Schlagwort:
Meinungspluralismus

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Ein neuer Kampfbegriff (?): „Polarisierung“

Ein neuer Kampfbegriff (?): „Polarisierung“

Wie bereits Jugendliche indoktriniert werden, zeigt beispielhaft ein aktuelles Schüler-Förderprogramm, von dem ich als Mutter Kenntnis bekommen habe: Nur gemäßigte Meinungen sind demnach „gut“ für die Gesellschaft, „gefährlichen Extremen“ müsse vorgebeugt werden. Ein Erfahrungsbericht und Schlussfolgerungen für die Stärkung der mentalen Souveränität von A. Wolf.

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Lasst uns „umstritten“ sein!

Lasst uns „umstritten“ sein!

Es gibt wohl kaum einen Begriff, der im Sprachschatz der Journalisten in den letzten Jahren derart inflationär auftauchte, wie der Begriff „umstritten“. Jeder, der sich dem medialen Konsens nicht beugt, gilt heute als „umstritten“. Mit steter Regelmäßigkeit wird der Begriff sogar als Namensbestandteil von Personen verwendet, die derart „umstrittene“ Positionen vertreten – „Die umstrittene Politikerin hat auf einer bereits im Vorfeld umstrittenen Veranstaltung abermals ihre umstrittenen Positionen verbreitet“. Man kennt diese Sätze. Doch sie sagen mehr über den Absender als über den Adressaten und wenn das Land eines braucht, dann ist es mehr „Umstrittenheit“. Ein Kommentar des umstrittenen Jens Berger.

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„Die Zeitenwende auf der Münchner SiKo“ – Eine Lageeinschätzung der Eurasien-Gesellschaft

„Die Zeitenwende auf der Münchner SiKo“ – Eine Lageeinschätzung der Eurasien-Gesellschaft

Am 16. Februar 2023 fand eine Veranstaltung der Eurasien-Gesellschaft mit dem renommierten Politikwissenschaftler und jahrelangen Kommentator der SiKo, Prof. Dr. Christian Hacke, unter Leitung des bekannten Osteuropaexperten Prof. Alexander Rahr in Berlin statt. Hacke, eigentlich bekennender Transatlantiker, kam die letzten Monate zunehmend in Kritik, weil er die westliche Eskalationspolitik in Bezug auf Russland hinterfragte. Die Eurasien-Gesellschaft ist eine recht junge Diskussions- und Forschungsorganisation. Ihr Anspruch ist es, Außen-, Sicherheits- und geopolitische Debatten zu führen und künftig Analysen zu erarbeiten, die woanders nicht mehr geführt und erarbeitet werden. Von Alexander Neu.

Redakteure, haben Sie Mut, bitte mehr von diesen Kommentaren!

Redakteure, haben Sie Mut, bitte mehr von diesen Kommentaren!

Das gibt es heutzutage auch noch, dachte ich beim Hören eines Radio-Kommentars bei MDR-AKTUELL. Der Beitrag fiel mir, zugegeben, erst dann und deshalb auf, weil Autorin und Redakteurin Rommy Arndt sich nach der Ausstrahlung ihres Kommentars massiver Kritiken gegen ihre Meinung ausgesetzt sieht und dies heftig in den be-herrschenden Medien ausgetragen wird, wo doch ihre Worte herzerwärmend und energisch Einspruch gegenüber der gerade vor-herrschenden Meinungseinheit der von ihr kritisierten Politiker und Medienkollegen erheben. Sie artikulierte ihre Angst vor einer Kriegsbeteiligung unserer Seite, ihre Empörung gegen die Kriegstreiberei und sie erinnerte, dass Deutschland schon mal weltweit viel Leid und Zerstörung verursacht hat. Ein Kommentar von Frank Blenz.

