Donald Trump hat ein Ultimatum an Wladimir Putin gestellt: In 50 Tagen werde es schmerzhafte Sanktionen geben, sollte sich Moskau bis dahin nicht zum Frieden mit Kiew entschließen. Wie immer redet Trump von einem „Deal“: Die USA liefern Waffen an die Ukraine, während die Europäer dafür bezahlen. Bis auf die „bekloppten Deutschen“ hat sich allerdings kaum jemand in Europa dazu bereit erklärt. Dabei bezahlt Berlin bereits für die Produktion weitreichender Waffen in der Ukraine. Moskau vermutet, dass auf diese Weise die Herstellung von Taurus-Raketen maskiert werden könnte. Eine neue Ausgabe der O-Töne.
US-Präsident Donald Trump am 14. Juli 2025
„Ich bin enttäuscht von Präsident Putin, weil ich dachte, wir hätten vor zwei Monaten einen Deal gemacht. Aber er hat sich nicht daran gehalten. Deshalb werden wir jetzt Sekundärsanktionen einführen, wenn wir in 50 Tagen keinen Deal haben. Das ist ganz einfach. Und sie werden bei 100 Prozent liegen. (…) Wir haben das beste Equipment, die besten Raketen, das Beste von allem. Die Europäer wissen das. Wir haben heute einen Deal gemacht, und Mark [Rutte – Anm. d. Red.] wird ihnen das sagen. Wir senden ihnen Waffen, und sie werden dafür bezahlen.“
(Quelle: ZDF heute, ab Minute 0:57 und ab Minute 9:26)
Ex-Bundesaußenminister Sigmar Gabriel am 14. Juli 2025
„Man kann das nur hoffen, das ist ja jetzt sozusagen eine Wende zurück zur früheren Position. Eine, die wir bezahlen müssen, fein, aber ich glaube, das ist immer noch preiswerter, als die Ukraine untergehen zu lassen. Aber ich kann nur hoffen, dass das von Dauer ist (…) Also seine Grundhaltung [von Trump. – Anm. der Red.] ist eine sehr skeptische, trotzdem hat er sich natürlich von Putin am Nasenring durch die Arena geführt gesehen. Das wird der wesentliche Grund sein, denn das will selbst er sich nicht bieten lassen. Ich hoffe, das bleibt so.“
(Quelle: x.com/maischberger)
Kreml-Pressesprecher Dmitri Peskow am 16. Juli 2025
„Das ist Business. Solche Lieferungen gab es auch früher. Niemand hat sie ausgesetzt. Die Frage ist, wer dafür bezahlt. Nun werden einige Europäer dafür bezahlen. Sie haben schon gehört: Die Franzosen werden eventuell zahlen, die Tschechen werden nicht zahlen. Insofern werden die dort jetzt ihre Differenzen haben. Immerhin braucht man jede Menge Geld dazu. Für die einfachen Bürger wird dann nichts übrig bleiben.“
(Quelle: Tass)
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im EU-Parlament, am 17. Juli 2025
„Und dann passiert eben wieder etwas, und man schaut in die Vereinigten Staaten, weil schlichtweg dort das Reservoir an möglichen Verteidigungswaffen größer ist als das in Europa. Und wenn Sie mich so fragen, ist das für uns eine völlig klare Ansage, dass wir – und da bereiten wir uns auch im Verteidigungsausschuss hier in Brüssel vor – dass wir deutlich in Zukunft mehr investieren müssen in die europäischen Armeen, deutlich mehr europäisches Material beschaffen müssen. Das heißt, auch die Resilienz Europas, auch der Industrie, die das alles herstellen muss, auch im Cyber-Bereich, dass das deutlich europäischer sein muss. Wir können uns auf die Vereinigten Staaten definitiv nicht mehr so verlassen, wie das war.“
(Quelle: ntv, ab Minute 2:25)
EU-Parlamentsabgeordneter Fabio De Masi (fraktionslos) am 17. Juli 2025
„Und es ist so, dass jetzt Frankreich und Italien gesagt haben: ‚Moment, wir machen da nicht mit. Wir wollen nicht der US-Rüstungsindustrie die Auftragsbücher vollhauen.‘ Das heißt, wir sind wieder die bekloppten Deutschen, die die Rechnung bezahlen für diese Unterwürfigkeit und das Füßeküssen gegenüber Donald Trump.“
(Quelle: Fabio De Masi auf X, ab Minute 2:35)
Bundeswehr-General Christian Freuding am 11. Juli 2025
„Freuding: Wir haben gestern beiwohnen können der Vertragszeichnung zwischen dem ukrainischen Verteidigungsministerium und der ukrainischen Rüstungsindustrie. Wir finanzieren diesen Vertrag. Das sind Systeme, die sind schon eingeführt, die sind in der laufenden Produktion. Das heißt, sie können sofort verfügbar gemacht werden für die ukrainischen Streitkräfte. Das System, für das wir uns entschieden haben zu unterstützen, da werden die ersten aus dem Vertrag, den wir gestern gezeichnet haben, Ende des Monats schon geliefert werden, und zwar beginnend in der großen dreistelligen Anzahl, und ich glaube, da können wir einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der ukrainischen Streitkräfte bieten.
Korrespondentin: Zwei Anschlussfragen dazu: Welchen (sic) Volumen hat dieser Vertrag und von welchem System reden wir konkret?
Freuding: Ja, beides wollen wir hier in der Öffentlichkeit nicht ausführen, bitte ich um Verständnis.“
(Quelle: WELT, ab Minute 3:08)
Marija Sacharowa, Sprecherin des Außenministeriums Russlands, am 17. Juli 2025
„Es besteht kein Zweifel, dass der Einsatz von Langstreckensystemen ohne direkte Beteiligung von militärischen Experten der Herstellerländer – Empfang von Daten der NATO-Satellitenaufklärung, Einführung von Flugaufträgen usw. – nicht möglich ist. Im Wesentlichen werden die deutschen Soldaten direkt an der Planung und Durchführung von Kampfeinsätzen gegen Russland beteiligt sein, wenn die genannten Taurus oder ihre Modifikationen unter anderen Schildern verwendet werden – mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.“
(Quelle: mid.ru, ab Minute 1:11:21)
ZDF-Moderatorin Dunja Hayali am 11. Juli 2025
„Aber immerhin – eine gute Nachricht gibt es: Kiew wird weitreichende Waffen in hoher dreistelliger Zahl durch Deutschland bekommen.“
(Quelle: ZDF heute, ab Minute 10:57)
Titelbild: Screenshots ZDF heute, mid.ru, WELT, Fabio De Masi