Die ungewisse Zukunft – Armenien nach dem Sturm (III)

Die ungewisse Zukunft – Armenien nach dem Sturm (III)

Die ungewisse Zukunft – Armenien nach dem Sturm (III)

Leo Ensel
Ein Artikel von Leo Ensel

Nahezu alle Armenier flüchteten im September letzten Jahres vor den vorrückenden aserischen Soldaten aus der Region Berg-Karabach in die benachbarte Republik Armenien. Unser Autor führte Interviews in Jerewan. In einer dreiteiligen Serie ordnen armenische Politologen die Ereignisse vom letzten Herbst und die aktuelle Situation in Armenien genauer ein. Von Leo Ensel mit freundlicher Genehmigung von Globalbridge.

Lesen Sie auch den ersten Teil „Alle externen Akteure haben versagt!“ – Armenien nach dem Sturm“ und den zweiten Teil „Arzach wurde geopfert“

Wer sich derzeit durch Armeniens Hauptstadt Jerewan bewegt, bekommt auf den ersten Blick so gut wie nichts mit von dem Sturm, der im letzten Herbst über das Land gebraust ist. Bis zu 120.000 Menschen aus Karabach, die Ende September ihre jahrtausendealte Heimat verlassen mussten, hatte das kleine Land im Südkaukasus mit seinen weniger als drei Millionen Einwohnern in kürzester Zeit zumindest ein Dach über dem Kopf zu verschaffen.

Aber das ist noch nicht alles. Hinzu kommen seit dem russischen Überfall auf die Ukraine, besonders seit der Teilmobilmachung vom 21. September 2022, 30.000 bis 50.000 Russen, die nicht für Putin in der Ukraine kämpfen wollen. Es sind überwiegend junge, gut ausgebildete Menschen aus der IT-Branche, die einerseits mit ihren Unternehmen die armenische Wirtschaft durchaus voranbringen, deren Anwesenheit zugleich allerdings auch zu einer Verschärfung des Jerewaner Immobilienmarktes beigetragen hat.

Die Flüchtlinge aus Karabach

Während die russischen ‚Füchtlinge‘ sich die anziehenden Mietpreise in der Regel leisten können, sieht die Situation der Karabach-Flüchtlinge völlig anders aus. Die meisten konnten, als sich die Ereignisse ab dem 19. September letzten Jahres überschlugen, zusammen mit ihren Familien wenig mehr als ihr nacktes Leben retten.

In den ersten Tagen kam die Mehrzahl von ihnen im Süden Armeniens, vor allem in den Städten (wie Goris) und Ortschaften nahe des Latschin-Korridors in Hotels, Erholungsheimen, aber auch bei Verwandten oder Privatleuten unter. Miete und Unterbringungskosten wurden zunächst vom armenischen Staat übernommen, der zudem jeder angekommenen Person unabhängig vom Alter ein Startgeld von 50.000 Dram (nach aktuellem Kurs um die 115 Euro) auszahlte und sie seitdem ein halbes Jahr lang monatlich mit 100.000 Dram unterstützt. Zahllose Gruppen von ehrenamtlichen Helfern – Studenten, Schüler, Journalisten, Wissenschaftler, Privatpersonen, aber auch prominente Künstler – halfen monatelang mit Sachspenden, Geld und praktischer Arbeit vor Ort den staatlichen Institutionen bei der Aufnahme der Flüchtlinge.

Familien, die aus Bergdörfern der Region Karabach geflüchtet waren, versucht man nun nach Möglichkeit wieder in Dörfern anzusiedeln; wenn es geht, zusammen mit Familien, mit denen sie bereits in Karabach im selben Dorf zusammengelebt hatten. Dass einige von ihnen jetzt ausgerechnet in Dörfern wie Barekamawan oder Tschinari – also unmittelbar an der Grenze zu Aserbaidschan – leben, entbehrt allerdings nicht einer gewissen Ironie des Schicksals. Untergebracht werden die oft vielköpfigen Familien in leerstehenden Häusern von Ausgewanderten oder Zweithäusern von überwiegend in Jerewan wohnenden Armeniern. Die Miete übernimmt die Kommune. Die Familien erhalten Nutztiere und Haushaltsgeräte, dazu ist man dabei, die Häuser – insbesondere die Sanitäranlagen – zu renovieren.

