„Nicht Völkerrecht, sondern Waffen entscheiden“ – O-Töne zur 80. Tagung der UNO-Vollversammlung

„Nicht Völkerrecht, sondern Waffen entscheiden“ – O-Töne zur 80. Tagung der UNO-Vollversammlung

„Nicht Völkerrecht, sondern Waffen entscheiden“ – O-Töne zur 80. Tagung der UNO-Vollversammlung

Ein Artikel von: Redaktion

Das größte jährliche Stelldichein von Top-Politikern der Welt, die UNO-Vollversammlung, hat in diesem Jahr, wie auch in den meisten Jahren zuvor, kaum Überraschungen gebracht. Nahezu jede Nation hat ihre Sorgen dargelegt und ihre Vorschläge zur Vervollkommnung der Weltorganisation unterbreitet, während sich die Einsicht, dass die UNO bei der Bewältigung der globalen Probleme eine immer geringere Rolle spielt und den globalen Veränderungen hinterherhinkt, immer stärker durchsetzt. Eine neue Ausgabe der O-Töne.

Prolog: Die Rolltreppe mit Donald und Melania Trump im New Yorker UNO-Sitz bleibt stehen

(Quelle: AFP Deutschland, ab Minute 0:30)

„Alles, was ich von der UNO bekommen habe, ist eine Rolltreppe, die auf dem Weg nach oben stehen geblieben ist. Wäre die First Lady nicht in so guter Verfassung, dann wäre sie gestürzt. Aber sie ist in bester Verfassung. Wir beide sind in bester Verfassung.“

(Quelle: AFP Deutschland)


US-Präsident Donald Trump am 23. September 2025

„Ich habe sieben Kriege beendet. Ich habe mit den Staatschefs all dieser Länder verhandelt. Ich habe nie auch nur einen Anruf der UNO erhalten, in dem sie mir Hilfe beim Abschluss eines Abkommens angehoben hätte. (…)
Europa muss jetzt etwas tun. So kann es nicht weitergehen. Sie kaufen Öl und Gas aus Russland, während sie gegen Russland kämpfen. Das ist peinlich für sie. Es war ihnen auch peinlich, als ich das herausgefunden habe. (…)
Es ist an der Zeit, das fehlgeschlagene Experiment der offenen Grenzen zu beenden. Beenden Sie das jetzt! Ich kenne mich bei dem Thema aus. Ihre Länder gehen sonst den Bach herunter (…) Deutschland war auf dem absteigenden Ast bei der Migration, bei der Energiepolitik. Sie wollten klimaneutral werden – und sie gingen pleite. Dann kam eine neue Regierung an die Macht, und sie sind zu fossilen Energien und der Atomkraft zurückgekehrt. Das ist gut. Das ist sicher.“

(Quelle: AFP Deutschland, ab Minute 0:16 und ab Minute 0:59 und ab Minute 2:36)


Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 26. September 2025

„Heute kann niemand außer uns selbst Sicherheit garantieren, nur starke Allianzen, nur starke Partner und nur unsere eigenen Waffen. Das 21. Jahrhundert unterscheidet sich nicht viel von der Vergangenheit. Wenn eine Nation Frieden will, muss sie immer noch an Waffen arbeiten. Es ist krank, aber das ist die Realität. Nicht Völkerrecht, nicht Kooperationen – Waffen entscheiden, wer überlebt. Sie wissen ganz genau, dass das Völkerrecht nicht vollständig funktioniert, es sei denn, Sie haben mächtige Freunde, die wirklich bereit sind, dafür einzutreten. Und auch das geht ohne Waffen nicht. Es ist schrecklich, aber ohne es wären die Dinge noch schlimmer.”

(Quelle: Die Vereinten Nationen, ab Minute 0:41)


Russlands Außenminister Sergej Lawrow am 27. September 2025

„Das Kiewer Regime, das 2014 die Macht infolge eines vom Westen organisierten, verfassungswidrigen Staatsstreichs übernommen hat, hat sich auf die Beseitigung der kanonischen ukrainisch-orthodoxen Kirche und die gesetzliche Vernichtung der russischen Sprache in allen Bereichen der Bildung, Kultur und Medien konzentriert. Die Ukraine ist das einzige Land der Welt, das den Gebrauch der Muttersprache durch fast die Hälfte seiner Bevölkerung gesetzlich verboten hat. (…)
Es gibt zunehmend Drohungen, Gewalt gegen Russland anzuwenden, dem beinahe vorgeworfen wird, die nordatlantische Allianz und die Europäische Union angreifen zu wollen. Präsident Putin hat solche Provokationen mehrmals entlarvt. Russland hatte und hat keine derartigen Absichten, aber jede Aggression gegen mein Land wird resolut abgewehrt. In dieser Hinsicht sollte es keine Zweifel für diejenigen in der NATO und der Europäischen Union geben, die nicht nur ihre Wähler von der Unvermeidlichkeit eines Krieges mit Russland überzeugen und sie zwingen, die Gürtel enger zu schnallen, sondern auch offen die Absicht bekunden, unser Kaliningrader Gebiet und andere russische Gebiete anzugreifen.“

