Leserbrief von M. P.

Sehr geehrter Herr Berger,

ich möchte mich nur wieder sehr bedanken für Ihren fabelhaften Artikel “Die SPD, Hans Werner Sinn und die Billionenfrage”! Niemals, nicht ansatzweise könnte ich dieses Interview mit C. Schneider widerlegen, außer, dass ich ihm (das mit dem Seeheimer Kreis wusste ich schon) eh nichts glaube. Es ist einfach klasse, wie Sie diesen Knoten entwirren und uns “normalen” Bürgern erklären helfen. Und angesichts der trockenen Materie auch toll geschrieben zuzgl. Leckerlis wie “Stammtischökonom, Faktotum” etc.

Meine für auf Sie vielleicht recht seltsam wirkende Euphorie und dass ich Sie ständig anschreibe – sehen Sie mir das bitte nach! Es ist für mich einfach geradezu ein elektrisierendes Erlebnis, durch Sie, Ihre Kollegen, die NDS überhaupt, diese grandiose Chance geboten zu bekommen, so richtig fundiert hinter all dieses manipulierende Geschwafel blicken zu dürfen. Das ist, wie soll ich es beschreiben, weit mehr als nur eine andere Meinung oder etwas dann besser zu wissen, nein, das hat auch ganz viel mit dem eigenen “aufrechten Gang” zu tun, mit der Zurückeroberung eines Stücks Mündigkeit, ja auch mit einer tiefen Genugtuung, mit Ihrer Hilfe die Maske der Mainstream-Ideologie vom Gesicht zu reißen zu können. Für mich, sicher auch angesichts meiner Biografie (mit der ich Sie garantiert nicht behelligen werde!), überschreiten die Informationen der NDS also bei Weitem einen bloßen Wissenshorizont, sondern verbinden sich auch tief emotional mit einem/meinem Freiheitsbegriff. Deshalb meine wirklich aufrichtige, tiefe Dankbarkeit.

Antworten Sie mir bloß nicht! Das hatten Sie ja schon. Ich will Ihnen diese meine Freude nur hin und wieder mitteilen dürfen.

Herzliche Grüße,
M.P.

Leserbrief eines Schülers

Gestern im Sozialkundeunterricht (von dem ich mich nicht befreien lassen kann) traf es mich, als der Lehrer anfing, den Generationenvertrag zu erklären, dabei aber eine Karikatur und einen Text präsentierte, die mir sofort Magenschmerzen und Übelkeit hervorriefen. Statt einer sachlichen Erklärung handelte es sich um offensichtliche Propaganda und Manipulation.

Durch das Verfolgen der Nachdenkseiten, wo u.a. die Agitation gegen umlagefinanzierte Rentenversicherung entlarvt wird, konnte ich das sehr leicht erkennen. Die rhetorischen Tricks in dem Text fielen mir wie Spielzeug entgegen, wenn die Wahrheit einmal klar ist – vorher hätte ich nur ein ungutes Gefühl gehabt, aber ohne zu wissen, warum. Ich meine, so funktioniert echte Aufklärung.

Mail eines Schülers an die Redaktion der NachDenkSeiten

Leserbrief von K. W.

Sehr geehrte Redaktion der Nachdenkseiten,

zu: „Sie sind die Trennmauer zwischen dem medialen Dauerverblödungsfeuer und dem wahnsinnig werden, eine Art firewall, die vor dem Absturz in völlige Resignation schützt. Ihre täglichen Hinweise, Ihre Kommentare, ihre kleinen und großen Extrabeiträge sind ungeheuer wichtig, ich weiß gar nicht, ob Sie sich dessen bewusst sind. Sie geben mir (und vielen anderen mit Sicherheit auch), das Gefühl, dass man doch noch nicht völlig bescheuert ist und das eigene Nachdenken und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sehr wohl logisch sind, ganz im Gegensatz zu dem, was uns aus einem sehr, sehr großen Teil der Medien in Deutschland angeboten wird.“

Dem kann ich mich aus tiefstem und vollem Herzen nur anschließen. Besser als mit dem Begriff ‚firewall‘ hätte auch ich es audrücken können. Mein Dank an den Schöpfer dieses Begriffes!