Der armenische Staat steht also immer noch vor gewaltigen Herausforderungen.

Dabei sieht, folgt man dem Jerewaner Germanisten und Dolmetscher Hrachya Stepanyan, die ökonomische Situation Armeniens gegenwärtig – zumindest „im Prinzip“ – gar nicht so schlecht aus, wie man eigentlich erwarten würde:

„Unserem Staatshaushalt wird jetzt sehr viel Geld aus ‚ungesetzlich verdientem Vermögen‘ zurückgeführt. Das geht auf Anti-Korruptionsgesetze der Regierung Paschinyan zurück und betrifft vor allem ehemalige Politiker und ‚neue Armenier‘. Wir haben jetzt einen Überschuss, was eine gute Möglichkeit für einen Anschub der Wirtschaft wäre. Allerdings ist das auch eine Gefahr, weil daraus bislang noch viel zu wenig richtige Kapitalinvestitionen getätigt werden. Es müsste statt dessen so laufen wie damals beim Marshallplan im Nachkriegsdeutschland.

Aber das Flüchtlingsproblem werden wir finanziell lösen können. Erstens wird ein Großteil dieser Menschen nicht in Armenien bleiben. Viele, möglicherweise die meisten, werden nach Russland gehen und, wenn es gelingt, würden auch viele als Flüchtlinge in den Westen kommen. Es gibt zudem internationale Hilfsgelder und wir haben finanzielle Reserven, unter anderem durch die Rückführungsgelder. Aber nicht nur das. Wissen Sie, den gesamten Staatshaushalt Berg-Karabachs hatte Armenien unterstützt. Das war für uns eine Last! Das kann man jetzt sinnvoll einsetzen, sodass wir alle davon profitieren könnten, wenn die Politik das vernünftig gestaltet. Das wird auch bei 100.000 geflüchteten Menschen kein Problem sein!“

Ob das die Mehrheit der Karabach-Flüchtlinge auch so sieht, bleibt zumindest offen.

Der „Sangesur-Korridor“ oder: Greift Alijew wieder an?

Was jedoch alle Armenier – seien sie Flüchtlinge oder nicht – zur Zeit am meisten bewegt, nein: stark beunruhigt, das sind die Aspirationen des aserbaidschanischen Diktators Ilham Alijew in Bezug auf armenisches Hoheitsgebiet. Vor allem jetzt, nach seiner am 7. Februar mit 92-prozentiger Zustimmung grandios gewonnenen vorgezogenen Präsidentschaftswahl. (Zu der ihm sein alter Bekannter, der Mediator im trilateralen Format und EU-Ratsvorsitzende Charles Michel postwendend gratulierte.) Seit Jahren macht Alijew Ansprüche nicht nur auf die von ihm „West-Sangesur“ genannten südarmenischen Regionen Sjunik und Wajoz Dsor, sondern sogar auf die Hauptstadt Jerewan – angeblich alles „Land unserer Väter“ – geltend. Zudem erklärte er gerade im Januar, dass die aserbaidschanische Armee sich nicht von den Stellungen zurückziehen werde, die sie während der Kämpfe im Mai 2021 und September 2022 eingenommen habe – selbst wenn sie sich auf armenischem Territorium befänden.

Die aktuell größte Gefahr sieht man in Armenien allerdings in seiner wiederholt geäußerten Drohung, eine Landverbindung zur Exklave Nachitschewan über armenisches Terrain, den sogenannten „Sangesur-Korridor“, notfalls mit Gewalt durchzusetzen. Was ist diesbezüglich für die allernächste Zukunft zu erwarten?