(Quelle: Die Vereinten Nationen, ab Minute 7:18 und ab Minute 9:53)


Syriens Interimspräsident Ahmed al-Sharaa am 24. September 2025

„Syrien beansprucht seinen rechtmäßigen Platz unter den Nationen der Welt zurück. Diese Ankündigung ist das Echo eines großen Volkswillens. Ein Volk, das im Laufe der Jahrhunderte Ruhm geschmiedet hat, das unter den Trümmern auferstanden ist, um seine Rechte, seine Freiheit und seine Würde im Namen des syrischen Volkes wiederherzustellen. Ich danke allen, die der syrischen Sache beistehen, die dem syrischen Volk in seiner Tragödie geholfen und es in ihren Ländern aufgenommen haben, und allen Nationen und Völkern, die sich über den Sieg des syrischen Volkswillens gefreut haben. Und ich danke besonders der Türkei, dem Königreich Saudi-Arabien und allen arabischen und islamischen Staaten, den Vereinigten Staaten von Amerika und der Europäischen Union. Und bevor ich zum Schluss komme, lassen Sie mich bekräftigen, dass wir niemandem das erduldete Leid Syriens wünschen. Wir gehören zu den Menschen, die sich der Schrecken von Krieg und Zerstörung am tiefsten bewusst sind. Aus diesem Grund stehen wir fest an der Seite der Menschen in Gaza.”

(Quelle: Die Vereinten Nationen, ab Minute 7:53)


Irans Präsident Massud Peseschkian am 24. September 2025

„Ich erkläre hiermit noch einmal vor dieser Versammlung, dass der Iran niemals daran gedacht hat und niemals versuchen wird, eine Atombombe zu bauen. Wir streben nicht nach Atomwaffen. Dies ist unsere Überzeugung, die auf dem Edikt des obersten Führers und der religiösen Autoritäten beruht. Deshalb haben wir nie nach Massenvernichtungswaffen gesucht, auch jetzt streben wir nicht danach. Während diejenigen, die den Frieden und die Stabilität in der Region stören, in Israel liegen, ist der Iran derjenige, der für diese Handlungen bestraft wird. (…)
Wir Iraner haben unsere Macht in der Welt nicht durch die Entwicklung und Produktion von Atomwaffen erweitert, noch durch das Abschlachten von Hunderttausenden im 20. Jahrhundert, noch durch Völkermord und Hungertod an den Kindern in Gaza im 21. Jahrhundert und nicht einmal durch die historischen Reiche des Iran, sondern vielmehr durch eine Kultur der menschlichen Gemeinschaft und die Botschaft der Empathie universeller Weiser wie unsere Landsmänner Havez und Saadi schon vor acht Jahrhunderten, die die Menschen als Mitglieder eines Ganzen in der Schöpfung einer Essenz und Seele erklärt haben.”

(Quelle: Die Vereinten Nationen, ab Minute 11:10 und ab Minute 14:04)


„Exodus“ vor der Rede von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am 26. September 2025

„TV-Kommentator: Meine Damen und Herren, Sie sehen jetzt live das Ereignis in New York, im Großen Saal der Vereinten Nationen, der angekündigte Redner, der israelische Premier Benjamin Netanjahu, ist am Pult und einige – wir können noch nicht abschätzen, wie viele – der Delegierten verlassen den Saal aus Protest gegen Netanjahu, gegen die Politik seiner Regierung. Wir sehen dann tatsächlich sehr gelichtete Reihen. Und da kann auch der Sprecher der Generalversammlung anscheinend jetzt mit seinen Ordnungsrufen noch nicht wirklich durchdringen. (…)“

(Quelle: phoenix, ab Minute 0:42)


Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am 26. September 2025

„Unsere Piloten haben Irans Luftabwehr neutralisiert, haben den Himmel über dem Iran übernommen, und Sie haben gesehen, dass israelische Piloten und amerikanische B2-Piloten die Atomstätten bombardiert haben. Ich möchte Präsident Trump für seine starke Unterstützung danken. (…)
Im Juni, als Israel die Atomanlagen im Iran angriff, sagte der deutsche Bundeskanzler Merz die Wahrheit. Er sagte, Israel macht die Drecksarbeit für uns alle. (…)
Für uns ist jedes zivile Opfer eine Tragödie, für die Hamas ist jedes zivile Opfer eine Strategie. Sie benutzt die Opfer als menschlichen Schutzschild in ihrem bösen Krieg gegen Israel. (…)
Das sind die Leute, denen Sie einen Staat geben wollen? Was Sie tun, ist, die größte Belohnung an intolerante Fanatiker zu geben, die das Massaker vom 7. Oktober unterstützt und bejubelt haben. Den Palästinensern einen Staat zu geben eine Meile von Jerusalem entfernt nach dem 7. Oktober ist, wie der Al-Qaida einen Staat zu geben eine Meile von New York entfernt.“

(Quelle: phoenix, ab Minute 6:04 und ab Minute 16:28 und ab Minute 22:56 und ab Minute 33:07)

Titelbild: Screenshots AFP Deutschland, Phoenix, Die Vereinten Nationen