Ergänzend würde ich noch sagen: Sie geben nicht nur oft die Resonanz, dass das eigene Nachdenken und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sehrwohl logisch sind (– auch wenn ich Ihre parteipolitischen Schlüsse nicht immer teile). Sie spiegeln zudem und für mich an erster Stelle häufig wider, dass das, was ich (und sicher auch andere) emp-finden, berechtigt ist, manch andere ähnlich empfinden und auch die aus diesen Empfindungen gewonnenen Erkenntnisse nicht nur logisch, sondern -genauso wichtig- sehr wohl menschlich und dem Menschsein gemäß sind. Denn die große Gefahr ist ja, dass „wir alle“ vollends zu bloßen Automaten degenerieren, abstumpfen, verblöden.
Was mir besonders hilft, ist dass Sie oft (meine) Empfindungen und Themen in Worte fassen, für die ich z. B. noch keine Artikulation in Worten finde und dass Sie es mit wichtigem Informationsmaterial untermauern (z. B. Stichwort: Postdemokratie  – mit diesem unartikuliert Empfundenem bin ich schon viele Jahre „schwanger gegangen“):

Die Firewall NDS als ein Schutz vor der Entmenschlichung (durch den Primat/ Common Sense einer leider allzu einseitigen rationalisierenden Vernunft, die die Herzensbildung ins Abseits zu verschieben sucht).

Mit freundlichen Grüßen

K.W.

Leserbrief von F. L.

Liebe Nachdenkseiten Redaktion,

ich bin 59 Jahre alt und seit langer Zeit regelmäßiger Leser und Fan. Die Jahrbücher, wie auch alle Bücher von AM, gehören für mich zu regelmäßigem Lesestoff und Nachschlagwerken. In meinem politischen Leben gibt es klar eine Zeit vor und eine Zeit nach den Nachdenkseiten. Meine politische Ausrichtung hat sich um 180° gedreht. Je mehr ich lese und je tiefer ich grabe, desto erschreckender wirkt die derzeitige Situation auf mich. Soviel zu meiner Person.

Zwei Themen sind es jetzt, die mir wirklich „unter den Nägeln“ brennen und die ich hier gern ansprechen möchte.