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Lisa Fitz – Harry Potter & Rosamunde Pilcher

Lisa Fitz – Harry Potter & Rosamunde Pilcher

Viele von euch kennen sicher den Film „Das Leben ist schön“ von Roberto Benigni, der einen Vater spielt, der seinem Sohn im KZ vorgaukelt, das wäre alles nur ein Spiel, damit das Kind das Ganze heil übersteht. Und bei uns ist es ja auch oft so… wenn man sich den ganzen Tag befasst mit den scheußlichen Realitäten der Welt, dann bekommt man Magenschmerzen, Depressionen, Aggressionen, sogar Suizidgedanken und zumindest das kalte Kotzen. Da ist es oft besser, man erzählt sich „Alles gut, Sonne scheint.“ Weil – die Wahrheit… ich verstehe, dass viele die gar nicht wissen wollen, sie wollen nicht das kalte Kotzen kriegen. Man möchte vertrauen, gepampert werden, hutschi-kutschi, Mutti Merkel, Papa Staat, Papa Scholz machen alles gut und führen uns aus jeder Scheiße ans Licht des ewigen Wohlstands für alle… Pardon. Man könnte das auch obrigkeitshörig nennen. Tucholsky hat schon gesagt: Im Deutschen wurzelt tief der Knecht. Aber es gibt natürlich immer ein Erwachen – irgendwann. Ein mehr oder weniger böses. Jetzt haben wir also hier die Staatstreuen, die blind vertrauen, die sog. Mainstreamer und da die Zweifler, die Wahrheitsuchenden, gerne auch ständig als Aluhutträger diffamiert. Vielleicht… kann ich hier einen Annäherungsversuch wagen… Von Lisa Fitz.

Lisa Fitz – Eine Prise Kinski

Lisa Fitz – Eine Prise Kinski

Lisa Fitz, die als Kabarettistin seit Jahrzehnten auf politische und gesellschaftliche Missstände hinweist, beschäftigt sich in ihrem neuesten Stück satirisch mit dem “journalistischen Meister… Meisnerhandwerk” sowie Anwürfen unter der Gürtellinie gegen sie und auch gegen die NachDenkSeiten.

Wahlspruch der Westlichen Wertegemeinschaft: ‚Ich bin der Herr und habe das Sagen‘

Wahlspruch der Westlichen Wertegemeinschaft: ‚Ich bin der Herr und habe das Sagen‘

Getrieben von der gleichen Einfältigkeit, mit der wir heute unsere globalen Probleme zu lösen versuchen und unsere kreativen Potentiale vergeuden, begannen die Mächtigen der Frühzeit, beflügelt von der schlichten Idee „Ich bin der Herr und habe das Sagen“, ihre Herrschaft sehr erfolgreich zu befestigen und auszubauen. Einvernehmliche Zusammenarbeit mit Religionen erwies sich als ideal beim Legitimieren der Macht dieser Auserwählten. Auf allen Kontinenten. Und auch unsere Kaiser und Könige verstanden es, mit der christlichen Kirche viele Jahrhunderte lang für eine stabile Akzeptanz zu sorgen. Als dann die Dynamik der kapitalistischen Wirtschaft eine Verteilung der weltlichen Macht auf mehrere Köpfe verlangte, war die demokratische Variante an der Reihe: „Wir sind die Herren und haben das Sagen“. Dabei blieb das altbewährte abendländisch-christliche Legitimationsgebot systemtragend: Erlaube keine Kritik an deinem Weltbild und an deinen Taten und fange nie an, selbstkritisch über dein Herrschaftssystem zu diskutieren! Von Pentti Turpeinen.

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Ukrainische Menschenrechtlerin Larissa Schessler: „Alle haben Angst“

Ukrainische Menschenrechtlerin Larissa Schessler: „Alle haben Angst“

Larissa Schessler ist Vorsitzende der „Union der politischen Flüchtlinge und politischen Gefangenen“ in der Ukraine und von Beruf Ingenieurin. Sie lebte in der südukrainischen Stadt Nikolajew. 2014 emigrierte sie nach Russland, weil in der Ukraine ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet worden war. Schessler hatte sich in Nikolajew zusammen mit anderen Aktivisten für die Föderalisierung der Ukraine und mehr Rechte für die russischsprachigen Regionen im Südosten der Ukraine eingesetzt. Im Interview, das Ulrich Heyden in Moskau mit ihr führte, berichtet Schessler, was seit 2014 aus den oppositionellen Bewegungen in der Ukraine geworden ist.

