtsrat eingesetzte unabhängige Untersuchungskommission zum eindeutigen Schluss gekommen ist, dass Israel in Gaza Völkermord begeht und dies auf 72 Seiten detailliert belegt, gab es zahlreiche Fragen in der BPK. Die NachDenkSeiten wollten u.a. wissen, ob die Bundesregierung angesichts dieses eindeutigen Befundes dabei bleibt, als einziges Land der Welt Israel im laufenden Hauptverfahren vor dem IGH („Südafrika vs. Israel“) gegen den Genozid-Vorwurf zu verteidigen. Selbst die USA tun dies wohlweislich nicht. Ebenso kam die Frage auf, wie die Bundesregierung es bewertet, dass laut der UN-Expertenkommission jedes Land spätestens seit Januar 2024 völkerrechtlich verpflichtet gewesen wäre, Maßnahmen zu ergreifen, „um Völkermord in Gaza zu verhindern“, und die Kommission dabei explizit auf die Rolle Deutschlands verweist. Von Florian Warweg.

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Zum Völkermord gezwungen?

Zum Völkermord gezwungen?

Der Vernichtungskrieg gegen die Hamas und Gaza sei alternativlos und aus Notwehr erfolgt, behauptet Israels Ministerpräsident Netanjahu. Was aber, wenn sich der Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 hätte verhindern lassen? Vieles spricht dafür, dass seine rechtsgerichtete Regierung die Dinge hat geschehen lassen. Müsste die Geschichte dann nicht umgeschrieben werden, fragt sich Ralf Wurzbacher.

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Schmutzige Kriege und endlose Lügen: Scott Hortons erschütternde Geschichte des War on Terror

Schmutzige Kriege und endlose Lügen: Scott Hortons erschütternde Geschichte des War on Terror

Scott Hortons Meisterwerk „Enough Already“ zeigt, wie die USA und ihre Verbündeten Verwüstung in Irak, Afghanistan, Syrien, Jemen, Libyen, Somalia und Pakistan verbreiteten, indem sie Despoten stützten und Extremisten bewaffneten. Die endgültige Bilanz: zwei Millionen Tote, 37 Millionen Vertriebene und eine Welt, die gefährlicher geworden ist als zuvor. Eine Rezension von Michael Holmes.