  1. Angela Merkel. Wirklich fast jeden Tag lese ich, wie sich die sog. „Politische Elite“ penetrant weigert die derzeitige Situation richtig einzuordnen. Entweder kann oder will sie nicht verstehen. Eines ist sicherlich genauso verheerend wie das andere.
    Aber bisher habe ich noch keine Analyse bei Ihnen gesehen, was Frau Merkel in der Hand hat, um Europa dermaßen zu beherrschen.
    Womit erpresst Frau Merkel Europa, dass sie in der Lage ist, ganze Volkswirtschaften ruinieren und Europa an den Rand des Abgrunds zu bringen?
    Was verschafft ihr die Möglichkeit, gewählte Regierungen gegen nicht durch Wahlen legitimierte Apparatschiks auszutauschen?
    Was macht Frau Merkel zur „mächtigsten Frau“ der Welt, wie es von den Mietmäulern der Mainstream-Presse zu oft begeisternd geschrieben wird?
  2. US Präsident Obama – „NDAA“. Es werden von Ihnen immer wieder US-Themen vor allem unter ökonomischen Gesichtspunkten angesprochen. Aber die Ökonomie ist nur ein Teil – zugegeben ein sehr wichtiger Teil – eines Zusammenlebens und -wirkens von Demokratien. Es ist zu erwähnen, dass das Stichwort „Guantanamo“ immerhin 33 Treffer ergab, was nicht so schlecht ist und zeigt, dass auch dieses Thema behandelt wird, zuletzt am 26.01.2012. Was aber bei Ihnen überhaupt nicht zur Sprache kommt, ja nicht einmal erwähnt wird, ist die Tatsache, dass Obama am 31.12.2011 den „National Defense Authorization Act“ (NDAA) unterschrieben hat.
    War der „“Patriot Act“ nach 9/11 schon ein massiver Angriff auf Verfassung und Grundrechte,führt der NDAA das weiter, was mit dem Patriot Act begonnen wurde. Damit erübrigt sich jedwede Diskussion über das Demokratieverständnis oder die Glaubwürdigkeit des amerikanischen Präsidenten oder der amerikanischen „Eliten“.
    Nach dem Gedanken des NDAA war nie und ist nie geplant, Guantanamo zu schließen. Ein thematisches Herausstellen von Guantanamo ist wirklich nicht mehr angebracht und muss nur im Zusammenhang mit dem NDAA gesehen werden.
    Übrigens die Buchstabenfolge „NDAA“ ergab bei Google News 7 (sieben) deutschsprachige Treffer die fast alle zum linken Spektrum zu zählen sind. Der vollständige Mainstream der Nachrichtenmedien hat diese Meldung nicht gebracht.
    Es lohnt sich, oben genannten Link auch über die Nachdenkseiten zu verbreiten.

Ich wünschte mir, Sie würden diese beiden Punkte etwas intensiver beleuchten und so glänzend analysieren wie Ihre vielen, vielen
anderen Themen.

Hochachtungsvoll
F.L.

Rezension unseres Jahrbuchs von Stefan Hebel

Das Europrojekt als spannender Episodenfilm

Das Jahrbuch 2012/13 ist, wenig überraschend, fast ausschließlich der Finanzkrise gewidmet – einschließlich der fatalen Folgen, die sie für die soziale und demokratische Stabilität in Europa hat.

Manchmal fällt das Schweigen erst auf, wenn wieder Stimmen zu hören sind. Ein bisschen ähnlich ist es mit dem „kritischen Jahrbuch“ der Nachdenkseiten, das jetzt zum sechsten Mal erschienen ist. Die Stimmen, die dieses Jahrbuch sammelt, gehören allesamt dezidierten Kritikern der derzeit herrschenden Politik. Wenn man es liest, fällt einem erst auf, wie sehr diese Töne oft fehlen im täglichen Allerlei aus Schuldenkrisen und Rettungspaketen. Wie wenig Alternatives der Merkel’schen (und nicht selten von fast allen Parteien getragenen) Politik gegenübersteht – jedenfalls im Mainstream der öffentlichen Diskussion.

Die komplette Rezension können Sie hier nachlesen.

Ein neues Layout für die NachDenkSeiten

Als der SPIEGEL die NachDenkSeiten vor vier Jahren einmal wenig schmeichelhaft seinen Lesern vorstellte, schrieb der zuständige Redakteur, die NachDenkSeiten wirkten so, als stammten sie „aus der Web-Steinzeit“. Wenn ein Layout, das die Funktionalität in den Mittelpunkt stellt und auf technische Gimmicks, nutzerunfreundlicher Klickstrecken und blinkende Werbebotschaften verzichtet, denn steinzeitlich ist, dann waren und sind wir gerne steinzeitlich. Auch bei den NachDenkSeiten ist die Zeit jedoch nicht stehen geblieben. Das alte Layout stammte im Kern aus dem Jahre 2003. Damals waren kleine 15-Zoll-Bildschirme die Regel und soziale Netzwerke steckten ebenso wie das inhaltliche Angebot der NachDenkSeiten noch in den Kinderschuhen. Da wir nach wie vor die Funktionalität und Bedienbarkeit in den Mittelpunkt stellen wollen, war es auch an der Zeit, unser Layout mit derselben gehen zu lassen. Von Jens Berger

Hinweise des Tages II

Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “Mehr” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (JB)

Was ist schlimmer – Stuttgart 21 oder die Zerlegung und Privatisierung der Bahn?