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Saubermänner*innen: Die schmutzigen Seiten der Politisch Korrekten

Saubermänner*innen: Die schmutzigen Seiten der Politisch Korrekten

Eines der beliebtesten ideologischen und politischen Machtinstrumente des liberalen Establishments ist das Moralisieren. Moralisieren beinhaltet immer auch (ob ausdrücklich oder unausgesprochen) die Behauptung, „Wir sind die Guten, ihr seid die Bösen“. Aber wie schon das Sprichwort sagt: Wer mit dem Zeigefinger auf andere zeigt, auf den selbst zeigen die drei anderen Finger. Unser Autor Udo Brandes hat sich deshalb mal Gedanken über die schmutzigen Seiten des politischen korrekten Bürgertums gemacht. Also über die Mitbürger, die so gerne in der Rolle der „Saubermänner*innen“ auftreten.

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„Gleichgerichtete Leitmedien?“ Ein Vortrag von Florian Warweg beim Linken Forum Paderborn

„Gleichgerichtete Leitmedien?“ Ein Vortrag von Florian Warweg beim Linken Forum Paderborn

NachDenkSeiten-Redakteur Florian Warweg war vom Linken Forum Paderborn (gegründet vom Jugend-Soziologen Arno Klönne als pluralistisches lokales Linksbündnis) eingeladen worden, um über den aktuellen Zustand der bundesdeutschen Medien zu sprechen. Der Vortrag stand unter dem vorgegebenen Titel „Gleichgerichtete Leitmedien? Wie wird Realität ‚gemacht‘? Wie funktioniert Manipulation? Gibt es Alternativen?“ In dem Vortrag zeichnet Florian Warweg nach, welche Faktoren zu der aktuellen existenziellen Krise des Journalismus führten und welche Einfluss-, Repressions- und Manipulationsmechanismen dabei ihre Wirkung entfalten. Er greift hierzu als Analysemittel auf das „Propagandamodell“ von Noam Chomsky zurück und ergänzt dies um konkrete Beispiele aus seiner eigenen journalistischen Erfahrung. Die NachDenkSeiten dokumentieren für ihre Leser den Vortrag in Schrift- und Videoform. Von Redaktion.

Mögen Sie Menschen?

Mögen Sie Menschen?

Natürlich, werden Sie sofort sagen, was für eine Frage? Ich bin doch selbst ein Mensch! Aber wenn Sie das mal ganz genau betrachten, quasi vor Ihrem inneren Auge ganz ehrlich und radikal auf die Goldwaage legen, was bleibt da von diesem, so euphorisch und beinah automatisch und reflexhaft geäußerten Allgemeinplatz noch übrig? Denken Sie mal an Flughäfen, an Autobahnraststätten in der Ferienzeit. An überfüllte Frühstücksräume von gut belegten Hotels, an Shopping-Malls am verkaufsoffenen Sonntag, an Sportveranstaltungen. Da sind viele Menschen unterwegs. Welche, die Ihnen auf dem Weg zur Toilette im Weg herumstehen, umständlich nach Kleingeld kramen, so als würden sie das erste Mal feststellen, dass Pinkeln auf der Autobahn schon lange etwas kostet. Leute, die sich nicht vor dem Espressostand in die Schlange der Wartenden einreihen, sondern sich eben genau von der anderen Seite hineindrängeln. Menschen, die offensichtlich von der Annahme ausgehen, dass all der Service, der hier geboten wird, ausschließlich für Sie bereitgestellt ist. Mögen Sie das? Mögen Sie Menschen, die sich in Konzertveranstaltungen an ihrem Handy festhalten und während der laufenden Show, quasi in Echtzeit, ihre Kommentare irgendwohin ins Netz posten, immer auf der Jagd nach dem nächsten „Like“? Von Michael Fitz.

