„Sie können es Redefreiheit nennen oder nicht“ – O-Töne zu Meinungsfreiheit in den USA und in Deutschland

„Sie können es Redefreiheit nennen oder nicht“ – O-Töne zu Meinungsfreiheit in den USA und in Deutschland

„Sie können es Redefreiheit nennen oder nicht“ – O-Töne zu Meinungsfreiheit in den USA und in Deutschland

Ein Artikel von: Redaktion

In den USA wurde TV-Star Jimmy Kimmel auf Anweisung von Donald Trump gefeuert, weil er sich einen Scherz über Trumps Reaktion auf den Tod des Polit-Aktivisten Charlie Kirk erlaubte. Eine nicht gerade schmeichelhafte Charakteristik des Toten durch ZDF-Moderatorin Dunja Hayali löste in Deutschland einen gewaltigen Shitstorm aus. Und die Suspendierung der Moderatorin der Sendung „Klar“, Julia Ruhs, durch das NDR-Management sorgte für einen Skandal, in den sich auch politische „Schwergewichte“ der Bundesrepublik eingemischt haben, um sich als vermeintliche Verfechter der Meinungsfreiheit zu präsentieren. Eine neue Ausgabe der O-Töne.



US-amerikanischer Talkshow-Moderator Jimmy Kimmel am 15. September 2025

Kimmel: „Wir haben am Wochenende einen neuen Tiefstand erreicht, als die MAGA-Bande verzweifelt versucht hat, dieses Kind, das Charlie Kirk ermordet hat, als etwas anderes als einen von ihnen zu charakterisieren und alles zu tun, um politische Punkte zu erzielen. (…) Zwischen dem Fingerzeig gab es eine Trauer. Am Freitag ließ das Weiße Haus die Flaggen auf Halbmast wehen, was einige Kritik hervorrief, aber auf der menschlichen Ebene kann man sehen, wie hart der Präsident das nimmt.“

Journalist zu Donald Trump: „Mein Beileid zum Verlust Ihres Freundes Charlie Kirk. Sir, darf ich persönlich fragen – wie halten Sie die letzten anderthalb Tage durch, Sir?“

Trump: „Ich denke, sehr gut. Und übrigens, da sehen Sie all diese Lastwagen. Sie haben gerade mit dem Bau des neuen Ballsaals für das Weiße Haus begonnen, was sie, wie Sie wissen, seit etwa 150 Jahren zu erreichen versuchten. Und es wird eine Schönheit sein.“

Kimmel: „Ja, er ist in der vierten Phase der Trauer. Bau. Abriss. Bau. So trauert der Erwachsene um den Mord an jemandem, den er als Freund bezeichnet hat. So trauert ein Vierjähriger um einen Goldfisch.“

(Quelle: New York Post, ab Minute 0:00 und ab Minute 0:32)


US-Präsident Donald Trump am 18. September 2025

„Nun, Jimmy Kimmel wurde gefeuert, weil er vor allem schlechte Ratings hatte. Und er sagte etwas Schreckliches über einen großartigen Gentleman namens Charlie Kirk. Und Jimmy Kimmel ist kein talentierter Mensch. Er hatte sehr schlechte Ratings. Sie hätten ihn schon vor langer Zeit entlassen sollen. Also wissen Sie, Sie können es Redefreiheit nennen oder nicht. Er wurde aus Mangel an Talent gefeuert.”

(Quelle: The Boston Globe, ab Minute 1:09)


ZDF-Moderatorin Dunja Hayali am 11. September 2025

„Im Land der Meinungsfreiheit, den USA, scheint es immer weniger möglich zu sein, andere Meinungen auszuhalten oder dagegen zu halten, ohne dass es eskaliert. Opfer dieser zunehmenden Spannungen wurde gestern Charlie Kirk. Der 31-Jährige war ein extremer und extrem umstrittener Influencer, der für Donald Trump seit Jahren massiv die Werbetrommel gerührt hat. (…) Dass es nun Gruppen gibt, die seinen Tod feiern, ist mit nichts zu rechtfertigen, auch nicht mit oft abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen. Offensichtlich hat der radikal religiöse Verschwörungsanhänger aber gerade damit einen Nerv getroffen.“

(Quelle: ZDF, ab Minute 0:26 und ab Minute 4:46)


TV-Kabarettist Dieter Nuhr am 18. September 2025

„Was viele enttäuschen wird: Wir machen heute keine Witze über die Ermordung von Charlie Kirk. Ich weiß gar nicht, ob Sie den kennen. Ein sehr, sehr, sehr, sehr konservativer christlicher Aktivist, der aber immer die Debatte mit Andersdenkenden gesucht hat. Er war im Grunde ein stinkkonservativer Demokrat und, wie man bei uns sagt, rechtsextrem. Bei uns gilt ja alles jenseits von Dunja Hayali als rechtsextrem (…) Auch Heidi Reichinnek meinte bei Caren Miosga: ‚Ich bin überrascht, dass dieser ultrarechte Nationalist nun so betrauert wird.‘“

(Quelle: ARD, ab Minute 6:16 und ab Minute 7:16)


ARD-Journalistin Julia Ruhs moderiert die Sendung „Klar“ vom 09. April 2025

„Was jetzt kommt, wird vielleicht nicht jedem gefallen. Aber es ist eines der ganz großen Streitthemen unserer Zeit. Ich bin Julia Ruhs, und wir von ‚Klar‘ sagen, was falschläuft. Unser Thema heute: die illegale Migration. Wir schauen auf die Folgen unserer Asylpolitik. Behörden sind überfordert, immer mehr Städte und Gemeinden am Limit. Und es passieren Verbrechen. Das alles schildern wir euch aus der Sicht von Betroffenen. Und wir starten mit einem Vater, den bis heute der Gedanke quält: Hätte der Tod seiner Tochter verhindert werden können?“

(Quelle: tageschau)


ARD-Journalistin Julia Ruhs am 17. September 2025

„Ich habe schon den Eindruck, dass in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit, im Diskurs häufig linke Meinungen vorherrschen. Die Positionen, die links von der Mitte waren, die konnte man laut offen äußern, es gab viele Themen, die medial gesetzt wurden. Aber alles, was auf der anderen Seite rangiert hat, da hatte man schnell Angst, das anzufassen als Thema, weil man sehr schnell dann natürlich im Diskurs verächtlich gemacht wurde. Du wirst dann in diese Nazi-Ecke reingeschoben. Das halte ich eben für ein Riesenproblem, dass man in den Medien nicht mehr die Bevölkerungsmeinungen widerspiegelt, dass die veröffentlichte Meinung eine andere ist als die öffentliche Meinung. Dadurch finden sich natürlich viele Menschen nicht mehr repräsentiert von den Medien in Deutschland, und das ist für mich eine Erklärung, warum mittlerweile so viele abwandern zu den sogenannten alternativen Medien.“

(Quelle: Cicero online, ab Minute 4:08)


CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am 17. September 2025

„Viele Bürger haben bereits das Gefühl, man darf nicht mehr alles sagen, ansonsten wird man in eine bestimme Ecke gestellt. Dass jetzt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bereits Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausgeschlossen werden, weil sie vielleicht dem einen oder dem anderen zu konservativ erscheinen, ist bitter. Das ist ein Tiefpunkt, und Konsequenzen müssen meines Erachtens folgen.“

(Quelle: WELT, ab Minute 0:32)


Titelbild: Screenshots ZDF, ARD, New York Post, Tagesschau