„Putin hat Trumps Psychogramm durchschaut“ – O-Töne zu den Diskussionen über das Telefonat Putin-Trump

„Putin hat Trumps Psychogramm durchschaut“ – O-Töne zu den Diskussionen über das Telefonat Putin-Trump

„Putin hat Trumps Psychogramm durchschaut“ – O-Töne zu den Diskussionen über das Telefonat Putin-Trump

Ein Artikel von: Redaktion

Das jüngste Telefonat von Wladimir Putin und Donald Trump hat kaum Fortschritte in Richtung Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine gebracht, dafür viel Gesprächsstoff und viel Nährboden für Prognosen. Sowohl in der Wirtschaft als auch auf dem Schlachtfeld werden indessen die Fronten weiter verhärtet. Eine neue Ausgabe der O-Töne.



Russlands Präsident Wladimir Putin am 20. Mai 2025

„Dieses Gespräch [mit Donald Trump, Anm. d. Red.] fand statt und dauerte mehr als zwei Stunden. Ich möchte anmerken, dass es sehr informativ und recht offen war. Und insgesamt ist es meiner Meinung nach in dieser Hinsicht auch sehr nützlich. Zunächst habe ich dem Präsidenten der Vereinigten Staaten für die Unterstützung der USA bei der Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über den möglichen Abschluss eines Friedensabkommens gedankt, also bei der Wiederaufnahme von Verhandlungen, die, wie bekannt, bereits 2022 von der ukrainischen Seite unterbrochen wurden. Der Präsident der Vereinigten Staaten äußerte seine Position hinsichtlich der Einstellung der Feindseligkeiten und eines Waffenstillstands und stellte seinerseits fest, dass auch Russland für eine friedliche Lösung der Ukraine-Krise eintrete.“

(Quelle: kremlin.ru, ab Minute 0:10)


Russlands Außenminister Sergej Lawrow am 23. Mai 2025

„Wir können die Menschen nicht der Herrschaft des gegenwärtigen Regimes überlassen. Wenn die ‚Regierung‘, eigentlich die Junta von Selenskyj, darauf hoffen sollte, dass es irgendwie zu einer Einigung über die Beendigung der Kampfhandlungen kommen werde und dass der Rest der Ukraine wieder nach den Gesetzen leben könne, die sie verabschiedet hatte, so ist das eine Illusion. Dies darf unter keinen Umständen zugelassen werden.

Auf dem Gebiet der Ukraine, das außerhalb der verfassungsmäßigen Grenzen der Russischen Föderation liegt, sprechen Millionen von Menschen Russisch. Dies ist ihre Muttersprache. Und sie unter der Herrschaft einer Junta zu belassen, die ihnen verboten hat, diese Sprache zu sprechen – höchstens in dieser Sprache zu denken ist ihnen noch nicht verboten –, wäre ein großes Verbrechen. Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass wir dies auf keinen Fall zulassen werden. Die Weltgemeinschaft wird diese Verhöhnung der UN-Charta nicht zulassen, deren erster Artikel besagt, dass ‚alle verpflichtet sind, die Menschenrechte zu achten, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Sprache oder Religion‘.“

(Quelle: mid.ru, ab Minute 23:57)


Marco Rubio, Chef des Auswärtigen Amtes der USA, am 21. Mai 2025

„Es gibt keine militärische Lösung für diese Krise. Es muss durch Verhandlungen abgeschlossen werden. Das Hauptproblem, mit dem wir in der Ukraine konfrontiert sind, ist folgendes: Russland will das haben, was es nicht hat und worauf es keinen Anspruch hat, und die Ukraine will, was sie mit militärischen Mitteln nicht zurückbekommen kann.“

(Quelle: Milwaukee Journal, ab Minute 4:47)


Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter (CDU) am 21. Mai 2025

„Trump ist nicht an Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung für die Ukraine gelegen. Das ist ihm völlig gleich. Und er hat auch kein Interesse, amerikanische Kräfte hier in Europa zu binden, um die Ukraine zu unterstützen. Also das ist eine sehr persönliche Sache. Und da Putin als Geheimdienstoffizier sehr genau das Psychogramm von Trump, einem Narzissten, durchschaut hat, wird er einfach seine Rolle weiterspielen (…) Trump hat die Seiten gewechselt, er unterstützt nicht die Ukraine, sondern seine Vorstellungen eines Deals. Deswegen besteht hier eine ganz große Gefahr für die Ukraine und vor allen Dingen auch für die Glaubwürdigkeit Europas. Und Trump sollte vielmehr Europa die Verhandlungen überlassen, damit vor allen Dingen die Ukraine gestärkt wird. Es ist nicht akzeptabel, denn die Ukraine ist angegriffen worden. Russland ist der Aggressor. Und vor allen Dingen auch, wenn es zu einem Waffenstillstand käme, würde in den besetzten Gebieten Vergewaltigung, Mord, Vertreibung ungehindert fortgesetzt werden.“

(Quelle: Welt, ab Minute 0:38 und ab Minute 1:13)


Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am 20. Mai 2025

„Wladimir Putin spielt offenbar weiter auf Zeit, auch das kann man sehr klar erkennen. Und auch wenn Russland bereit ist, über ein Memorandum zu sprechen, ist bislang keine Waffenruhe abzusehen. Das ist jedenfalls meine Einschätzung. Einen Zeitplan gibt es nicht. Man muss also leider sagen: Putin scheint nach wie vor nicht wirklich ernsthaft an Frieden, an einem Waffenstillstand interessiert zu sein, jedenfalls nicht zu Bedingungen, die für andere akzeptabel sind.“

(Quelle: tagesschau.de, ab Minute 0:42)


Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 21. Mai 2025

„Moskau selbst zieht den Krieg in die Länge. Und deshalb werden das russische Öl, die russische Tankerflotte, die gesamte Energieinfrastruktur, die den Krieg finanziert, alle seine Banken, alle seine Finanzsysteme und die russische Rüstungsindustrie zur Zielscheibe von Sanktionen. Gemeinsam mit Ursula von der Leyen haben wir weitere Sanktionsmaßnahmen vereinbart. Weitere Schritte Europas, das achtzehnte Sanktionspaket, werden bereits vorbereitet.“

(Quelle: UA News Now, ab Minute 2:03)


Russlands Außenminister Sergej Lawrow am 23. Mai 2025

„Der echte Nazismus erlebt eine Wiederbelebung. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele, darunter auch die Reden des neuen deutschen Bundeskanzlers Merz, der sagte, es sei an der Zeit, dass Deutschland wieder die Führung in Europa übernehme. Um solche Worte zu sagen, muss man ein großer Zyniker sein. Die Militarisierung Europas wurde als eine der Hauptaufgaben für die zweite Hälfte des Jahrzehnts ausgerufen. Dies ist ein gefährlicher Trend.“

(Quelle: mid.ru, ab Minute 28:04)


Bundeskanzler Friedrich Merz am 22. Mai 2025

„Die Sicherheitslage hier im Baltikum bleibt sehr angespannt. Deshalb haben Deutschland und andere Alliierte beschlossen, die NATO-Ostflanke zu stärken. Wir stationieren dafür eine ganze Brigade in Litauen. Liebe Litauerinnen und Litauer, Sie können sich auf uns, Sie können sich auf Deutschland verlassen (…)

Sie stehen hier im Dienst für unser Land, im Dienst für Frieden, Freiheit und Sicherheit in ganz Europa. Ich danke Ihnen dafür.“

(Quelle: Bundeskanzler.de, ab Beginn und ab Minute 0:47)


Titelbild: Screenshot welt.de