Stuttgart 21, werden Sie sagen, wenn Sie sich gegen dieses Wahnsinnsprojekt engagiert haben und im Raum Stuttgart leben. Wir NachDenkSeiten-Macher haben uns auch gegen das Projekt engagiert, aber wir können uns vorstellen, was die Zerschlagung der Bahn, was die Trennung von Betrieb und Netz und daraus folgend die weitere Privatisierung bedeutet. Das ist ein verkehrspolitischer GAU wie Stuttgart 21. Dank des Hinweises auf die Silvesterrede, die der Schauspieler Walter Sittler zur 154. Montagsdemo in Stuttgart hielt, bin ich auf einen Artikel in der Stuttgarter Zeitung vom 23. Dezember gestoßen. Der Artikel gründet auf Äußerungen des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann und des EU-Vize-Kommissionspräsidenten und Verkehrskommissars Siim Kallas. Die Überschrift und zugleich die Hauptbotschaft ist interessant und alarmierend zugleich: ‚Verkehrsminister Winfried Hermann: „Die Bahn wird zerlegt werden müssen“’ Albrecht Müller.

„Nie gab es mehr Erwerbstätige“ – Propaganda mit Zahlen

So viele Erwerbstätige wie noch nie“, „Nie gab es mehr Erwerbstätige“. So oder so ähnlich lauteten die Schlagzeilen.
Im Jahr 2012 waren durchschnittlich rund 41,5 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig, das waren 416 000 Personen oder 1,0 % mehr als ein Jahr zuvor. Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) erreichte die Zahl der Erwerbstätigen damit im sechsten Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Seit 2005 ist die Zahl der Erwerbstätigen um insgesamt 2,66 Millionen Personen (+ 6,8 %) gestiegen, so meldete gestern das Statistische Bundesamt. Unser Leser G.K. analysiert diese Erfolgsmeldung. Das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e.V. (BIAJ) hat darüber hinaus noch eine von den Medien weit verbreitete Falschmeldung entdeckt.

Hinweise des Tages

Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “Mehr” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (MB/WL/JB)

Kritik an Israels Regierung = Antisemitismus. Und die TAZ macht bei dieser üblen Hatz auf „Freitag“-Herausgeber Augstein mit.

Als Fazit seiner Beobachtungen im Jahr 2012 setzte das Simon Wiesenthal Center (SWC) den deutschen Publizisten Jakob Augstein auf Platz 9 seiner Liste der „Top Ten“-Antisemiten und Israel-Kritiker. Vor Augstein wurden immerhin noch die Ägyptische Muslimbruderschaft und das Regime des Iran platziert. Das SWC beruft sich zur Begründung auf Henryk M. Broder und nennt diesen Rechtspopulisten einen „weltweit anerkannten Experten“ für Antisemitismus. Die israelische Zeitung Jerusalem Post übernimmt die Wertung des SWC. Die TAZ widmet dem Vorgang am 29. Dezember einen verständnisvollen Wischi-Waschi-Kommentar.
Die Auflistung Jakob Augsteins ist ein unglaublicher Vorgang. Es ist ein weiterer Versuch, Kritiker an der israelischen Politik mundtot zu machen. Das zielt auf Kritiker außerhalb und innerhalb Israels. Wenn Augstein diese zweifelhafte Ehre mithilfe der üblen Methoden eines Broder zuteil wird, dann müssen auch andere Kritiker demnächst Ähnliches befürchten. – Damit Sie sich ein Bild von dem Vorgang machen können, folgt eine Kurzdokumentation und am Ende ein erweiterter Einordnungsversuch. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “Mehr” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (RS/JB/WL)