Auch hier gehen die Einschätzungen der armenischen Politologen weit auseinander. Der nun in Jerewan lebende ehemalige Ombudsmann für Menschenrechte in Karabach, Artak Beglaryan, hält die Gefahr für durchaus realistisch:

„Die Möglichkeit gibt es. Alijew bereitet sich ständig militärisch vor, aber es gibt eine Reihe von Faktoren, die seinen Entschluss beeinflussen könnten: Erstens der Iran, der bereit wäre, jederzeit militärisch einzugreifen, weil dann seine einzige Landverbindung zum Nordkaukasus bedroht wäre; zweitens Armenien, das sich nun seinerseits militärisch immer weiter verstärkt sowie drittens das Risiko möglicher westlicher Sanktionen und schließlich viertens die Reaktion Russlands, von dem unklar ist, ob es dieses Unterfangen unterstützen oder stören würde. Das größte Problem sehe ich allerdings darin, dass der Westen bislang keinen ‚negativen Preis‘ genannt hat! Es gibt daher bislang für Aserbaidschan keine erkennbare ‚Rote Linie‘.“

Und wie wäre es, wenn Alijew auch noch ganz „Westaserbaidschan“, sprich: die südlichen armenischen Provinzen Sjunik und Wajoz Dsor bis hoch nach Jerewan angreifen würde? Beglaryan:

„Alijew erhöht ständig künstlich die Verhandlungslinien; tatsächlich braucht er Jerewan und Armenien nicht. Das ist Teil seiner maximalistischen Verhandlungsstrategie. Das Risiko besteht allerdings immer. Es kommt daher darauf an, welche Risiken Aserbaidschan hier politisch und militärisch für sich sieht. Dass Armenien und der Iran jedenfalls massiv militärisch reagieren würden, steht fest. Der politische Preis gegenüber dem Westen ist, wie gesagt, noch unklar.“

Die Gefahr eines breiten aserbaidschanischen Angriffs auf Armenien sieht der Jerewaner Politikwissenschaftler Hakob Badalyan gegenwärtig nicht gegeben.

„Aber Risiken ‚punktueller Angriffe‘ wie damals auf Dschermuk bestehen nach wie vor. Im Moment laufen die Verhandlungen über den exakten Verlauf der Grenze und wenn man die Forderungen Aserbaidschans betrachtet, so besteht ein großes Risiko. Aserbaidschan wendet seit langem und in jeder Hinsicht eine ‚Salami-Taktik‘ an.“

Was die gefürchtete Landverbindung zwischen Aserbaidschan – über armenisches Territorium – nach Nachitschewan und über eine dreizehn Kilometer lange Grenze in die Türkei angeht, verweist Badalyan auf weitere in Armenien stark verbreitete Ängste:

„Die Russen wollten diese Straße auf unserem Gebiet durch den FSB kontrollieren lassen. Seit dem Zerfall der Sowjetunion stehen ja an der Grenze zwischen Armenien und dem Iran – wie überhaupt an den Außengrenzen der ehemaligen Sowjetunion – russische Grenzsoldaten. Noch stärker als Armenien waren gegen diese Option die Türkei und Aserbaidschan! Aber wenn man diese Frage im größeren geopolitischen Rahmen betrachtet, wäre Armenien gar nicht in der Lage, den Korridor zu kontrollieren. Die südarmenische Stadt Meghri im Grenzdreieck zwischen Armenien, Nachitschewan und dem Iran hat nur noch 5.000 Einwohner. Wenn diese Straße geöffnet wird, wird sich mittelfristig in der gesamten Region Sjunik das demographische Verhältnis zugunsten der Türken und Aseris verändern. Schließlich hat Armenien weniger als drei Millionen Einwohner, die Türkei aber 85 Millionen und Aserbaidschan zehn Millionen. Diese Gegend wird dann zwar noch ‚Armenien‘ heißen, aber überwiegend von Türken bewohnt sein – so ähnlich wie heute schon Batumi in Georgien. Gegen diese türkische ‚soft power‘ gibt es keine Lösung.“

Das sieht Hrachya Stepanyan gelassener. Für ihn wäre die Öffnung der Grenzen keine Bedrohung.