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Die große Angst vor den wenigen Andersdenkenden

Die große Angst vor den wenigen Andersdenkenden

Die Anhänger der selbstzerstörerischen Sanktionspolitik befinden sich in einer sehr komfortablen Lage: Ihre politischen Botschaften (die „richtigen“ Botschaften, die Botschaften der Regierung und ihrer Einflüsterer) schallen von morgens bis abends aus allen großen Kanälen. Wer sich angepasst äußert, bekommt umgehend den roten Teppich der Medien. Woher kommt dann aber die Aggression, mit der den wenigen Andersdenkenden, die sich öffentlich vorwagen, begegnet wird? Sie speist sich aus Angst: Die wird von der einen Seite aus Kalkül erzeugt, von der anderen mit Leidenschaft ausgelebt. Bei professionellen Meinungsmachern überrascht das Verhalten nicht – es ist eine Taktik. Doch es sind auch viele „normale“ Bürger davon erfasst. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

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Debatte zu Precht und Welzer: Krisen-Berichterstattung muss sich viel mehr hinterfragen (lassen)

Debatte zu Precht und Welzer: Krisen-Berichterstattung muss sich viel mehr hinterfragen (lassen)

Die Tendenz, Meinungen nicht mehr argumentativ zu diskutieren, sondern moralisierend „einzuordnen“, wurde mit Corona zum Mainstream. Seitdem haben die Scharfmacher das Sagen. Mit dem Ukrainekrieg setzt sich die Uniformität fort. Um gegen diesen Strom zu schwimmen, ohne unterzugehen, kann es helfen, halbwegs prominent sein. Doch selbst als Promi gerät man rasch in schweres Fahrwasser, wie der Philosoph Richard David Precht und der Soziologe Harald Welzer dieser Tage erfahren müssen. Von Katharina Körting.

Orwell und das Heute

Orwell und das Heute

Mit der Wirkkraft von Propaganda hat sich George Orwell in seinem Buch „1984“ beschäftigt, das ihn mit einem Schlag weltberühmt machte. Er wusste wie sein Zeitgenosse Aldous Huxley um die Gräuel des Krieges, kannte die Propaganda-Maschine, die sich im 1. Weltkrieg bewährte, und war abgeschreckt vom deutschen Faschismus wie auch dem Stalinismus. Er war überzeugter Sozialist und gegen jeden Totalitarismus. Schauen wir einmal auf die Schwerpunkte, die Orwell in seinem Buch setzt. Da geht es um die Gedankenpolizei, das Wahrheitsministerium, das Neusprech (Bereinigung der Sprache), Denunziantentum (Kinder werden als Späher gedrillt, um ihre Eltern denunzieren zu können, wenn sie sich gegen die Regeln verhalten). Die Vergangenheit wird ausgelöscht – fühle nur ich mich an heutige Zeiten erinnert? Von Brigitte Pick.

„Ich bleibe die gleiche Guérot“

„Ich bleibe die gleiche Guérot“

Der öffentlich-rechtliche NDR hat seine Jury für den NDR-Kultur-Sachbuchpreis 2022 um eine Jurorin reduziert, die Politologin Ulrike Guérot. Was macht es mit einem, wenn einer begeisterten Einladung eine Ausladung folgt, die fadenscheiniger kaum sein kann? Derlei Verhalten muss wohl etwas zu tun haben mit dem Phänomen Guérot, mit ihrer Ehrlichkeit, Dinge beim Namen zu nennen, mit ihren Schriften, mit ihren Forderungen, so wie etwa der, dass das Ziel aller Corona-Maßnahmen das Ende aller Maßnahmen sein müsse, also mit einer beharrlichen Unbequemlichkeit, die gerade als „unerwünscht“ erklärt wird. Ulrike Guérot war im Sommer beim ausverkauften Pleisweiler Gespräch der NachDenkSeiten Gast von NDS-Gründer Albrecht Müller. Es liegt nah, dass die NachDenkSeiten sich bei Ulrike Guérot erkundigten, wie es ihr in turbulenten Tagen rund um die Causa NDR geht. Frank Blenz kam mit ihr via Internet ins Gespräch.

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