„Es gibt hier Menschen – vor allem Vertreter der alten Präsidenten –, die fürchten, dass bei Grenzöffnung türkisches Kapital nach Armenien fließt und türkische Unternehmen nach Armenien kommen. Na und? Es kann auch deutsches Kapital sein, warum denn nicht? Und wenn es zu einer ‚kulturellen Überfremdung‘ käme, dann wäre das unsere Schuld! Pecunia non olet. Unser Problem ist unser historisches Trauma: Wir leben von der Vergangenheit, nicht von der Zukunft! Wir denken nicht an das Hier und Jetzt. Viele möchten am Liebsten noch die Vergangenheit in die Zukunft verlegen und die Gegenwart völlig vergessen…“

Im geopolitischen Spannungsfeld

Aber wie soll die nähere Zukunft des Landes denn aussehen? Wie das Verhältnis zum ‚Verbündeten‘, der Armenien, als es Spitz auf Knauf stand, im Stich ließ; wie das zum Westen, der es mit falschen Versprechungen in die Falle lockte?

Im Grundlegenden sind sich hier alle drei befragten armenischen Experten – so unterschiedlich sie viele andere Aspekte auch einschätzen – bemerkenswert einig: Ein definitives Ausscheiden aus dem russischen Einflussbereich halten sie für völlig unrealistisch und den Aspirationen des Westens in der Region stehen sie höchst skeptisch gegenüber.

Für uns wird es gut sein, wenn sowohl Russland als auch der Westen uns nicht als Konfliktterritorium betrachten“, meint Artak Beglaryan. „Grundsätzlich: Alles was man im Westen für Armenien und die Region macht, zielt direkt gegen Russland! Das Ziel der NATO ist es, die Beziehungen Armeniens zur OVKS soweit zu verschlechtern, dass Armenien nicht mehr von Russland abhängig ist. Aber das ist unmöglich! Unabhängig wie schwach Russland sein mag, es wird in dieser Region immer ein Machtfaktor bleiben. Es gibt zudem eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen Russland und Armenien. Für Russland ist nach wie vor die militärische Anwesenheit im Kaukasus wichtig. Diese Zone hier – Stichworte: Eurasische Union, Beziehungen zum Iran, mögliche Öffnung der Grenzen zwischen Armenien und Aserbaidschan – kann man geopolitisch nicht ignorieren! Deshalb sehe ich die Chance, dass die armenisch-russischen Beziehungen sich ab einem bestimmten Punkt wieder normalisieren. Wir müssen zu beiden Seiten – Russland und dem Westen – gute Beziehungen unterhalten können.“

Und Hakob Badalyan ergänzt: „Im Großen und Ganzen ist die Souveränität von Ländern wie Armenien immer begrenzt. Diese Region ist für Russland zweifellos überwichtig. Wir müssen bereit sein mit denen zu arbeiten, die hier anwesend sind.“ – „Und wohin sollten wir uns überhaupt orientieren?“, fragt Hrachya Stepanyan. „Die NATO hatte der Ukraine Hoffnungen gemacht – und was ist jetzt? Paschinyan wird es nicht wagen können, aus der OVKS auszutreten, weil ihm sonst keiner Sicherheitsgarantien geben wird! Und für die einfachen Menschen hier in Armenien stehen zwar Deutschland und die Schweiz als Zielländer an der Spitze, aber wenn es um die Sicherheit des Landes geht, dann denken gerade auch sie direkt an Putin – und zwar als Garant! Nicht zuletzt weil viele Familien Verwandte in Russland haben, die dort Geld verdienen.“

Der verwaiste Raum – Karabach nach dem Orkan

Was weiß man hier in Jerewan von der verwaisten Region Arzach, in der nun seit 3.000 Jahren so gut wie keine Armenier mehr leben?

Es kommen jetzt sehr wenige Aseris nach Karabach zurück“, so Hrachya Stepanyan. „Die aus Karabach und den sieben Anrainerregionen vertriebenen Aseris hatte Alijew in Camps gehalten, um der Welt zu zeigen, dass sie dort in Aserbaidschan eine Million Flüchtlinge haben. Aber die werden nie zurückkommen! Sie haben jetzt in Baku ihre Orte an warmen Plätzen. Es sind schon 30 Jahre her. Da ist eine neue Generation herangewachsen, die Karabach nicht kennt! Warum sollen Zwanzig-, Dreißigjährige in eine Region umziehen, die ihre Heimat nicht mehr ist? In den postsowjetischen Ländern gibt es Ballungstendenzen um die Hauptstädte herum. Dort haben sie eine Chance für Erwerb und Einkünfte. Dort gibt es so etwas wie soziale Sicherheit. Außerhalb nicht! Was sollen sie in Karabach machen? Es kommen nur sehr wenige.“ – Aber Alijew habe doch groß angekündigt, Modelldörfer, ganze Modellregionen in Karabach zu bauen. – „Es sind dort nur sehr wenige Menschen, obwohl einige Gebiete nun schon mehr als drei Jahre unter aserischer Kontrolle sind. Schuschi ist jetzt ‚Kulturhauptstadt Aserbaidschans‘. Aber nur Alijew ist dort!“

Und was wird aus den jahrhundertealten armenischen Kulturgütern? Was aus den Kirchen, den Chatschkaren (armenischen Kreuzsteinen), den Friedhöfen? Was aus den Stein gewordenen Wurzeln des armenischen Glaubens – Klöstern wie Dadivank, Amaras und Gandsassar?

Artak Beglaryan, geboren in der ehemaligen Hauptstadt Arzachs, Stepanakert, hält sie alle für total gefährdet, wenn man das Regime und den Hass von Alijew und die Geschichte der letzten Jahrzehnte betrachte, in denen die armenischen Kulturgüter in der aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan nahezu vollständig ausgerottet wurden. Sobald es etwas weniger Aufmerksamkeit von Seiten der Weltöffentlichkeit gebe, werde man alles vernichten oder in etwas ‚Albanisches‘ umwandeln. [Albanier, ein kaukasisches Volk, angeblich die Vorfahren der Aseris, das laut Alijews Geschichtsfälschung statt der Armenier diese Kulturdenkmäler erbaut haben soll; L.E.] Laut Hakob Badalyan hat man sogar schon angefangen, die Klöster in Gandsassar und Dadivank zu verändern. „Man schafft alle Kreuze weg. Und will statt dessen ‚albanische Spuren‘ herbeibringen!“

Auch hier hat Hrachya Stepanyan seinen ganz eigenen Blick auf die Dinge: „Armenien ist nicht ein Land. Armenien ist dort, wo die Armenier sind! Wenn die Armenier wirklich so kreativ sind, können sie neue Kulturgüter und überall schaffen. Ein schaffendes Volk muss nur schaffen! Die Biene, die Honig produziert, denkt nicht daran, was mit dem Honig passiert.“ – Aber ist es ihm kein Schmerz in der Seele: Dadivank? Gandsassar? – „Es wäre mir ein Schmerz in der Seele, wenn wir danach nichts mehr machen würden. 1994 habe ich mal in einem Artikel geschrieben: ‚Leute, die Türken sind ein Teil unseres Schicksals. Wenn wir auf der Antarktis leben, werden sie neben uns auftauchen!‘ So ist es. – Das höchste Gut überhaupt ist für mich der Mensch! Kultur kann man schaffen. Aber es muss der schaffende Mensch sein!“ – Gehört zum Menschen nicht auch sein ganzes kulturelles Erbe? – „Wenn Sie Armenien gut kennen, werden Sie festgestellt haben, dass wir genug an Kulturgütern haben, die uns dabei helfen werden, das alles zu verschmerzen. Aber wie gesagt: Für mich ist das höchste Gut der Mensch selbst! Alles andere kann man schaffen.“

Und der verdutzte Autor dieses Essays weiß nicht, ob er lachen oder weinen soll.

Titelbild: Der Latschin-Korridor verbindet Armenien mit dem nach dem armenisch-aserbaidschanischen Krieg 2020 noch als Rumpfstaat übrig gebliebenen, von Armeniern besiedelten Gebiet Bergkarabach (braun). © Wikimedia Commons/CC0

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